Quebrada de Humahuaca, Argentinien

Ihre Berühmtheit hat die Quebrada de Humahuaca im Nordwesten Argentiniens der einzigartigen Färbung ihrer Felswände zu verdanken. Durch die Schlucht führt die Ruta Nacional No. 9 bis zum knapp 3.000m hoch gelegenen Bergdorf Humahuaca.

Die Gebirgsschlucht Quebrada de Humahuaca liegt in der Provinz Jujuy im Nordwesten von Argentinien und gehört zu den eindrucksvollsten landschaftlichen Sehenswürdigkeiten des Landes. Ihren Namen erhielt die Schlucht von der etwa 10.000-Einwohner-Stadt Humahuaca, „quebrada“ bedeutet wörtlich übersetzt „gebrochen“.

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An ihrem Grund entlang schlängelt sich der Rio Grande de Jujuy. Er richtet im Sommer immer wieder Schäden an der Straße an, versiegt jedoch im Winter und hinterlässt eine trockene Talsohle. Seit 2003 gehört die Quebrada de Humahuaca zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Das etwa 150km lange, enge Tal wird im Westen und Norden vom Altiplano begrenzt, der nach Tibet weltweit weitläufigsten Hochebene. Im Osten erstrecken sich die vorgelagerten Hügel der Anden und im Süden liegen die Valles Templados („warme Täler“).

Die Straße durch die Schlucht führt von der Provinzhauptstadt San Salvador de Jujuy bis zum 2.950m hoch gelegenen Humahuaca und überwindet einen Höhenunterschied von 1.700 Metern.

Uralter Inka-Pfad

Prähistorische Funde von früheren Jägern und Sammlern und Überreste von Siedlungen entlang der Schlucht beweisen, dass die Quebrada de Humahuaca auch schon vor 10.000 Jahren besiedelt war und vermutlich wie heute als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum genutzt wurde.

Die Inka nutzten im 15. Jahrhundert die enge Talschneise als Handelsweg, der „Pfad der Inka“ fungierte als Verbindung zum heutigen Peru durch die Gebirgslandschaft im Nordwesten Argentiniens. Während dem Spanischen Unabhängigkeitskrieg wurden aufgrund der strategisch zentralen Lage zwischen den kahlen Felswänden der Schlucht viele Schlachten geschlagen.

Der Berg der 7 Farben

„Cerro de los Siete Colores“, eines der Highlights der Quebrada de Humahuaca, Argentinien - © Alfredo Cerra / Shutterstock
© Alfredo Cerra / Shutterstock

Die eigentliche Sehenswürdigkeit an der Quebrada de Humahuaca ist aber weder ihre Geschichte noch ihre Umgebung, sondern die Schlucht selbst. Ihre steilen Wände schimmern in allen Farben des Regenbogens.

Leuchtend roter Sandstein wechselt sich ab mit schwarzem, schroffem Fels, und lehmfarbigen Hängen, zwischen denen immer wieder Baumgruppen als grüne Farbkleckse auftauchen. Mit den weiß getünchten Gebäuden im Vordergrund ergeben sich viele Möglichkeiten für atemberaubende Fotos. Vor allem bei Sonnenauf- oder -untergang ein kaum zu überbietendes Schauspiel!

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Tipp: Die Erkundung der Quebrada de Humahuaca erfolgt am besten mit dem eigenen Wagen, öffentliche Busse sind dauernd hoffnungslos überfüllt und halten nur in den Ortschaften Tilcara, Purmamarca und Humahuaca.

Wer die Schlucht auf der heutigen Ruta Nacional No. 9 durchfährt, versteht auch, warum der Berg an der Siedlung Purmamarca „Cerro de los Siete Colores“, „Berg der 7 Farben“ genannt wird, eines der Highlights der Quebrada de Humahuaca. Tatsächlich sind die Hänge, die die Straße flankieren, gelb, türkis, weiß, rot, blau, orange und lila gefärbt. In Purmamarca werden Übernachtungsmöglichkeiten geboten, so kann man den Berg der 7 Farben auch im Licht des Sonnenaufgangs leuchten sehen.

Indianerfestung und ein Altar aus purem Gold

Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Schlucht ist die rekonstruierte Festung der Omaguaca-Indianer bei Tilcara, die die Eingeborenen erfolgreich im Kampf gegen die einfallenden Spanier schützte.

Die Einwohner der Quebrada de Humahuaca sind nach wie vor hauptsächlich Indios, die hier ungestört ihrer eigenen Kultur und Religion nachgehen können. Von der El Pucará de Tilcara aus hat man einen spektakulären Blick über das gesamte Tal.

Auf dem weiteren Weg von Tilcara nach Huacalera überquert man den Wendekreis des Steinbocks, der durch ein Hinweisschild gekennzeichnet ist.

In Uquia gibt es eine ganz besondere Attraktion zu bestaunen. Die Kirche San Francisco in der scheinbar ärmlichen Gegend wartet mit einem Altar aus purem Gold auf; die Decke der Kirche besteht aus Kakteenholz.

Auch die Stadt Humahuaca selbst, die Ende des 16. Jahrhunderts im Kolonialstil errichtet wurde ist äußerst sehenswert. Auf dem großen Platz kann man dem quirligen Wochenmarkt beiwohnen, an dem wertvolle Wandteppiche und kunstvolle Schnitzereien aus Kaktusholz verkauft werden. Dahinter liegt der Gebirgspass nach Chile.

Weiterführende Links:

Detaillierte Beschreibung des Weges durch die Quebrada de Humahuaca

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