Der Yosemite Nationalpark in Kalifornien liegt inmitten der beeindruckenden Gipfel der Sierra Nevada und ist für seine geschliffenen Granitformationen, gigantischen fast senkrechten Steilhänge und die spektakulären Wasserfälle bekannt.
Der Yosemite Nationalpark liegt im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien ca. 300km von San Francisco entfernt und kann mit einer Fülle an Naturschönheiten aufwarten. Auf einer Höhe von 500 bis zu 3900 Meter über dem Meeresspiegel und einer Fläche von über 3.000 Quadratkilometern zieht er sich durch die beeindruckenden Gipfel und malerischen Täler der westlichen Sierra Nevada.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Yosemite Nationalpark
Fotogalerie: Yosemite Nationalpark in Kalifornien
95% des Parks sind als „Wilderness Area“ verzeichnet, was die höchste Schutzstufe darstellt und jeglichen menschlichen Eingriff verbietet. Seit 1984 zählt er zu den UNESCO Weltnaturerbestätten.
Eindrucksvolle Gletschertäler
Die meisten Täler im Yosemite Nationalpark sind nicht wie gewohnte Canyons durch einen Fluss, sondern durch einen Gletscher entstanden, der sich durch das Gestein gegraben hat. Diesem Umstand verdankt der Yosemite Nationalpark sein einzigartiges Erscheinungsbild. Grüne Wald- und Wiesenlandschaften und sanfte Hügel erstrecken sich zwischen fast senkrecht aufsteigenden Steilhängen und den weltberühmten einzigartigen Granitformationen.
Zu erwähnen sind hier der hoch aufragende El Capitan, ein Magnet für Kletterer aus aller Welt, der das ganze Jahr über auch von Kletteranfängern bestiegen werden kann oder die viel fotografierte Half Dome, eine über Jahrtausende eindrucksvoll geschliffene Granitkuppel auf fast 1.500m Höhe.
Landschaft voller Abwechslung
Durch die unterschiedliche Höhe hat sich eine Vielzahl an Ökosystemen gebildet. Der Besucher kann die majestätischen Mammutbaumwälder im Mariposa Grove bewundern, die über 3.000 Seen nachzählen, idyllische Fluss-, und Wiesenlandschaften erforschen, in alpinen Gebirgsketten Höhenluft schnuppern und stößt in allen Lagen immer wieder auf tosende Wasserfälle und eine Fülle an faszinierenden Tieren und Pflanzen.
Die Yosemite Falls sind mit ihren knapp 740 Meter einer der höchsten Wasserfälle der Welt und stehen auf unserer Liste der 10 schönsten Wasserfälle der Welt. Doch Achtung: im Sommer sind sie oft völlig ausgetrocknet. Wer dieses Pech hat, kann immer noch zu den knapp 500m hohen Ribbon Falls, den international bekannten Bridalveil Falls (Brautschleier-Fall) oder den Wapama Falls im wunderschönen und von Umweltaktivisten hart umkämpften Hetch Hetchy Valley ausweichen.
Unterwegs im Yosemite Nationalpark
Für Besucher ist der Park auf 1.300 Kilometern Wanderwegen und 560 Kilometern Straße erschlossen. Beliebte Fernwanderwege sind der John Muir Trail und der Pacific Crest Trail. Hintergrundinformationen zur Geschichte des Yosemite Nationalparks erhält man im Besucherzentrum und dem zugehörigen Yosemite Museum oder im Naturzentrum „Happy Isles“.
Das beliebteste Ausflugsziel der über drei Millionen Besucher im Jahr ist, vor allem für Tagesreisende, das Yosemite Valley. Dieses empfängt im Gegensatz zu vielen Gebieten, die über den Winter gesperrt sind, das ganze Jahr über seine Gäste.
Staugefahr: Vor allem in der Hochsaison in den Sommermonaten gibt es immer wieder Verkehrsstaus im Yosemite Nationalpark. Das National Park Service versucht dem mit kostenlosen Shuttle Bussen entgegen zu wirken, die zum Yosemite Valley unterwegs sind.
Am besten erkundet man den Yosemite Nationalpark auf dem Fahrrad, denn auf den meisten Wegen sind motorisierte Fahrzeuge ohnehin nicht erlaubt. An manchen Wochenenden im Juli und August kann es auch vorkommen, dass der Nationalpark wegen Überfüllung einfach geschlossen wird.
Tipp: Bei der Einfahrt in den Nationalpark erhaltet ihr eine detaillierte Karte, auf Basis dessen ihr euren Erkundungsweg am besten planen könnt. Im Besucherzentrum könnt ihr euch den kostenlosen „Yosemite Guide“ abholen.
Klima im Yosemite Nationalpark
Aufgrund der unterschiedlichen Höhen ist auch das Klima sehr unterschiedlich. Die Sommermonate sind für gewöhnlich heiß und trocken, der meiste Regen fällt in den Wintermonaten.
Die Temperaturen sind durch die Nähe zum Pazifik moderat und erreichen in den Tälern zwischen knapp unter 10 und knapp über 30°C, auf 2500m Höhe ca. -4 bis 12°C. Gefährlich sind die häufigen Sommergewitter in den hohen Lagen über 2.000m, deren Blitze die trockene Landschaft rasch in Brand setzen können.
Entstehung des Yosemite Nationalparks
Seinen Namen hat der Yosemite-Park von einem benachbarten Stamm, den Miwoks, die die einst dort ansässigen Ureinwohner im Dialekt als Yos.s.e’meti, „die, die töten“, bezeichneten. Diese nannten sich selbst Ah-wah-ne-chee und haben wie die meisten amerikanischen Ureinwohner Nordamerikas eine recht traurige Geschichte hinter sich.
Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten weißen Siedler im Zuge des kalifornischen Goldrauschs in das Gebiet und breiteten sich nach dem Sieg des so genannten Mariposa-Krieges über die Ah-wah-ne-chee immer weiter aus.
Briefe und Erzählungen der schroffen Schönheit des Tals lockten immer mehr Besucher in die Gegend und führten zum vollständigen Abschub der Ah-wah-ne-chee. Nachdem sie sich auch noch mit einem benachbarten Reservat-Stamm anlegten, wurden sie getötet. Die Nachbildung eines Ah-wah-ne-chee-Dorfes erinnert an die Existenz der ersten Siedler im Yosemite-Valley.
Das Gebiet des heutigen Yosemite Nationalparks erfreute sich im Lauf des 19. Jahrhunderts durch Berichte, Bücher und auch erste Fotos immer größerer Beliebtheit, es entstanden die ersten Hotels und Wanderwege.
Im Jahr 1864 erhielt das Gebiet schließlich den Status Yosemite Grant – als Vorstufe zur Gründung des Yellowstone Nationalparks ein Meilenstein in der Naturschutzgeschichte der USA.
Den Status „Nationalpark“ erhielt Yosemite als zweiten Nationalpark der Vereinigten Staaten erst 1890, nachdem unter anderen der schottische Geologe John Muir aufgrund der fortschreitenden Überweidung und Abholzung der Mammutbäume den Verantwortlichen ins Gewissen geredet hatte.
Be bear aware!
Die bekanntesten Tiere des Yosemite Nationalparks sind wohl die Schwarzbären, die früher vor allem beim Plündern der Müllanlagen beobachtet werden konnten. Mittlerweile gibt es „bärenfeste“ Abfalleimer und Deponien, da die Bären immer frecher wurden und sich immer näher an die Menschen wagten, bis hin zum Futterdiebstahl aus Autos und Zelten.
Heute wird den Bären z.B. durch Gummigeschoße gelernt, sich nicht zu nahe an den Menschen heran zu wagen. Darüber hinaus werden pro Jahr ca. 30 Bären gefangen und markiert, um durch DNA-Analyse unangenehm auffallende Störenfriede oder überaus aggressive Tiere identifizieren zu können.
Weiterführende Links:
Offizielle Website des National Park Service