Das größte Wasserkraftwerk der Welt ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Brasilien and Paraguay und liegt direkt an deren Grenze. Der Paraná wird bei Itaipu zwecks Energiegewinnung durch einen gigantischen Staudamm aufgestaut.
Das Itaipu Wasserkraftwerk ist ein Bauwerk von gigantischen Ausmaßen im südlichen Brasilien an der Grenze zu Paraguay in der Nähe von Foz do Iguacu. Der Itaipu Staudamm, knapp 8km lang und 200m hoch, staut den wasserreichsten Fluss der Welt, den Paraná, sodass bei hohem Wasserstand ein Stausee von über 1.300 km² entsteht (interessanterweise der nur siebtgrößte Stausee in Brasilien). Aus einer enormen Fallhöhe von knapp 120m trifft das Wasser auf die Turbine.
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BILDER: Itaipu Wasserkraftwerk
Fotogalerie: Itaipu Wasserkraftwerk
Errichtung des Itaipu Kraftwerks
Gebaut wurde des Kraftwerk als Gemeinschaftsprojekt zwischen 1975 und 1982, um den Energiebedarf des südlichen Brasilien zu sichern und gehört heute Brasilien und Paraguay je zur Hälfte. Das Itaipu-Kraftwerk ist nach dem „Drei-Schluchten-Damm“ in China das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Welt und bringt mit seinen 20 Turbinen 14.000 Megawatt an Leistung, 700 pro Turbine. Damit reicht die Leistung einer einzigen Turbine aus, um Paraguay zu versorgen.
Der Stahl des Itaipu Staudamms entspricht dem Gewicht von 350 Eiffeltürmen. In einer Sekunde schießen 62.000 Kubikmeter Wasser durch die Turbinen, was 40mal dem Durchschnittsswasserfall von Iguacu entspricht. Der Staudamm ist sechsmal größer als der Assuan-Staudamm in Ägypten.
Besucherzentrum und Rundfahrt
Ein Besucherzentrum auf der brasilianischen Seite bei Foz do Iguacu präsentiert in einer Art Kinovorführung, die Entstehungsgeschichte und technische Details des Kraftwerks.
Im Anschluss bringt ein Bus die Besucher auf einer zweieinhalbstündigen Tour durch das weitläufige Gelände. Entlang der Gänsehaut verursachenden Staudammmauer tut sich ein herrlicher Blick auf den Itaipu-See auf. Hier erkennt man erst die wahren Ausmaße dieser Anlage. Fotopausen werden an mehreren Plätzen eingelegt.
Kurios: In der Eingangshalle des Besucherzentrums werden auf einer Tafel die Besucherzahlen der verschiedenen Länder vermerkt – alle, außer der USA.
Nicht nur Vorteile
Der Bau des Staudamms brachte auch einige Nachteile mit sich. So fielen ihm zum Beispiel die „Sieben Wasserfälle“, vormals die größten Wasserfälle der Erde und DAS Reiseziel am Rio Paraná, zum Opfer. Stattdessen befindet sich hier nun der riesige Stausee, der sowohl die Wetterlage als auch die Tier- und Pflanzenwelt in seinem Umkreis verändert hat.
Kritiker wurden jedoch rasch durch die enorme Energieausbeute und der Vermarktung des Stausees als Bade- und Wassersportort zum Schweigen gebracht.
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