Kaieteur Nationalpark, Guyana

Der Kaieteur Nationalpark liegt im unzugänglichen Hinterland Guyanas mitten im unberührten tropischen Regenwald. Seine Hauptattraktion ist der größte freifallende Wasserfall der Welt.

Der Kaieteur Nationalpark liegt in Guyana in der Provinz Potaro-Siparuni und wurde mit einer Fläche von 10 Quadratkilometern als bislang einziger Nationalpark des Landes gegründet. 1999 wurde er auf Anweisung des Präsidenten Guayanas auf eine Fläche von 630 Quadratkilometer erweitert. Neben seiner faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt ist er vor allem für seinen spektakulären Kaieteur-Wasserfall berühmt, der zu unseren 10 schönsten Wasserfällen der Welt zählt.

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Seinen Namen erhielten der Nationalpark sowie der Wasserfall von einer indianischen Legende. Der Sage nach soll der Häuptling Kai einst über die Kante des Wasserfalls gepaddelt sein, um sich dem Gott Makonaima zu opfern und so Frieden für sein Volk der Patamona zu erlangen, welches von kriegerischen Kariben bedrängt wurde. Kaiteur bedeutet übersetzt so viel wie „Kai fällt“.

Der Kaieteur Wasserfall im gleichnamigen Nationalpark ist die Heimat des winzigen Guyana-Goldfrosches, der in den wassergefüllten Blättern einer Bromelien-Art lebt, Guyana - © Erik Zandboer / Shutterstock
© Erik Zandboer / Shutterstock

Der Nationalpark im unzugänglichen Hinterland Guyanas ist mit dichtem tropischem Regenwald bewachsen und Zufluchtsort für eine Vielzahl gefährdeter Tiere. So zum Beispiel ist der Kaieteur Nationalpark die Heimat des winzigen Guyana-Goldfrosches, der in den wassergefüllten Blättern einer Bromelien-Art lebt.

Zu den größeren Tieren zählen das gefleckte Ozelot, der Guyana-Brüllaffe und der orangerote Felsenhahn. Zwischen den 20.000 katalogisierten Pflanzenarten flattern riesige Schmetterlinge, huschen seltene Echsen umher und die Baumwipfel werden von den wunderschönen grünen Aras mit ihren leuchtend roten Köpfen unsicher gemacht.

Touren durch den faszinierenden amazonischen Dschungel werden von der Parkverwaltung angeboten. Da er Nationalpark mitten im Regenwald gelegen ist und die Infrastruktur nach wie vor zu wünschen übrig lässt, erreicht man das tropische Paradies per Buschflugzeug. Die Starts erfolgen vom internationalen Flughafen Ogle in Georgetown aus. Die Landebahn liegt direkt neben einem kleinen Besucherzentrum, welches auch als Gästehaus, Souvenir-Shop und Cafeteria fungiert. Ansonsten gibt es weder Lokale noch Hotels noch sonst irgendwelche Anzeichen von Zivilisation.

Tipp: Die Temperatur im Nationalpark beträgt ganzjährig an die 30°C, auf die Hitze muss man sich einstellen. Auch Regen- (wir befinden uns nicht umsonst im Regenwald), Sonnen- und Insektenschutzmittel sollten im Gepäck sein, sowie genug zu Essen und zu Trinken, da es im unberührten Regenwald Guyanas kaum Verpflegungsmöglichkeiten gibt.

Der imposante Kaieteur-Wasserfall

Das unumstrittene Highlight des Parks ist der imposante Kaieteur-Wasserfall, der weltgrößte Wasserfall, der freifallend in einem Guss in die Tiefe stürzt. Über eine Höhe von 226 Metern schießen die unglaublichen Wassermassen des Potaro-Flusses über eine Sandsteinklippe auf die erste Schwelle, von der aus es über mehrere steile Kaskaden noch einmal 25 Meter weiter nach unten geht.

Damit ist der Kaieteur-Wasserfall fünfmal so hoch wie die weltberühmten Niagara-Fälle an der Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten und zweimal so hoch wie die spektakulären Victoria-Fälle im afrikanischen Sambia. Begleitet wird der beeindruckende Sturz des Wassers von schillernden Regenbögen, weiß aufspritzender Gischt und weithin hörbarem Tosen. Todesmutig durchbrechen Schwalben die schäumenden Wassermassen, um zu ihren Nestern hinter den Fällen zu gelangen.

Tipp: Die beste Zeit, um den Kaieteur-Wasserfall zu besuchen ist der Februar oder September. Jeweils nach der Regenzeit zeigt sich der Wasserfall von seiner spektakulärsten Seite.

Der Rekordhalter ist übrigens nicht zum verwechseln mit dem höchsten Wasserfall der Welt (das ist der Salto Angel in Venezuela), hier geht es um die Menge an Wasser, die pro Sekunde über die Kante rauscht. Das sind beim mächtigen Kaieteur-Wasserfall enorme 660 Kubikmeter in der Sekunde.

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Man kann sich vorstellen, dass dem britischen Geologen Charles Barrington Brown im Jahr 1870 schier die Augen aus dem Kopf fielen, als er dieses gewaltige Schauspiel als erster Europäer erblickte. In seinem Tagebuch beschrieb er den gewaltigen Wasserfall als „Anblick, den ich nie zu sehen erwartet hatte und den mein schwacher Stift unmöglich zu beschreiben vermag“. Seitdem hat sich an der prachtvollen naturbelassenen Szenerie Gott sei Dank nicht viel geändert.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Kaieteur Nationalparks (englisch)

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