Kirchenburg von Prejmer (Tartlau), Rumänien

Die Kirchenburg von Prejmer (Tartlau) ist die am stärksten befestigte Kirche in Siebenbürgen und beeindruckt mit ihren mächtigen Verteidigungsanlagen durch Größe und Eleganz.

Für viele Reisende gilt die Kirchenburg von Prejmer (Tartlau) als schönste Kirchenburg Rumäniens. Gemeinsam mit sechs anderen befestigten Kirchen in Rumänien zählt die Kirchenburg von Prejmer seit 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Mit ihrer gewaltigen Größe, der mächtigen weißen Ringmauer mit den vielen verwinkelten Kammern und der schneeweißen Kirche in ihrer Mitte bildet sie ein architektonisches Ensemble, das an Erhabenheit und Eleganz in Transsilvanien seinesgleichen sucht.

BILDER: Kirchenburg in Prejmer (Tartlau)

Fotogalerie: Kirchenburg in Prejmer (Tartlau)

Größte Kirchenburg Rumäniens

Prejmer liegt 20km nordöstlich von Braşov (Kronstadt) und damit von allen Kirchenburgen Siebenbürgens am weitesten östlich. Sie musste sich daher als erste gegen feindliche Truppen verteidigen. Zur ersten Abschreckung der Angreifer wurde Prejmer daher besonders gut befestigt und erhielt die größte Kirchenburg Rumäniens.

Entstehung der Kirchenburg von Prejmer

Die Kirchenburg von Prejmer wurde 1211 bis 1225 vom Deutschen Ritterorden und danach von den Zisterziensern errichtet, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Die Heilig-Geist-Kirche wurde 1211 bis 1225 vom Deutschen Ritterorden und danach von den Zisterziensern errichtet. Der Garten im Innenhof, der Wassergraben und die Schutzmauer gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert wurde Prejmer über 50 Mal zerstört, die Kirchenburg konnte jedoch nur ein paar Mal erobert werden.

Besuch der Kirchenburg von Prejmer

Schon von weitem bietet die gewaltige Kirchenburg von Prejmer hinter ihren mächtigen Mauern einen überwältigenden Anblick, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Schon von weitem bietet die gewaltige Kirchenburg von Prejmer hinter ihren mächtigen Mauern einen überwältigenden Anblick. Früher war die Kirchenfestung noch von einem 8m breiten und 4m tiefen Wassergraben umgeben.

Tipp: Halten Sie auf den Turmspitzen der Kirchenburg und den Schornsteinen der umliegenden Häuser nach Störchen und deren Nester Ausschau!

Die bis zu 14m hohe und über 4m dicke Mauer ist mit fünf Wachtürmen und einem überdachten Wehrgang mit zahlreichen Schießscharten und Pechnasen versehen. Somit konnte in 10 Metern Höhe die ganze Mauer umrundet werden. Früher patrouillierten hier die Wachposten. Drei Meter dahinter folgt mit der Zwingermauer eine weitere Schutzmauer, die die Außenecken der vier Türme verbindet.

Zugang durch meterdicke Mauern

Die Kirchenburg von Prejmer kann durch einen 32m langen Gang betreten werden, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Die Kirchenburg wird durch einen 32m langen Gang betreten, der durch ein Fallgitter versperrt werden konnte. Im Innenhof angelangt tut sich dem Besucher ein regelrechtes Dorf auf, in das die Einwohner von Prejmer sich bei Gefahr zurückgezogen hatten.

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Der so genannte Bäckerhof beherbergte einst eine Bäckerei und heute einige Souvenir-Stände. Auf der Innenseite der Ringmauer führen zahlreiche Treppen in ebenso zahlreiche Kammern, die die Schutzmauer in vier Ebenen übereinander durchlöchern.

Fluchtzimmer als Museum

Auf der Innenseite der Ringmauer führen zahlreiche Treppen in 272 Kammern, die die Schutzmauer der Kirchenburg von Prejmer durchlöchern, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Die insgesamt 272 Zimmerchen dienten früher als Wohn- und Vorratskammern und boten bis zu 1.600 Dorfbewohnern Platz. Jede Familie hatte ihre eigene nummerierte Flucht-Kammer.

Seit 1990 sind dank des damaligen Ortspfarrers die Zimmerchen zum Teil als Museum eingerichtet. Darin sind antike landwirtschaftliche Gerätschaften, Werkzeuge und Mobiliar ausgestellt. Auch das Klassenzimmer, in dem die Kinder des Dorfes auch während einer Belagerung unterrichtet werden konnten, ist als „Alte Schule“ zu sehen.

Im Klassenzimmer in der Kirchenburg von Prejmer konnten die Kinder des Dorfes auch während einer Belagerung unterrichtet werden, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Einer Dorfsage zufolge gab es in der Kirchenburg von Prejmer auch eine Ehe-Kammer, in der Paare eingesperrt wurden, um ihre Ehekrise zu bewältigen. Sie schliefen in einem Bett, tranken aus einem Becher und aßen vom selben Teller. Die Versöhnung war meist schon nach wenigen Tagen eingetreten.

Sowohl die Kammern als auch der Wehrgang sind frei zugänglich und vermitteln den Besuchern einen hervorragenden Eindruck, wie sich das Leben in Kriegszeiten damals abspielte.

Besuch der Heilig-Geist-Kirche

Das Gehäuse der Orgel in der Kirchenburg von Prejmer stammt aus dem Jahr 1788, das Instrument darin aus 1929, Rumänien - © FRASHO / franks-travelbox
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Das Innere der Heilig-Geist-Kirche inmitten der Kirchenburg ist eher schlicht gehalten. Ihre einstigen Fresken sind nicht bis heute erhalten. Somit ist der gotische Flügelaltar das Highlight der Kirchenausstattung.

Von einem Burzenländer Meister gemalt, stammt er ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert und gilt als ältester Wandelaltar Siebenbürgens. Die vier Tafeln sind beidseitig bemalt und wurden an Werktagen und Festtagen umgedreht. Chor- und Pfarrgestühl stammen aus dem Jahr 1526. Das Gehäuse der Orgel stammt aus dem Jahr 1788, das Instrument darin aus 1929.

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