Die chilenische Hauptstadt zwischen Anden und Meer lockt mit ihrer kolonialen Altstadt, modernen Museen und einer interessanten Kultur, die in ihren abwechslungsreichen Vierteln erlebt werden kann.
Die spanische Kolonialstadt Santiago de Chile ist die Hauptstadt von Chile und damit politisches, wirtschaftliches und wissenschaftliches Zentrum des Landes. Sie liegt in Mittelchile 90 Kilometer von der Atlantikküste entfernt und wird von zwei Gebirgsketten mit bis zu 5000 Meter hohen Gipfel eingeschlossen.
Viele Touristen nutzen Santiago de Chile lediglich als Eingangstor und Ausgangsbasis, bevor die Reise in den Norden oder Süden weiter geht. Dabei ist Chiles Hauptstadt mit ihren geschichtsträchtigen Bauten, bunten Vierteln, grünen Parks und modernen Museen unbedingt selbst eine Reise wert!
Inhaltsverzeichnis
Plaza de Armas
Im Jahr 1541 begann Santiago de Chile um den heutigen Plaza de Armas zu wachsen. Mittlerweile ergänzen moderne Bürotürme die prachtvolle Kolonialarchitektur der Spanier. Der Platz unter Palmen ist auch der touristische Mittelpunkt der Stadt und idealer Ausgangspunkt, die Top Sehenswürdigkeiten von Santiago de Chile zu erkunden.
Artikel: Plaza de Armas
Fotogalerie: Plaza de Armas
Catedral Metropolitano
Zu den eindrucksvollsten Bauten am Plaza de Armas gehört die Kathedrale von Santiago de Chile. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und zählt zu den nationalen Baudenkmälern von Chile. Beeindruckend sind vor allem ihr mit barockem Dekor reich geschmücktes Interieur und das Museum für sakrale Kunst.
Artikel: Catedral Metropolitano am Plaza de Armas in Santiago de Chile
Cerro Santa Lucia
Rund 70 Meter hoch thront der Cerro Santa Lucia über Santiago de Chile. Der einstige Festungshügel lockt heute mit frischer Luft, Entspannung unter Bäumen und einer Aussicht bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Anden. Spazierwege führen zu Denkmälern, Springbrunnen und einer alten Festung, die noch besichtigt werden kann.
Artikel: Cerro Santa Lucia
Fotogalerie: Cerro Santa Lucia
Cerro San Cristóbal
Der Cerro San Cristóbal im Parque Metropolitano ist der zweite sehenswerte Stadthügel von Santiago de Chile. Der „Berg der Attraktionen“ bietet seinen Besuchern den städtischen Zoo, eine imposante Marienstatue, einen botanischen Garten, Swimming Pools und mehrere Plattformen mit atemberaubender Aussicht über die Stadt und die Berge.
Artikel: Cerro San Cristóbal im Parque Metropolitano
Barrio Bellavista und Mercado La Vega
Wer mit der Seilbahn auf den Cerro San Cristóbal fährt, startet im hippen Stadtteil Bellavista. Das Ausgehviertel Santiagos liegt an der Metro Baquedano und ist aufgrund seiner lockeren Atmosphäre aus Kunstgalerien, Live-Musik-Bars, Street Food und Street Art beliebt.
In der Calle Pío Nono wird einmal pro Woche ein Kunsthandwerksmarkt veranstaltet, auf dem unter anderem Schmuck aus Lapislazuli verkauft wird. Auch Mode, Antiquitäten, Designer-Stücke und Souvenirs werden in Bellavista an nahezu jeder Ecke feilgeboten.
Apropos Shoppen: Mit dem Mercado La Vega ist im Barrio Bellavista auch der größte Markt der Stadt zu finden. Wer sich in Santiago selbst versorgt oder einfach nur mal das laute Markttreiben erleben möchte, ist hier richtig.
Stadtparks von Santiago de Chile
Santiago de Chile ist überraschend grün, seine größten Parks bieten eine wunderbare grüne Oase mit einer Menge an Freizeitaktivitäten.
Der Parque Metropolitano ist eine der größten Stadtparks der Welt. Er umfasst den gesamten Hügel San Cristóbal mit seinen Attraktionen und führt über lauschige Wanderwege noch zu so manch anderer Sehenswürdigkeit, unter anderem dem Kulturhaus und zwei öffentlichen Schwimmbädern.
Wasser gibt es auch im Parque Bicentenario mit kostenlosen Sonnenliegen an der Lagune und zahlreichen Radwegen unter tausenden Bäumen. Erwähnenswert sind vor allem die kunstvollen Skulpturen, oder der „Garten für Blinde“, der die Natur mit allen Sinnen erleben lässt.
Ähnlich gestaltet sich der Park Forestal als Ruhe-Oase für Familien, Jogger und Spaziergänger, der Kenner ein wenig an den Central Park in New York erinnert.
Artikel: Parque Metropolitano in Santiago de Chile
Barrio Paris-Londres und Barria Italia
Das Barrio Paris-Londres am ehemaligen Gelände eines Franziskanerklosters hat seinen Namen von den beiden Straßen in seiner Mitte und ist das kleinste Viertel von Santiago de Chile. Es entstand im frühen 20. Jahrhundert, unübersehbar nach dem Vorbild des Lateinischen Viertels in Paris. Trotz Kopfsteinpflaster, typisch europäischen Laternen und gepflegten Häusern vergisst man nicht, in Südamerika zu sein – für viele die perfekte Mischung einer gelungenen Urlaubsreise!
Auch das Barria Italia an der gleichnamigen Avenida ist ein Gruß Europas nach Chile. Hier findet man vor allem Antiquitäten, Boutiquen und Designläden. Hinter den kleinen Gässchen verbergen sich gemütliche Innenhof-Cafés, die zu Kaffee und Kuchen einladen.
Palacio de la Moneda
Der Palacio de la Moneda wurde im späten 18. Jahrhundert als Münzprägeanstalt errichtet und beherbergt heute Chiles Regierungssitz. Auf dem Platz vor dem prächtigen Palast findet an Tagen mit ungeradem Datum die aufwändige Zeremonie der Wachablöse statt.
Unter der Woche kann der Santiagos Regierungspalast auch von innen besichtigt werden. Unter anderem ist das Zimmer zu sehen, in welchem sich Präsident Allende 1973 das Leben nahm, um nicht in die Hände des Diktators Pinochet zu fallen.
Artikel: Palacio de la Moneda in Santiago de Chile
Museum der Erinnerung und der Menschenrechte
Wie es nach dem Sturz von Salvador Allende mit Chile weiterging, erzählt das Museum der Erinnerung und der Menschenrechte. Es informiert über die grausame Militärdiktatur, die von 1973 bis 1990 in die Landesgeschichte einging.
Der Zugang zum Museum liegt in der Calle Catedral und präsentiert bei freiem Eintritt zahlreiche Artefakte, original Filmaufnahmen und mehrere tragische Schicksale der rund 40.000 Menschen, die damals gefoltert und getötet wurden. Nichts für schwache Nerven!
Artikel: Museum der Erinnerung und der Menschenrechte in Santiago de Chile
Museo Nacional de Bellas Artes
Ein weit weniger bedrückendes Museum ist das Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile, das älteste Museum Südamerikas. Seine Auswahl an chilenischen und südamerikanischen Künstlern zählt zu den bedeutendsten Kunstsammlungen von Chile.
Bemerkenswert ist die scheinbar willkürliche Anordnung der Exponate, die von archäologischen Fundstücken angefangen durch die Geschichte der chilenischen Malerei führt.
Artikel: Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile