Schloss von Kroměříž, Tschechien

Das Schloss von Kroměříž in der gleichnamigen Stadt im Südosten Tschechiens beeindruckt vor allem durch seinen prächtigen Schlossgarten, die kostbare Gemäldegalerie und den prunkvollen Thronsaal.

Das Schloss von Kroměříž (Kremsier) in der gleichnamigen Stadt im Südosten Tschechiens war Sitz der Ölmützer Bischöfe. Seit 1998 zählt es gemeinsam mit dem prachtvollen barocken Schlossgarten zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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BILDER: Kroměříž – Schloss von Kroměříž

 

Ursprünglich wurde das Schloss von Kroměříž als Renaissance-Schloss von Kroměříž im 16. Jahrhundert unter Bischof Stanislaus Thurzo anstelle einer Burg errichtet. Die Fundamente der Burg finden sich heute noch unter dem imposanten 84m hohen Turm des Schlosses. Im Dreißigjährigen Krieg Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Schloss durch die schwedischen Truppen vollständig zerstört. Sein heutiges Erscheinungsbild im spätbarocken Stil erhielt das Schloss von Kroměříž Ende des 17. Jahrhunderts von den Wiener Hofbaumeistern Filiberto Lucchese und seinem Nachfolger Giovanni Pietro Tencalla. Aus dieser Zeit stammt auch der spektakuläre Blumengarten.

Tritonbrunnen im Blumengarten des Schlosses von Kroměříž im Südosten Tschechiens - © Karel Gallas / Shutterstock
© Karel Gallas / Shutterstock

Mitte des 18. Jahrhunderts verwüstete noch einmal ein Brand das Schloss von Kroměříž, woraufhin der Lehensaal, die 33.000 Bände beherbergende Bibliothek und der große Saal vom Wiener Bildhauer Franz Hiernle mit kunstvollen Stuckarbeiten neu dekoriert wurden. Weitere Schmuckarbeiten wurden durch die kaiserlichen Künstler Franz Anton Maulbertsch und Josef Stern durchgeführt. Seit 1777 ist das Schloss Kroměříž Hauptsitz der Ölmützer Bischöfe.

Hauptattraktionen im Schloss Kroměříž

Highlights des heutigen Schlosses sind vor allem die Repräsentations- und Wohnräumlichkeiten, darunter der Thron-, Jagd- , Reichstags-, Vasallen- und Ratssaal und der Rosen- und Zarensalon. Jeder dieser kostbaren Räume ist reich mit eindrucksvollen Fresken, Kristalllustern, Deckengemälden oder Stuckarbeiten geschmückt. Am herausragendsten glänzt der Thronsaal, der als einer der schönsten Rokoko-Säle der Welt gilt.

Weiter Kunstwerke gibt es in der Gemäldegalerie des Schlosses zu bestaunen, in der in zehn beeindruckenden Sälen fantastische Werke aus dem 15. bis 19. Jahrhundert gezeigt werden. Die Schöpfer der wertvollen Gemälde stammen aus Italien, Deutschland und den Niederlanden und tragen bekannte Namen, wie zum Beispiel Tizian, Hans von Aachen, Lucas Cranach, Paolo Veronese oder Anthonis von Dyck. Nach der Prager Nationalgalerie ist die Schlossgalerie in Kroměříž die zweitwichtigste Galerie Tschechiens. Sie beherbergt zum Beispiel das letztes mythologisches Gemälde Tizians, „Apollon und Marsyas“, welches als wertvollstes Werk Tschechiens gilt.

Der prachtvolle Blumengarten des Schlosses Kroměříž erstrahlt auf einer Fläche von über 60 Hektar in fantastischer Gartenarchitektur, Tschechien - © Lukaszewicz / Shutterstock
© Lukaszewicz / Shutterstock

Neben dem Schloss Kromeriz sind auch sein barocker Schlossgarten im englischen Stil und der frühbarocke Lustgarten äußerst sehenswert. Er ist eigentlich für die Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste verantwortlich. Der Barockgarten wurde im 19. Jahrhundert noch durch romantische Objekte ergänzt und erstrahlt heute auf einer Fläche von über 60 Hektar in fantastischer Gartenarchitektur. Unter 270 verschiedenen Baumarten findet man wunderbare Blumenarrangements, Skulpturen, Brücken und chinesischen Pavillons. Einen guten Überblick über das gesamte Areal hat man übrigens vom Turm aus, der über enge Treppen bestiegen werden kann.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Schlosses Kroměříž

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