Plaza Mayor (Plaza de Armas) in Lima, Peru

Umringt von ebenso prächtigen wie kulturhistorisch wertvollen Bauten ist der Plaza de Armas der älteste Platz und die wichtigste Sehenswürdigkeit von Lima und darf bei keiner Sightseeing-Tour durch Peru fehlen.

Der Plaza Mayor oder Plaza de Armas ist die Geburtsstätte der peruanischen Hauptstadt Lima und bis heute Zentrum der historischen Altstadt. Gemeinsam mit dieser wurde der prachtvolle Platz im Jahr 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

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Umringt von kulturhistorisch wertvollen Bauten steht der 14.000 Quadratmeter fassende Plaza de Armas auf unseren Listen der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Peru und Lima.

Der heute komplett autofreie Hauptplatz entstand im Jahr 1535, zur selben Zeit als der spanische Eroberer Francisco Pizarro Lima gründete. Jahrhundertelang befand sich hier das Herz des spanischen Einflusses in Peru, der Platz diente bereits als Markt, Verkündungsort, Stierkampfarena und Hinrichtungsstätte.

Im Zentrum des Platzes thront ein antiker Springbrunnen, der 1651 unter Vizekönig García Sarmiento aufgestellt wurde. 1821 erklärte General Jose de San Martin auf dem Plaza Mayor die Unabhängigkeit von Peru.

Regierungspalast von Lima

Im Norden des Plaza Mayor thront der Regierungspalast von Lima, der vom Stadtgründer Francisco Pizarro selbst errichtet wurde, Peru - © Atosan/ Shutterstock
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Der Regierungspalast dominiert mit der weithin sichtbaren Flagge die Nordseite des Plaza Mayor. Er beherbergt die Amtsräumlichkeiten des Präsidenten der Republik Peru und war bereits Schauplatz zahlreicher geschichtsträchtiger Ereignisse. So wurde hier zum Beispiel am 28. Juli 1821 die Unabhängigkeit Perus erklärt. Ansonsten kann das prachtvolle Gebäude im Neukolonialstil nur durch den eindrucksvollen schmiedeeisernen Zaun bestaunt werden.

Besuch des Regierungspalastes von Lima

An Wochentagen um die Mittagszeit findet am Plaza Mayor in Lima, Peru, die Zeremonie der Wachablöse statt - © flog / franks-travelbox
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An Wochentagen um die Mittagszeit findet vor dem Regierungspalast die Zeremonie der Wachablöse statt. Gegen Anmeldung kann das Interieur des Regierungspalastes im Zuge von Führungen besichtigt werden. Die Tour führt durch die herrlich ausgestatteten Räumlichkeiten des Palastes und präsentiert Glanz und Gloria der Republik Peru.

Das Innere des Regierungspalastes beeindruckt durch mehrere prächtige Zeremoniensäle, die die Namen wichtiger Persönlichkeiten in der peruanischen Geschichte tragen. Als schönster Raum des Palastes gilt das „Goldene Wohnzimmer“ mit seinen kostbaren Gemälden, den gewaltigen Lustern und dem detailreich verziertem Gewölbe.

Ebenfalls sehenswert ist der „Pizarro-Saal“, der heute „Túpac Amaru II Saal“ genannt und als Presseraum genutzt wird, mit einem kunstvollen Kamin, Gemälden von Pizarro und Túpac Amaru II und vier Skulpturen der vier Jahreszeiten. Im Friedensraum, der von einem 2 Tonnen schweren Kristallluster ausgeleuchtet wird, wurde der Friedensvertrag mit Honduras und El Salvador unterzeichnet.

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Die Privaträumlichkeiten des Präsidenten sind für die Öffentlichkeit natürlich nicht zugänglich, doch alleine die zweistöckige Säulenhalle vor dem Haupteingang ist schon eindrucksvoll genug. Simon Bolivar und José de San Martin, zwei bedeutende Freiheitskämpfer Südamerikas, flankieren hier die Treppe in den oberen Stock.

Auch der sorgsam gepflegte Palastgarten kann sich sehen lassen. Der Feigenbaum im Garten wurde angeblich noch von Limas Gründer Francisco Pizarro selbst gepflanzt.

Entstehung des Regierungspalastes von Lima

Limas Regierungspalast wurde im Jahr 1535 noch vom Stadtgründer selbst, dem spanischen Eroberer Francisco Pizarro, als zweistöckiger Lehmziegelbau errichtet. Damals als Casa de Pizarro („Haus von Pizarro“) bekannt, heißt der Regierungspalast heute auch in der Landessprache Palacio de Gobierno.

In den fast 500 Jahren seines Bestehens wurde das Gebäude mehrmals umgebaut und erweitert und fand nach und nach zu seiner heutigen Pracht. Der letzte große Umbau geschah in den 1930er-Jahren nach Plänen des polnisch-peruanischen Architekten Ricardo de Jaxa Malachowski.

Casa del Oidor

In der Nordwestecke des Plaza Mayor, rechts neben dem Regierungspalast liegt mit dem Casa del Oidor das ehemalige Magistrat der spanischen Kolonie. Die typisch kolonialen, dunklen Balkone springen vor der leuchtend gelben Fassade sofort ins Auge.

Kathedrale und Bischofspalast

Umringt von kulturhistorisch wertvollen Bauten gilt der Plaza Mayor als wichtigste Sehenswürdigkeit von Lima, Peru - © saiko3p / Shutterstock
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Die Kathedrale und der Palast des Erzbischofs begrenzen die Ostseite des Plaza de Armas. Die neukoloniale Palastfassade des Bischofpalastes wirkt mit fein bearbeitetem Granit und den mächtigen Zedernbalkonen wie aus einem Fantasy-Film entsprungen, stammt jedoch tatsächlich erst aus dem Jahr 1924.

Gemäß seinem Namen ist er Sitz des Erzbischofs und Zentrale der Erzdiözese Lima. Die zugehörige Sakramentskirche Iglesia del Sagrario gilt als älteste erhaltene Kirche von Lima.

Die barocke Kathedrale, zurzeit ihrer Entstehung 1535 eine unscheinbare Backsteinkirche, musste seit ihres Bestehens vier Erdbeben über sich ergehen lassen und ist mit ihren beiden mächtigen Glockentürmen der dominanteste Bau am Plaza Mayor. Ihre heiligen Hallen verfügen über zahlreiche Seiteneingänge und beherbergen die Grabstätte des Stadtgründers Francisco Pizarro.

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Pasaje Olaya

Die Pasaje Olaya am Plaza Mayor in Lima wird von zwei leuchtend gelben Kolonialbauten flankiert, Peru - © Atosan / Shutterstock
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Gegenüber dem Regierungspalast an der Südseite des Plaza Mayor führt die Olaya Passage von der Jirón Huallaga zur Jirón Ucayali. Ihr Name erinnert an José Olaya, ein peruanischer Unabhängigkeitskämpfer, der in dieser engen Gasse erschossen wurde.

Flankiert wird der Durchgang von zwei gelben Gebäuden, die ebenfalls mit kolonialen Balkonen versehen sind. Im rechten davon hat das Caretas-Magazin seinen Unternehmenssitz.

Palacio de la Unión

Die Westseite des Plaza Mayor wird ebenfalls von zwei gelben Gebäuden im Kolonialstil beherrscht, das erste davon ist der Palacio de la Unión. Der „Palast der Einheit“ wurde 1942 zum Sitz einer 1868 entstandenen Vereinigung, zu deren Gründungsmitgliedern mit Miguel Grau, Alfonso Ugarte und Francisco Bolognesi drei von Perus größten militärischen Helden gehören.

Palacio Municipal (Rathaus)

Der Regierungspalast am Plaza Mayor in Lima beherbergt die Amtsräumlichkeiten des amtierenden Präsidenten von Peru - © saiko3p / Shutterstock
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Der leuchtend gelbe Palacio Municipal am Plaza Mayor ist Sitz der Stadtregierung von Lima. Ähnlich wie der Palacio de la Unión, der sich gleich daneben befindet, ist das neukoloniale Gebäude in der historischen Altstadt sofort an den für Peru so typischen dunklen Zedernholzbalkonen zu erkennen.

Entstehung des Palacio Municipal

Die beiden Bürgermeister, die im Jahr 1535 nur vier Tage der nach Stadtgründung eingesetzt wurden, residierten zuerst im Casa de Pizarro, dem heutigen Regierungspalast, und danach in einem Gebäude, das für den Bau des Bischofspalastes und der Kathedrale von Lima weichen musste. Das Rathaus von Lima entstand im Jahr 1549, 14 Jahre nach der Gründung der peruanischen Hauptstadt.

Das Gebäude wurde seither von mehreren Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen und mehrmals wiederaufgebaut. Der heutige Bau wurde 1944 eingeweiht und glänzt mit einem Interieur im Stil der Französischen Renaissance, welches sich unbedingt zu besichtigen lohnt.

Besichtigung des Rathauses von Lima

Ein großes Eingangsportal im Erdgeschoß führt ins Innere des Palacio Municipal. Großzügige Gänge öffnen sich in einen lauschigen Innenhof, von wo aus eine schneeweiße Marmortreppe zu den Haupträumen führt. Von Licht durchflutet und mit prächtigen Spiegeln, Lustern und Gemälden geschmückt strahlt jeder Raum des Palacio Municipal Eleganz und Größe aus. Antike Möbeln und vergoldete Schnitzereien und Stuckarbeiten lassen die majestätische Aura von Barock und Rokoko wieder auferstehen.

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Im Sitzungssaal sind neben dem königlichen Stadtwappen ein Porträt des Stadtgründers Francisco Pizarro und ein holzgeschnitztes Relief des ersten Bürgermeisters, Nicolas de Ribiera „El Vejo“, zu bewundern.

Erwähnenswert ist auch die echte römische Säule, die einst Teil des niemals vollendeten Sommerpalastes von Nero gewesen sein sollte und ein Geschenk der italienischen Regierung an die Stadt Lima ist.

Stadtbibliothek mit Limas historischen Schätzen

In einer eigenen Galerie befindet sich die Stadtbibliothek von Lima, die über 15.000 Bände und eine umfangreiche Sammlung von Aquarellen peruanischer Künstler beherbergt. In ihren barocken Räumlichkeiten werden historische Schätze, wie der Schlüssel zur Stadt im Stil des 18. Jahrhunderts, ein Faksimile des Gründungsgesetzes von Lima aus dem Jahr 1535 und das Gesetz, mit dem am 28. Juli 1821 die Unabhängigkeit von Peru beschlossen wurde.

BILDER: Plaza Mayor in Lima

Fotogalerie: Plaza Mayor in Lima

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