Franziskanerkloster von Lima, Peru

Das Franziskanerkloster von Lima ist einer der spektakulärsten Bauten der Hauptstadt Perus. Es beeindruckt nicht nur durch sein Kloster und die Kathedrale mit der imposanten Doppelturmfassade, sondern auch mit seinen antiken Schätzen in der Bibliothek und seinen Katakomben, wo die Knochen von 70.000 Toten heute noch zu besichtigen sind.

Das „Convento de San Francisco“ zählt zu den spektakulärsten Bauten der Stadt und zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Lima. Nahe dem Hauptplatz Limas, dem Plaza de Armas gelegen, zählt das imposante Kloster mit dem gesamten historischen Stadtteil Limas seit 1991 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Errichtet wurde der monumentale Sakralbau von 1673 bis 1774, die Fertigstellung wurde von zwei Erdbeben in die Länge gezogen. Das letzte erschütterte die Grundfesten des Konvents im Jahr 1970, welches erhebliche Schäden hinterließ.

Erdbebensichere Architektur

Das Franziskanerkloster von Lima besticht durch seine einzigartige Architektur des spanischen Barock, Peru - © flog / franks-travelbox
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Das Franziskanerkloster von Lima sticht durch seine einzigartige Architektur des spanischen Barock hervor. Durch die Erdbebengefahr wurden die beiden mächtigen Glockentürme nicht hoch, dafür aber umso pompöser gebaut.

Die beeindruckende weiß-gelbe Doppelturmfassade umfasst ein atemberaubendes Granitportal, welches für viele weitere Kirchen, wie zum Beispiel die Kirche von Merced, als Vorbild galt.

Das Gewölbe und die beiden Seitenschiffe sind im so genannten „Mudejar-Stil“ verziert, eine aus Spanien stammende Stilrichtung, die christliche und muslimische Elemente miteinander zu einem neuen interessanten Mix vereint.

Der Kreuzgang des Klosters ist mit glänzenden Zierkacheln aus dem 17. Jahrhundert aus Sevilla verkleidet, die extra von Spanien nach Peru verschifft wurden.

Antike Schätze in der Bibliothek

Neben der Kirche und dem Konvent beherbergt der monumentale Bau auch eine wertvolle Bibliothek, die Anfang des 17. Jahrhunderts zu einer der modernsten der Welt zählte. An die 25.000 antike Texte, viele davon handgeschrieben, werden hier verwahrt, die teilweise noch aus dem 15. Jahrhundert vor der Eroberung Perus durch die Spanier stammen.

Unter den kostbarsten Schätzen finden sich das erste Spanische-Wörterbuch der Royal Spanish Academy und eine Bibel aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Weg vom Kloster in die Bibliothek sollte man seinen Blick zu der spektakulären Holzkuppel erheben, deren fantastische Schnitzereien aus dem 17. Jahrhundert stammen.

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Das etwas andere letzte Abendmahl

Ein Gemälde des letzten Abendmahls in einem Franziskanerkloster ist ja nichts Außergewöhnliches. Schaut man in der Sakristei jedoch genauer, sieht man, dass der Malermeister aus Cusco, Diego de la Puente, anstatt der traditionellen europäischen Speisen Meerschweinchen, Kartoffeln und Chili aufgetischt hat.

Die gruseligen Katakomben

Die letzte Station der etwa einstündigen Tour durch die Kirche ist gleichzeitig der gruseligste Teil, ein Besuch in den Katakomben. Bevor Lima einen Friedhof besaß, wurden die Toten unter dem Franziskanerkloster bestattet, bis 1808 waren dies geschätzte 70.000.

Die enorme Anzahl an Knochen ist heute noch sichtbar, teilweise sind die Gebeine systematisch angeordnet und formen skurrile Figuren und kreisförmige Muster. Das Blitzlichtgewitter der Besucher unterstreicht noch das Horrorvergnügen. Besucher mit einem empfindlichen Magen, sollten dieser „Geisterbahn“ der menschlichen Überreste vielleicht besser fernbleiben.

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