Der Nationalpark Piatra Craiului im zentralen Rumänien beherbergt einen der mächtigsten Gebirgskämme Europas. Mit spektakulären Kalksteinformationen, einer vielfältigen Pflanzenwelt und seinen Bären, Wölfen und Luchsen zählt er zu den schönsten Naturregionen der Karpaten und kann auf einem dichten Netz aus Wanderwegen erforscht werden.
Der Nationalpark Piatra Craiului umfasst den gleichnamigen Gebirgszug im zentralen Rumänien, der mit einer Länge von 25 Kilometern den zweitgrößten Kalksteinkamm Europas darstellt. Das auch Königsteingebirge genannte Massiv zählt zu den schönsten Naturregionen der Karpaten. Es liegt im Südwesten von Transsilvanien rund 200km nördlich von Bukarest zwischen den Städten Brasov und Arges.
Flora und Fauna im Nationalpark Piatra Craiului
Die außergewöhnliche Landschaft ließ zwischen den imposanten Gebirgsformationen eine ebenso außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt entstehen, die hervorragend mit ihrem steil abfallenden Lebensraum zurechtkommt.
Wer genau hinsieht entdeckt unter den knapp 1200 Pflanzenarten des Nationalparks, die übrigens ein Drittel aller in Rumänien heimischer Pflanzen repräsentieren, auch das Symbol des Parks: die endemische „Dianthus Callizonus“ mit ihren wunderschönen lilafarbenen Blüten. Zu den größten bedrohten Bewohnern des Kamms zählen Braunbären, Wölfe, Luchse, Uhus und Auerhähne.
Aufgrund der vielfältigen Flora und Fauna stehen knapp 150 Quadratkilometer des Piatra Craiului-Gebirges („Prinzenstein“-Gebirge) seit 1990 unter Naturschutz. Die Verwaltung des Nationalparks hat ihren Sitz in Zărnești, wo seit 2007 auch ein Besucherzentrum eingerichtet ist.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Nationalpark Piatra Craiului
Die Sehenswürdigkeiten des Nationalparks und seine atemberaubenden Panoramen können auf insgesamt 32 Wanderwegen erforscht werden. Darüber hinaus werden von der Nationalparkverwaltung geführte Wanderungen, Klettertouren und Ausflüge zur Bärenbeobachtung angeboten.
Tipp: Der Zugang zum Park sowie der Start von Wanderungen können über Zărnești, Moeciu, Dâmbovicioara oder Bran erfolgen. Bei letzterem hat man auch gleich die Gelegenheit, das berühmte Dracula-Schloss in Bran zu besichtigen!
Wandern im Piatra Craiului Nationalpark
© FRASHO / franks-travelboxEine einfache und besonders spektakuläre Tour führt durch die spektakuläre Klamm Prăpastia Zărneștiului, deren Wände bis zu 200 Meter senkrecht in den Himmel ragen. Touren durch den Nationalpark sind in allen Schwierigkeitsstufen vorhanden und können auf mehrere Tage ausgeweitet werden.
Mit mehreren Pensionen, Schutzhütten für Verpflegung und markierten Touren ist der Nationalpark touristisch gut erschlossen. Ideale Ausgangspunkte für diverse Aktivitäten wie Wandern, Klettern oder Reiten sind auch die Ortschaften Măgura, Peştera, Ciocanu und Şirnea.
Besteigung des La Om
Der La Om (auch Piscul Baciului) ist mit 2.238 Metern Höhe der höchste Berg im Nationalpark Piatra Craiului. Auf dem Wanderpfad „Lanturi“ kann er bestiegen werden, allerdings ist hier gute Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit Voraussetzung! Im Winter sind die meisten Wanderwege gesperrt, die auf den La Om und die höheren Passagen des Kamms führen.
Entdeckung der Höhlen und Felsformationen
Der gesamte Nationalpark beeindruckt mit seiner spektakulären Landschaft aus unberührten Wäldern und schroffem Kalkstein, in den Wind und Wasser über die Jahrmillionen Höhlen, Steilwände, Zacken und Bögen gefräst haben.
Zu den bekanntesten und spektakulärsten Felsformationen zählen die Orga Mare (Große Orgel), die Turnurile Dianei (Türme der Diana) und die Kalksteinbögen von La Zaplaz.
Über 700 Höhlen sind mittlerweile verzeichnet, von denen die imposante Dâmbovicioara-Höhle die meisten Besucher anlockt.
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