An der prachtvoll verzierten Jesuiten-Kirche von Arequipa und dem zugehörigen Kloster wurde über 100 Jahre lang gebaut. Heute thront das koloniale Meisterwerk im Erscheinungsbild von damals auf der Plaza de Armas.
Die Jesuiten-Kirche am Hauptplatz der peruanischen Stadt Arequipa ist ein wahrhaftes Schmuckstück aus der Kolonialzeit. Die prachtvolle Iglesia de la Compañía (wörtlich „Kirche der Gemeinschaft“) liegt der Südost-Ecke des palmenbestandenen Plaza de Armas und zählt zu den schönsten Barock-Kirchen in ganz Peru.
Jesuiten-Kirche von Arequipa
Vor allem die opulenten Verzierungen des Seitenportals der Jesuiten-Kirche fallen sofort ins Auge. Das prachtvolle Tor strotzt nur so vor Blütenranken, Symbolen und Figuren. In seiner Mitte thront Santiago, der Schutzpatron der „conquista“ („Eroberung“).
Betrachtet man die Jesuiten-Kirche genauer, scheint nahezu jede Oberfläche für steinerne Blütenranken und Blättergewirr ausgenutzt worden zu sein. Inmitten der Ornamente sind Kakteen und Muscheln zu finden und vielfüßige Raubtiere zeugen vom indianischen Einfluss der Baumeister.
Auf dem Giebeldreieck prangt das Stadtwappen von Arequipa und sogar der zweiköpfige Adler der Habsburger ist für den aufmerksamen Betrachter auf der Fassade ersichtlich.
Kein Wunder, dass die Errichtung der Jesuiten-Kirche von Arequipa ein volles Jahrhundert in Anspruch nahm. Wie die Jahreszahl auf der Fassade verrät, wurde die Iglesia de la Compañía 1698 fertiggestellt und trotzte seither jedem Erdbeben.
Lediglich der Kirchturm musste einmal renoviert werden. Dieser kann übrigens heute bestiegen werden und bietet einen herrlichen Blick über den Plaza de Armas von Arequipa.
Der prunkvolle Schmuck setzt sich im Inneren des Gotteshauses fort. Vergoldete Barockaltäre und eine reich verzierte Kanzel aus geschnitztem Holz sind die Schmuckstücke der Iglesia de la Compañía. In der ehemaligen Sakristei, der Capilla de san Ignacio Loyola wurden die Blütenranken und Ornamente anstatt in Stein gemeißelt in Fresken gemalt. Die üppig dargestellten Tiere und Pflanzen aus aller Welt zeugen von den weltweiten Reisen des Jesuiten-Ordens.
Jesuiten-Kloster von Arequipa
Auf der linken Seite der Kirche liegt das zugehörige Jesuiten-Kloster von Arequipa, dessen Erscheinungsbild aus dem Jahr 1738 noch völlig intakt ist. Sehenswert ist vor allem der wundervolle Kreuzgang mit einem kleinen Brunnen in der Mitte. Die steinernen Säulen der Arkadengänge sind wiederum mit üppigen Blumenranken, Weintrauben, Maiskolben und Engeln verziert.