Nationalpark Los Médanos de Coro, Venezuela

Der Nationalpark Los Médanos de Coro an der Nordküste von Venezuela ist der kleinste des Landes, beherbergt jedoch die größten Sanddünen des gesamten südamerikanischen Kontinents.

Im Norden der Stadt Coro ragt an der Nordküste Venezuelas ein Stück Land ins Karibische Meer. Hier befindet sich die Halbinsel Paraguaná, die über eine Landenge, einen so genannten Isthmus, mit dem Festland verbunden ist. Diese unscheinbare Landbrücke, die auf der Karte kaum auffällt, beherbergt die einzige größere Dünenlandschaft von ganz Südamerika – und damit eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Venezuela.

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Mikro-Sahara in Südamerika

Die Dünen von Coro im Norden von Venezuela erstrecken sich über eine Länge von 20 Kilometer und stehen seit 1974 unter Naturschutz - © Paolo Costa / Shutterstock
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Wie der Name des Nationalparks „Die Sanddünen von Coro“ bereits verrät, sind die Dünen auch die Hauptattraktion des Schutzgebietes. Der Nationalpark umfasst lediglich eine Fläche von 90.000 Hektar. Von einem Vergleich mit den Dünen der Sahara oder der weltweit größten Sandwüste Rub al-Khali im Oman und den VAE, ist also nicht zu reden. Dennoch gehören Los Médanos de Coro nach Sandvorkommen gemessen zum obersten Fünftel aller Wüsten der Welt.

Die Dünen von Coro, die seit 1974 unter Naturschutz stehen, erstrecken sich lediglich über eine Länge von 20 Kilometern und sind mit dem Auto in einer guten Viertelstunde abgefahren. Schon 20 Fahrminuten nach Coro werden die ersten Dünen sichtbar. Direkt am Rand der Straße nach Punto Fijo ragen die Sandhügel bis zu 40 Meter hoch in den Himmel. Der stetige Wind an der Küste verleiht den Dünen immer neue Formen, sodass man bei der Rückkehr von der Halbinsel Paraguaná unter Umständen eine völlig neue Landschaft vorfindet.

Unterwegs in der Sandwüste Venezuelas

Bei Sonnenauf- oder -untergang erstrahlen die Sanddünen von Coro in leuchtendem Rot und werfen faszinierende Schatten, Venezuela - © Paolo Costa / Shutterstock
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Trotz seiner vergleichsweise geringen Größe sollte man am Nationalpark Los Médanos de Coro nicht einfach nur vorbeifahren. Ein Zwischenstopp mit einer kurzen Wanderung zwischen den Dünen zahlt sich vor allem am Tagesrand aus.

Bei Sonnenauf- oder -untergang erstrahlen die Sanddünen in leuchtendem Rot und die Muster, die der Wind in den Sand gezeichnet hat, werfen aus dem richtigen Winkel betrachtet ein faszinierendes Schattenspiel. Nach ein bis zwei Stunden hat man vom Sanddünen-Nationalpark Venezuelas allerdings den Großteil gesehen und kann um herrliche Bilder reicher seinen Venezuela-Urlaub fortsetzen.

Tipp: Die Wanderdünen von Coro werden am besten zu Fuß erkundet, denn auch mit dem Allradfahrzeug kann das Fahren in derartig tiefem Sand schnell zum Verhängnis werden.

Leben in den Sanddünen von Coro?

Die Pflanzenfresser im Nationalpark Los Médanos de Coro ernähren sich von Kakteen und dornigen Sträuchern, Venezuela - © Paolo Costa / Shutterstock
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In den sandigen Regionen des Nationalparks fallen das ganze Jahr über kaum Niederschläge. Bei einer Durchschnittstemperatur von rund 30°C sind die Bedingungen im Nationalpark eher lebensfeindlich. Dennoch leben innerhalb seiner Grenzen Leguane, Echsen, Wüstenhasen, Ameisenbären, Wüstenfüchse und an die 30 Vogelarten, die sich jedoch selten blicken lassen.

Die Pflanzenfresser ernähren sich von Kakteen und dornigen Sträuchern, die in dem extrem trockenen Klima überleben können. Allerdings gehören nicht nur die Sanddünen, sondern auch die Mangrovensümpfe und Salztümpel entlang der Isthmus-Küsten zum Nationalpark Los Médanos de Coro. Hier ist die Chance größer, auf das eine oder andere Lebewesen zu stoßen.

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