Wehrkirche in Saschiz, Rumänien

Die Wehrkirche in Saschiz stammt aus dem späten 15. Jahrhundert und verlieh dem Ort einen Eintrag in der UNESCO-Weltkulturerbeliste. Sehenswert sind vor allem ihr mächtiger Wehrturm und das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl.

Seiner Wehrkirche ist es zu verdanken, dass die Gemeinde Saschiz im Zentrum Rumäniens mit gut 2.000 Einwohnern zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. 1999 wurde Saschiz (ebenso wie z.B. Prejmer) dank seiner trutzigen Kirchenburg als eines der sieben „Villages with Fortified Churches in Transylvania“ („Dörfer mit befestigten Kirchen in Transsilvanien“) auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt. Besonders beeindruckend und von weitem sichtbar ist der einzeln stehende Turm der Wehrkirche.

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BILDER: Wehrkirche in Saschiz

Fotogalerie: Wehrkirche in Saschiz

Entstehung der Wehrkirche von Saschiz

Die evangelische Kirche von Saschiz wurde von 1493 bis 1496 von sächsischen Kolonisten im Stil der Spätgotik errichtet. Zuvor befand sich an ihrem Standort eine alte romanische Basilika, zur Zeit der Türkenkriege war es allerdings notwendig, die Stadt besser zu befestigen. Schießscharten und ein befestigtes Stockwerk über dem Kirchenschiff lassen die Kirche noch heute wie eine mächtige Bastion erscheinen und erinnern an ihren einstigen Verteidigungszweck.

Entstehung des kolossalen Nordturms

 Von der Ringmauer der Wehrkirche von Saschiz ist heute nur der Nordturm erhalten geblieben, der 1677 zum Glockenturm ausgebaut wurde, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Der gewaltige Nordturm ist der einzige noch Erhaltene der ehemaligen Befestigungsanlagen der Kirche und erhielt sein heutiges Erscheinungsbild inklusive Glocken im Jahr 1677. Der 10m hohe Koloss mit dem spitzen Dach erinnert nicht zufällig an den berühmten Stundturm in Sighisoara (Schäßburg).

Angeblich war das kürzlich renovierte Wahrzeichen des 18km entfernten Stadtrivalen der Auslöser für Ausbau und Befestigung des eigenen Uhrenturms (der allerdings 50m niedriger ist).

Besuch der Wehrkirche von Saschiz

Das eher schlichte Innere der Kirchenburg von Saschiz ziert ein hübscher österreichischer Barockaltar aus dem Jahr 1735, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Das eher schlichte Innere der Kirchenburg von Saschiz ziert ein hübscher österreichischer Barockaltar aus dem Jahr 1735. Ansonsten sind im Inneren vor allem das gotische Chorgestühl mit eindrucksvollen Schnitzereien eines regionalen Tischlers und die barocke Orgel aus dem 18. Jahrhundert sehenswert. Steinerne Überreste erinnern an die mächtige Ringmauer, die die Wehrkirche einst umgab.

Fluchtburg von Saschiz

Neben der Wehrkirche ist etwas außerhalb von Saschiz noch eine weitere interessante Befestigungsanlage zu finden. Die Fluchtburg von Saschiz stammt aus dem 14. Jahrhundert und bot mit sechs Wehrtürmen und einer 10m hohen Mauer den Bewohnern von acht Dörfern in der Umgebung Schutz in Kriegszeiten.

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