Valparaiso gehört zu den schönsten Städten von Chile. Das „Juwel am Pazifik“ verströmt mit vielfältiger Architektur in verwinkelten Straßen, herrlicher Aussicht und buntem Graffiti ein einmaliges Flair, das schon zahlreiche Künstler inspiriert hat.
Zwanglos, unkonventionell, poetisch, bunt und lebendig – so präsentiert sich das weltberühmte Valparaiso. Die Künstlerstadt an der Küste von Chile ist knapp zwei Autostunden von der Hauptstadt Santiago entfernt und ist eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Chile.
Valparaiso gilt als kulturelle Hauptstadt und besaß bis zur Eröffnung des Panamakanals im Jahr 1914 einen der bedeutendsten Häfen des Landes. Die bunte Architektur des historischen Stadtkerns aus dem 19. und 20. Jahrhundert zählt seit 2003 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
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BILDER: Valparaiso
Sehenswürdigkeiten in Valparaiso
Die Stadt, deren Name „Paradiestal“ bedeutet, wurde 1536 als kleines Fischerdorf gegründet und nach und nach auf seinen mehr als 20 Hügeln erbaut. Das Resultat sind ein ständiges Auf und Ab von chaotisch anmutenden Straßen, Gehwegen und Schienen, aber auch herrliche Aussichtspunkte, die Valparaiso in seiner ganzen einzigartigen Pracht zeigen. Die malerischen Hügel Cerro Alegre und Cerro Concepción, sowie die Altstadt mit ihren historischen Häusern sind beliebte Wohn- und Treffpunkte von Künstlern und Studenten.
Durch die verwinkelten Gassen zu schlendern, die farbenprächtigen und kunstvoll bemalten Fassaden der Häuser zu bewundern und das inspirierende Flair der Künstlerstadt auf sich wirken zu lassen, ist schon genug, um „Valpo“ kennen zu lernen.
Bars, Cafés, nette Hotels und kleine Boutiquen schaffen hier die unkonventionelle Atmosphäre, die Valparaiso ausmacht. Museums-Liebhaber finden in Valparaiso das gut gepflegte Museo Maritimo Nacional über die chilenische Geschichte und Seefahrt und das Museo de Bellas Artes.
Tipp: Die rund 5stündige Tour4Tips beginnt am Hafen und führt durch die Hügel von Valparaiso bis zum Plaza Sotomayor. Ein Guide informiert über die Hintergründe, Lokale, mögliche Aktivitäten und Insider-Tipps von Valpo und verlangt am Ende nur ein Trinkgeld.
Plaza Sotomayor
Der zentrale Platz gehört trotz regem Verkehr zu den attraktivsten Ecken von Valaparaiso. Begrenzt von repräsentativen Bauten und dem Muelle Prat, dem schönsten Teil des Hafens von Valparaiso, ist er auch als Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang ideal.
In der Mitte thront unübersehbar ein Denkmal für den Helden Arturo Prat und seine Offiziere der „Esmeralda“ aus der Seeschlacht von Iquique. Auch das blau-weiße Hauptquartier der Navy befindet sich hier.
Auffällig ist auch das Feuerwehrhaus, welches mit den „Bomberos“ und der „Feuerwehr“ gleich zwei Kompanien beherbergt. Bei schönem Wetter wird ein noch voll funktionstüchtiges Feuerwehrauto aus dem Jahr 1926 auf dem Platz präsentiert.
„La Sebastiana“ – Wohnhaus und Museum von Pablo Neruda
Dieses Haus ist die letzte Wirkungsstätte des chilenischen Nationaldichters und Nobelpreisträgers. Wie so viele andere Literaten und Poeten holte er sich in der einmaligen Atmosphäre von Valparaiso Ideen für seine Werke. Sein einstiges Wohnhaus ist seit 1961 ein Museum, das über Leben und Wirken von Pablo Neruda informiert und nicht nur für Literaturfreunde interessant ist.
Cerros und Ascensores – Auf den Hügeln von Valparaiso
Die Ascensores, insgesamt 16 Standseilbahnen, die über die ganze Stadt verteilt sind, erleichtern den Aufstieg auf die Hügel (Cerros) von Valparaiso, die bei einer Sightseeing-Tour auf keinen Fall fehlen dürfen!
Vom Plaza Sotomayor in Richtung Norden geht es zum Ascensor Artilleria, der zum Paseo 21 de Mayo führt, einem der schönsten Aussichtspunkte über Valparaiso.
Auch der Paseo Atkinson auf dem Cerro Concepción und der Paseo Gervasoni laden mit herrlichem Panoramablick und gemütlichen Cafés und Restaurants zum Schauen und Staunen ein. Die für Valparaiso typischen Graffiti an den Häuserwänden sind auf den Hügeln besonders kunstvoll.
Valparaiso und Kunst – untrennbar verbunden
Wohin man in Valparaiso auch blickt sind die Hauswände mit kunstvollen Graffiti verziert, die zur schönsten Straßenkunst Amerikas zählen. Südamerika-Fans kennen dieses Phänomen vielleicht schon aus dem Stadtviertel Santa Teresa in Rio de Janeiro. Der Hintergrund ist einfach: Um unschöne Kritzeleien oder Schäden am Mauerwerk zu übertünchen haben die Bewohner kurzerhand Künstler engagiert.
Valparaiso diente bereits zahlreichen Künstlern als Inspiration und ist Gegenstand von literarischen, musikalischen, malerischen und verfilmten Werken. Früher suchten die Künstler Ideen in der geschäftigen Welt des Hafens, wo Seeleute und Hafenarbeiter stets Geschichten parat hatten.
Auch in jüngster Vergangenheit ist Valparaiso in Künsten aller Art vertreten. Osvaldo Rodríguez und Sting besangen „Valparaiso“ im gleichnamigen Lied, Reinhard May erwähnte die Stadt in seinen Songs „Dieter Malinek, Ulla und ich“ und „Frei!“ und G. G. Anderson schwärmte vom „Engel von Valparaiso“.
Literarisch taucht Valparaiso in den Buddenbrooks auf und ist ungenannter Schauplatz des Romans „Die große Stadt“ von Omar Saavedra Santis.
Sicherheit in Valparaiso
Abseits des Altstadtkerns ist Valparaiso ähnlich wie jede andere Großstadt in Südamerika. Verblichene Fassaden und verfallene Häuser erzählen von vergangener Schönheit. In vielen Vierteln, besonders am Hafen, sollte man sich als Tourist bei Nacht nicht blicken lassen.
Die Regierung bemüht sich, mit Top-Hotels und –Restaurants zunehmend Touristen nach Valparaiso zu locken – was auch gelingt, denn viele Urlauber verbringen mehr Zeit im inspirierenden Valparaiso als in der Hauptstadt Santiago. Zumindest im hell erleuchteten Zentrum kann mit gesundem Menschenverstand unbesorgt flaniert werden.
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