Der schmucke Platz Terreiro de Jesus in Salvador da Bahia ist ein gemütlicher Treffpunkt für Einheimische und Touristen und wird von einer Reihe an sehenswerten Bauten umringt.
Der Terreiro de Jesus in der Cidade Alta (Oberstadt) zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Salvador da Bahia. Gesäumt von prächtigen Bauwerken und durch Palmen beschattet fungiert der Terreiro de Jesus als Treffpunkt für Touristen und Einheimische gleichermaßen.
Der Terreiro de Jesus heißt eigentlich „Praça 15 de Novembro“ und geht auf die frühen 1550er-Jahre zurück. Damals erhielt der Jesuitenorden vom damaligen Generalgouverneur und Gründer Salvadors Tomé de Sousa ein Gebiet, auf dem ihre damals noch einfache Kirche aus Lehm errichtet wurde. Der Name dieses Platzes „Hof von Jesus“ blieb bis heute.
Zwischen den eindrucksvollen Bauten befinden sich auf dem kunstvoll gemusterten Pflaster Verkaufsstände für Souvenirs, Handwerkskunst, Schmuck und den für Bahia typischen Acarajés, frittierte Bällchen aus Bohnen und Schrimps.
Inhaltsverzeichnis
Fonte da Deusa da Abundância
In der Mitte des Terreiro de Jesus thront der gusseiserne Springbrunnen „Fonte da Deusa da Abundância“, der ein angenehmes Klima verbreitet. Mit der Skulptur der Ceres, der Göttin der Fruchtbarkeit und des landwirtschaftlichen Überflusses, stellt er den Reichtum Bahias dar.
Catedral Basílica de Salvador
Die Catedral Basílica de Salvador ist das größte und eindrucksvollste Bauwerk auf dem Terreiro de Jesus. Die prächtige Catedral Basílica ist Sitz des Erzbischofs und die Hauptkirche der Diözese Salvador und Bahia do Todos os Santos. Die Diözese war die erste in der neuen portugiesischen Kolonie. Sie wurde im Jahr 1551, nur zwei Jahre nach der Gründung von Salvador durch Tomé de Sousa ins Leben gerufen.
BILDER: Catedral Basilica in Salvador da Bahia
Fotogalerie: Catedral Basílica in Salvador da Bahia
Entstehung der Catedral Basílica von Salvador da Bahia
Die Catedral Basílica am Terreiro de Jesus wurde ursprünglich von den Jesuiten errichtet. Als diese im Jahr 1758 aus Brasilien verbannt wurden, wurde ihr prachtvolles Gotteshaus zur neuen Kathedrale von Salvador.
Das heutige Erscheinungsbild der ehemaligen Jesuiten-Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der barocke Prachtbau wurde im Jahr 1672 eingeweiht, der letzte architektonische Feinschliff erfolgte jedoch erst 1746.
Die Fassade aus Kalkstein, der wie die Glocken aus Portugal importiert wurde, gilt mit den zwei verhältnismäßig niedrigen Glockentürmen als architektonisches Meisterwerk und begeistert noch heute jeden Besucher.
Die drei Portale des Barock-Denkmals werden von Statuen des Heiligen Ignatius von Loyola, des Heiligen Franz Xaver und des Heiligen Francisco de Borjka, den Gründern des Jesuitenordens, bewacht, während der Giebel und das oberste Stockwerk von typisch manieristischen Säulenabschlüssen flankiert sind. Sehenswert ist vor allem auch das imposante Innere der Catedral Basílica.
Besuch der Catedral Basílica von Salvador
Die Kathedrale besteht aus nur einem Schiff, welches von mehreren kunstvoll geschnitzten Seitenaltären gesäumt wird. Deren Skulpturen und Gemälde glänzen mit Altarkunst der vergangenen Jahrhunderte. Zwei Renaissance-Altäre stammen noch aus der ursprünglichen Jesuiten-Kirche aus dem 16. Jahrhundert.
Der geschmackvolle Altar im Hauptschiff ist einer der wenigen Altäre in Brasilien, die im manieristischen Stil geschaffen wurden.
Auf der linken Seite des Chors befindet sich die Kapelle des Allerheiligsten, die noch einige heilige Artefakte aus der alten Kathedrale enthält, darunter eine mit Diamanten besetzte Reliquie aus Gold und Silber. Legt man den Kopf in den Nacken bietet sich einem an der Decke eine wahre Pracht aus vergoldeten Schnitzereien.
Reich geschmückte Sakristei
Auch die Sakristei mit ihren wertvollen Heiligenstatuen, vielfarbigem Marmor aus Italien, barocken Möbeln, meisterhaften Kachelbildern von bedeutenden Jesuiten und dem verschwenderischen Goldschmuck sollte auf keinen Fall ausgelassen werden.
Museu Afrobrasileiro
Gleich neben der Catedral Basílica befindet sich das Museu Afrobrasileiro, früher das Jesuitenkolleg und danach die medizinische Fakultät von Brasilien, die Antiga Faculdade de Medicina. 1905 fiel das Gebäude einem Brand zum Opfer, wonach es im eklektischen Stil wieder aufgebaut wurde.
Das afrobrasilianische Museum von Salvador wurde im Jahr 1982 mit dem Ziel eröffnet, die afrobrasilianische Kultur zu erforschen und zu verbreiten.
Die sehenswerte Sammlung des Museums besteht aus afrikanisch-inspirierter brasilianischer Kunst, darunter Kleidung, Masken, Schmuck, Musikinstrumente, Schnitzereien aus Zedernholz oder 27 Tafeln, die die „Orixás“ darstellen, Gottheiten der afrobrasilianischen Religion „Candomblé“. Auch Karten mit den ehemaligen Sklavenhandelsrouten sind ausgestellt.
Im Untergeschoß befindet sich das Museu de Arqueologia e Etnologia, das Exponate der Archäologie und Ethnologie von Bahia zeigt.
Tipp: Für alle, die nicht portugiesisch sprechen: Am Eingang nach einer englischsprachigen Broschüre fragen, die die Ausstellungsstücke erklärt.
Igreja São Pedro dos Clerigos
Rechts neben dem Museu Afrobrasileiro liegt die Igreja São Pedro dos Clerigos, eine wunderschöne Rokoko-Kirche, die kostenlos besichtigt werden kann.
Igreja da Ordem Terceira de São Domingos
Die dritte Kirche am Terreiro de Jesus ist die Igreja da Ordem Terceira de São Domingos an seiner Südostseite. Die von außen eher unspektakuläre Kirche gehört dem Dominikaner-Orden und wurde ab 1731 errichtet. Grundriss und Aufbau zeigen mit Seitengängen und übereinander liegenden Balkonen die klassische Bauweise, die für derartige Kirchen des 18. Jahrhunderts typisch sind.
Besuch der Igreja da Ordem Terceira de São Domingos
Hinter ihrer nahezu unscheinbaren Rokoko-Fassade, der augenscheinlich sogar der zweite Turm fehlt, verbirgt sich ein sehenswerter Innenraum mit wertvollen Heiligenbildern, die von bahianischen Künstlern geschaffen wurden. Golden verzierte Elemente und meisterhafte Stuckarbeiten zieren sowohl den Altarraum als auch das Hauptschiff.
Am eindrucksvollsten präsentiert sich jedoch das prachtvolle Deckengemälde, welches nahezu das gesamte Hauptschiff einnimmt. Das gewaltige neoklassizistische Juwel wurde im Jahr 1882 von Meister José Joaquim da Roch geschaffen.
Neben den kunstvollen Malereien sind auch die neoklassizistischen Schnitzereien der Kirchenbänke und der übrigen Möblierung einen zweiten Blick wert, die einst die originalen barocken Arbeiten ersetzten. Im „Raum der Heiligen“ können Statuen für Prozessionen bewundert werden.
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung des Terreiro de Jesus
Zwischen der Igreja da Ordem Terceira de São Domingos und der Igreja São Pedro dos Clerigos geht es zum Largo de Teresa Batista und weiter zu Salvadors berühmtem Viertel Pelourinho.
An der Südostecke des Terreiro de Jesus gelangt man über die leicht abfallende Praça Anchieta zu einem weiteren Prunkstück der Cidade Alta von Salvador, der monumentalen Igreja de São Francisco.
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