Santa Ana de Coro an der Nordküste Venezuelas war das erste Bistum Südamerikas und zählt zu den ältesten Städten. Sein koloniales Stadtzentrum und der historische Hafen La Vela del Coro zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Santa Ana de Coro, kurz auch Coro genannt, liegt im venezolanischen Bundesstat Falcón an der Nordküste Venezuelas am Golf von Coro im Karibischen Meer. Santa Ana de Coro (Coro bedeutet Wind in der Sprache der Arawak-Indianer) war bis 1547 unter dem Namen Neu-Augsburg bekannt und Hauptstadt der Welser-Kolonie Klein-Venedig. Seine charmante Altstadt zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Venezuela.
Coro als Ausgangspunkt des Christentums
Die heute etwa 300.000 Einwohner-Stadt im Nordwesten Valencias wurde bereits 1527 gegründet und ist damit die zweitälteste Stadt Venezuelas. 1931 entstand in Coro unter Papst Clemens VII. der erste Bischofssitz Südamerikas, wodurch Coro zum Ausgangspunkt der Christianisierung Venezuelas wurde.
Aufgrund seiner ungeschützten Lage am karibischen Meer wurde Coro des Öfteren Opfer von Piratenüberfällen, was im frühen 17. Jahrhundert zur Verlegung der Regierung und anschließend auch des Bistums nach Caracas führte. 1681 fegte ein heftiger Zyklon über die Stadt und zerstörte große Teile der damaligen Architektur.
Im 18. Jahrhundert war Coro als Schmugglerstadt bekannt, was der Stadt wieder zu größerer Bedeutung verhalf. Die meisten der heute noch erhaltenen schmucken Kolonialbauten stammen aus dieser anschließenden Zeit des Wohlstands. Ihr hervorragend erhaltenes historisches Zentrum und der ebenfalls so gut wie unversehrte zugehörige Hafen wurden 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
Sehenswürdigkeiten von Coro
Heute ist Coro nach wie vor das Wirtschaftszentrum der Region und vor allem in der Erdölindustrie ein Begriff. Auch der Tourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das fantastische Beispiel Coros für Städteplanung und Architektur aus der frühen Kolonialzeit bis heute lockt zunehmend Besucher aus aller Welt an die Nordküste Venezuelas.
Coro ist die einzige Stadt an der Küste Venezuelas, deren Lehmbauten aus der Kolonialzeit noch immer im ursprünglichen Zustand zu besichtigen sind, sogar einige öffentliche Gebäude wurden nach wie vor nicht durch Steinbauten ersetzt.
Die Straßen Coros sind schachbrettartige angelegt, eine systematische Erkundung der äußerst gut erhaltenen historischen Stadt ist somit leicht zu bewerkstelligen. Das Arcaya-Haus, eine wunderbare historische Villa, sollte dabei unbedingt auf dem Programm stehen. Das gesamte Gebäude wird von einem prägnanten galerieartigen Balkon eingefasst.
Ebenfalls sehenswert ist die Kathedrale Coros, die Iglesia di San Francisco, die Mitte des 16. Jahrhunderts über eine Bauzeit von knapp 20 Jahren errichtet wurde. Auch dem 12km entfernten Hafen „La Vela del Coro“ sollte ein Besuch abgestattet werden. Er ist immer noch in seiner ursprünglichen Form erhalten und regt Fantasien über das Leben im Norden Südamerikas vor einigen Jahrhunderten an.
Auch die Natur bewährte sich in Coro als Baumeister. Entlang der Landenge, der Coro mit der Halbinsel Paraguaná verbindet, gibt es spektakuläre Wanderdünen, so genannte Médanos, zu bestaunen. Damit diese erhalten bleiben, stehen sie seit 1974 durch den Médanos-Nationalpark unter Schutz.