Einst Wachturm und Befestigungsanlage der jungen Hauptstadt ist der Cerro Santa Lucia heute mit Spazierwegen, Denkmälern und Brunnen eine der schönsten Parkanlagen von Santiago de Chile.
Frische Luft unter Bäumen mitten in der chilenischen Hauptstadt? Das ist am Cerro Santa Lucia möglich, einer unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Santiago de Chile. Der rund 629m hohe Hügel erhebt sich etwa 70 Meter über Santiago, liegt mitten in der Stadt und hat sogar eine eigene U-Bahn-Station. Wer Lärm und Hektik also entfliehen möchte, ist in dieser zentral gelegenen Oase der Ruhe genau richtig.
Inhaltsverzeichnis
Vom Wachposten zum Naherholungsgebiet
Als die spanischen Eroberer unter Pedro de Valdivia am 12. Februar 1541 Santiago gründeten, war nicht nur der historische Plaza de Armas bereits vorhanden, auch der Cerro Santa Lucia wurde von der ersten Stunde an als Wachturm genutzt. Jeden, der den herrlichen Rundumblick über Santiago de Chile genießt, wird dies nicht weiter wundern. Aufgrund seiner Bedeutung in der Geschichte Santiagos zählt der Cerro Santa Lucia seit 1939 zu Chiles Nationalmonumenten.
Von den einstigen Verteidigungsbauten ist heute nichts mehr zu sehen. Was noch von ihnen übrig war, wurde geschleift, lediglich die Festung Hidalgo aus dem Jahr 1820 wurde renoviert und für Besucher zugänglich gemacht. Heute ist sie auch ein beliebter Ort für Hochzeiten, Parties oder kulturelle Veranstaltungen. Eine ihrer Kanonen verkündet jeden Tag um 12 Uhr die Mittagszeit.
Im Lauf der Zeit wurde der Cerro Santa Lucia in einen lauschigen Park verwandelt. Federführend in dieser Umgestaltung war vor allem Benjamín Vicuña Mackenna, der aus dem einst trostlosen Hügel einen der schönsten Parks Santiago werden ließ.
Unterwegs am Cerro Santa Lucia
Nahezu ein ganzer Tag kann im Labyrinth der Pfade auf dem Cerro Santa Lucia verbracht werden, um all seine Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Kiosks verkaufen Getränke und Snacks, die auf den Parkbänken genossen werden können.
Verschlungene Spazierwege unter Bäumen führen zu Denkmälern, Brunnen und Erkern. Bemerkenswert ist vor allem die 2m hohe steinerne Darstellung des Briefes an Kaiser Karl V., in dem Pedro de Valdivia die Schönheit des neu eroberten Landes beschrieb.
Wer den Cerro Santa Lucia nicht zu Fuß erklimmen möchte, kann auch den bequemeren Weg mit dem Aufzug nehmen, der allerdings nicht immer in Betrieb ist. An klaren Tagen fällt der Blick vom Cerro Santa Lucia über Santiago de Chile bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Anden.
Am höchsten Punkt des Hügels thront neben dem obligatorischen Aussichtspunkt eine kleine Kapelle, ein beliebtes Ziel von Wanderungen auf Santiagos Hausberg.
Tipp: Am Wochenende nutzen auch die Einheimischen den lauschigen Park als Rückzugsort zum Spazierengehen oder Picknicken. Wer es ruhiger haben möchte, sollte den Cerro Santa Lucia also an einem Wochentag besuchen.