Phönix-Inseln, Kiribati

Die acht Atolle der Phönix-Inseln in Kiribati stellen das größte Meeresschutzgebiet der Welt dar. Völlig abgeschieden und zum Großteil von Touristen verschont bieten die Atolle, Riffe und erloschenen Unterwasser-Vulkane der Phoenix Islands Protected Area einen geschützten Lebensraum für Korallen, Fische und Vögel gleichermaßen.

Die Phönix-Inseln gehören zum Inselstaat Kiribati in der Südsee. Kiribati liegt mitten im pazifischen Ozean südlich des Äquators. Die nächstgrößere Insel in der Nähe ist Samoa im Süden. Seit 2010 zählt das Meeresschutzgebiet der Phönix-Inseln zum Weltnaturerbe der UNESCO. Es ist damit nicht nur das größte Meeresschutzgebiet der Welt, sondern auch die größte und tiefste UNESCO-Welterbestätte. Auch wir haben die Phönix-Inseln auf unsere Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten der Südsee aufgenommen.

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Die paradiesischen Phönix-Inseln bestehen aus acht Atollen, die weit verstreut über den Pazifik liegen. Nach Größe gereiht sind dies die Atolle Kanton (oder Arbariringa), Enderbury, Manra (einst Sydney-Insel), Nikumaroro (einst Gardner-Insel), Orona (einst Hull-Insel), McKean, Rawaki (einst Phönix-Insel) und Birnie. Die Atolle der Phönix-Inseln umfassen eine Gesamtfläche von 28 Quadratkilometern, mit 9 Quadratkilometern ist Kanton die größte Insel.

Geschichte der Phönix-Inseln

Die Phönix-Inseln kamen 1889 in den Besitz der Briten, im Zweiten Weltkrieg wurden Kanton und Enderbury von den US-amerikanischen Truppen als Militärstützpunkt genutzt und von den USA mitverwaltet. Trotz zeitweisem Bombardements wurden die Phönix-Inseln nie von den Japanern besetzt.

Nach dem Krieg dachte man kurzfristig daran, die Phönix-Inseln zu besiedeln, um der wachsenden Überbevölkerung auf den benachbarten Gilbert-Islands Herr zu werden. Dieser Plan wurde jedoch nach der 9jährigen Trockenzeit zwischen 1955 und 1964 rasch wieder aufgegeben und die gesamte Bevölkerung wurde auf die Salomon-Inseln übersiedelt. Zu Kiribati gehört die nun weitgehend unbewohnte Inselgruppe der Phönix-Inseln seit 1979, nachdem der Inselstaat seine Unabhängigkeit erlangte. Nur auf Kanton leben ein paar Familien.

Größtes Meeresschutzgebiet der Welt

Seit 2006 gelten die acht Atolle der Phönix-Inseln und ihre Umgebung als Meeresschutzgebiet. Dazu gehören auch die beiden Riffe Carondelet und Winslow, die auch bei Ebbe 3 bis 4 Meter unter Wasser liegen. 14 andere Unterwasser-Berge wurden noch entdeckt, es wird vermutet, dass insgesamt bis zu 30 der erloschenen Vulkane existieren.

Die Phoenix Islands Protected Area (PIPA) wurde von der kiribatischen Regierung ernannt und umfasst mittlerweile über 400.000 Quadratkilometer, was etwa der Größe von Kalifornien entspricht. Damit ist die Phoenix Islands Protected Area das größte Meeresschutzgebiet der Welt.

So wird die spektakuläre Artenvielfalt der Phönix-Inseln bewahrt, die aus 120 Korallen- und an die 500 verschiedenen Fischarten besteht. Zu den Bewohnern des Riffs gehören unter anderem ganze Schwärme der seltenen Papagei- oder Doktorfischen, Delfine, Wale, Haie, Rochen und Schildkröten.

Besuch der Phönix-Inseln

Die Phönix-Inseln sind aufgrund ihrer Abgeschiedenheit kaum von Touristen besucht, was ebenfalls zur Unberührtheit der fantastischen Natur beiträgt. Die Inseln voller Ruhe und Frieden bieten atemberaubende Kulissen aus weitläufigen schneeweißen Sandstränden und sanften türkisen Wellen. Idyllische azurblaue Lagunen bieten 19 verschiedenen wilden Seevogelarten einen unberührten Lebensraum, in dem sie nisten und sich von ihrer Reise über den Pazifik erholen können.

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Von ganz Kiribati kann man die Schönheit des Landes auf den Phönix-Inseln wohl am besten genießen – weitab von Verkehr, Shopping-Centern, Menschenmassen, Wolkenkratzern und Luftverschmutzung. Das National Geographic Magazin beschrieb die Phönix-Inseln äußerst treffend als einen Ort, „where underwater heavens have remained unspoiled and untouched as long as the ocean can remember“ („wo das Unterwasser-Himmelreich unbefleckt und unberührt geblieben ist, so lange sich der Ozean erinnern kann“).

Auf die Phönix-Inseln kann man nur mit einem privaten Boot gelangen, öffentlichen Verkehr oder touristische Infrastruktur gibt es keine. Touren starten von Kanton aus, wo auch eine Landebahn für kleine Flugzeuge errichtet wurde.

Weiterführende Links:

Kontakt für einen Besuch auf den Phönix-Inseln (englisch)

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