Die monumentale Kathedrale von Cusco am Plaza de Armas zählt mit acht Altären und zwei Nebenkirchen zu den größten Kirchen des amerikanischen Kontinents. Zum Prunk in ihrem Inneren zählen der silberne Hochaltar und das prachtvoll geschnitzte Chorgestühl.
Die gewaltige Santo Domingo-Kathedrale in Cusco thront unübersehbar an der Nordostseite des Plaza de Armas. Gemeinsam mit der benachbarten Jesuiten-Kirche dominiert sie den Hauptplatz der ehemaligen Inka-Hauptstadt und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Cusco. Gemeinsam mit der gesamten Stadt Cusco wurde die Kathedrale 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
Die Kathedrale von Santo Domingo zählt mit einer Grundfläche von 85 mal 45 Metern zu den größten Kirchen des amerikanischen Kontinents. Die massiven Sandsteinwände, die 33m hohen Glockentürm und die schweren Holztore verleihen der Kathedrale ein imposantes Äußeres. Im linken Glockenturm hängt die María Ángela, die mit 2 Metern Höhe und einem Gewicht von 6 Tonnen größte und schwerste Glocke Südamerikas, die an Feiertagen bis zu 40km weit über Cusco erschallt.
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Besuch der Kathedrale von Cusco
Für Besucher ist an der Kathedrale von Cusco der linke Seiteneingang geöffnet. Dieser führt direkt in die Capilla da le Sagrada Familia (Kapelle der Heiligen Familie) und ist das Tor in eine opulente Welt aus atemberaubenden Schnitzereien und Verzierungen.
Für den glänzenden Hauptaltar wurden mehrere hundert Kilogramm Silber verarbeitet und auch der ursprüngliche Altar aus meisterhaft gearbeitetem Zedernholz ist noch vorhanden. Das Altarbild ist gemeinsam mit jenem in der Kathedrale von Trujillo das letzte Altarbild aus der Malschule von Cuzco.
Die ungewöhnlich hohe Sakristei ist bis unter die edle Decke mit allegorischen Gemälden aus dem 18. Jahrhundert und Porträts der Bischöfe von Cusco geschmückt. Viele der Malereien stammen von Inka-Künstlern, es war ihnen jedoch nicht gestattet, ihre Werke zu signieren.
Kurios: Manche Bildnisse in der Kathedrale von Cusco stellen bekannte Motive dar, die an die regionalen Gegebenheiten angepasst wurden. Und so kommt am „Letzten Abendmahl“ von Marco Zapata das peruanische Nationalgericht „cuy“ (Meerschweinchen) auf den berühmten Tisch.
Genauere Betrachtung verdient das meisterhaft gearbeitete Chorgestühl mit 40 lebensgroßen Heiligenfiguren und barbusigen Indianermädchen an den Armlehnen.
In den insgesamt elf Seitenkapellen thronen üppig geschmückte Altäre, an denen unter anderem La Linda („Die Hübsche“ Jungfrau der Unbefleckten Empfängnis), die Virgen de los Remedios (Jungfrau der immerwährenden Hilfe) und der Señor de los Temblores (Herr der Erdbeben) verehrt werden.
Die Figur auf letzterem ist vom Rauch der vielen Kerzen stark geschwärzt und wird daher auch „Schwarzer Christus“ genannt. Er erinnert an das schwere Erdbeben im Jahr 1650 und wird seither an jedem Ostermontag in einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen.
Capilla del Triunfo
Die „Kapelle des Triumphs“ wurde 1536, nur drei Jahre nachdem die Spanier Cusco erreicht hatten, als erste christliche Kirche Cuscos errichtet. Sie entstand auf dem Platz des ehemaligen Zeremonialgebäudes „Suntur Wasi“, welches an den Palast von Viracocha angrenzte, der später für die Kathedrale Santo Domingo von Cusco weichen musste.
Die Kirche grenzt heute auf der rechten Seite direkt an die Kathedrale von Cusco und erinnert an die erfolgreiche Abwehr des Inka-Aufstandes im Jahr 1536. Damals gelang es den Inka unter Manco Cápac II. in Ollantaytambo, die Spanier in die Flucht zu schlagen, und auch in Cusco wurden die Conquistadores heftig bedrängt – ihre letzte Festung war der Suntur Wasi.
Wie durch ein Wunder, das später dem Apostel Jakobus zugeschrieben wurde, konnten die Inka dennoch zurückgeschlagen werden. An diese Schlacht erinnert bis heute eine Statue des Heiligen Jakobus, der vom Pferderücken aus einen Inka tötet.
In der Capilla del Triunfo finden sich außerdem die sterblichen Überreste von Garcilaso de la Vegas, dem wohl bekanntesten Chronisten der Inka-Geschichte.
Geschichte der Kathedrale von Cusco
Der Grundstein für die Kathedrale von Cusco wurde im Jahr 1559 gelegt, 26 Jahre nachdem die Spanier in Cusco eingefallen sind. Damals wurde der Palast des Inka-Gottes Viracocha abgerissen und auf seinen Grundmauern das größte christliche Gotteshaus der Stadt errichtet. Das Design der Kathedrale stammt vom spanischen Eroberer und Architekten Juan Miguel de Veramendi.
Für den Bau der Cusco-Kathedrale wurden unter anderem Steine aus dem zwei Jahrzehnte zuvor eroberten Sacsayhuamán herangeschafft und die damalige zum Großteil noch indigene Bevölkerung Cuscos wurde zur Unterstützung beim Bau verpflichtet.
Somit erhielt die im spanischen Renaissance-Stil gehaltene Fassade der Cusco-Kathedrale auch einen gewissen Touch der Inka. Zum Beispiel werden die Holztore von einem Jaguar-Kopf geziert, der im Glauben der Inka die Erde symbolisiert. Die Fertigstellung der Kathedrale Santo Domingo erfolgte im Jahr 1654, fast ein Jahrhundert nach Baubeginn.
Nachdem die Kathedrale von Cusco in den 1950er-Jahren durch ein Erdbeben schwer beschädigt wurde, konnte sie erst 1998 wieder eröffnet werden, erstrahlt heute jedoch in neuem Glanz.
Tipp: Der Besuch der Cusco-Kathedrale ist im Boleto Turistico (Cusco Touristen-Ticket) inbegriffen!
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