Redwood Nationalpark in Kalifornien, USA

Der Redwood Nationalpark an der pazifischen Küste Kaliforniens ist durch seine über 100m hohen und bis zu 2.500 Jahre alten Mammutbäume bekannt. Das landschaftlich äußerst vielfältige Gebiet beheimatet eine ganz besondere Art des Waldes mit einer einzigartigen Fauna.

Der Redwood Nationalpark liegt im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien nahe der Grenze zu Oregon direkt an der Küste des Pazifiks. Seine Fläche beträgt inkl. eines ca. 400m breiten Streifens an Schutzgebiet im Meer ungefähr 530km², damit zählt er zu den mittelgroßen Nationalparks der USA.

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Das maritime Klima der Küstenregion ist geprägt durch hohe Niederschlagsmengen in den Wintermonaten und moderaten Temperaturen, die kaum unter den Gefrierpunkt sinken und auch die 20°C-Marke kaum überschreiten.

Hölzerne Riesen

Bekannt ist der Redwood Nationalpark durch seine riesigen ehrfurchtgebietenden Mammutbäume (Redwood), die ein ganz charakteristisches Erscheinungsbild des Waldes prägen. Es gibt wenig Unterholz, da die dichten Kronen der uralten Mammutbäume wenig Sonnenlicht durchlassen und die dicken Stämme die meisten Nährstoffe aus dem Boden saugen.

Die höchsten Bäume der Welt sind hier verwurzelt. Der höchste wurde mit 112m gemessen, befindet sich aber noch im Wachstum, da er „erst“ 400 Jahre alt ist und noch bis zu 2.500 Jahre alt werden kann.

Nur wenige Pflanzen haben sich an die kargen Bedingungen im Schatten dieser majestätischen Riesen angepasst, wie zum Beispiel die Douglasie, ein Kieferngewächs, die in Ruhe warten kann, bis sich die Kronen über ihr aus welchem Grund auch immer lichten und sich erst dann zu ihrer vollen Größe entfaltet.

Faszinierende Vielfalt im Redwood Nationalpark

Doch nicht nur die Mammutbaumwälder bewachsen den Nationalpark. Seine vielseitigen Landschaften bestehen aus Regenwald, Prärie, Küsten- und Meer-, sowie Fluss- und Seengebiete. Diese bieten dem Wanderer eine abwechslungsreiche Kulisse der schönsten Naturgebiete.

Die unterschiedlichen Lebensräume beheimaten eine Vielzahl an verschiedensten Tierarten, die den Redwood Nationalpark zu einem der artenreichsten Ökosysteme in den gemäßigten Breiten machen. Dies ist vor allem den für den Besucher eher unscheinbaren Wirbellosen, Spinnentieren und Amphibien zu verdanken, die sich zwischen den Bäumen verstecken. Ein toter Mammutbaum hält 200 Jahre lang Nahrung für Insekten bereit.

Als größere Tiere sind Schwarzbären, Maultierhirsche, Füchse, Waschbären, Weißkopfseeadler und Fischadler zu nennen. In den trockeneren Präriegebieten tummeln sich auch Kojoten, Pumas und Luchse. Vor den Küsten des Redwood Nationalparks werden immer wieder Seeotter und Grauwale auf ihren Wanderungen, sowie Lachse und andere Fische beim Ablaichen beobachtet.

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Filmschauplatz: Die Szenen aus Star Wars Episode VI – Rückkehr der Jedi-Ritter auf dem Waldmond Endor wurden hier gedreht.

Unterwegs im Redwood Nationalpark

Im Nationalpark gibt es vier Besucherzentren, die über die Attraktionen ihres jeweiligen Abschnitts informieren. Die zentrale Parkverwaltung sowie ein kleines Museum liegen in Crescent City im Norden des Parks. Abgesehen von vier Campingplätzen (und 8 weiteren im Hinterland) gibt es seit 2010 nur Unterkünfte außerhalb des Parks in den benachbarten Ortschaften.

Die beliebtesten Ausflugsziele im Park sind der 12 km lange Sandstrand Gold-Bluff-Beach, wo sich auch der Fern Canyon befindet, eine kleine Schlucht mit über 10m hohen Wänden, die teilweise seit 325 Millionen Jahren über und über mit Farnen bewachsen sind.

Kriegsschauplatz: Auf einer Klippe im Süden von Klamath steht eine Radarstation aus dem zweiten Weltkrieg, die vor japanischen Invasionen warnen sollte. Sie wurde als Scheune getarnt und steht heute unter Denkmalschutz.

Gold gegen Holz, Holz für Gold

Ursprünglich lebten in diesem Gebiet die Yuroks, ein Indianerstamm, der durch die für Hafenanlagen ungeeigneten Küstenabschnitte relativ lange in Ruhe gelassen wurde. Bis in der Mündung des Gold-Bluff-Beach Gold gefunden wurde. In der allgemeinen Gier nach Reichtum wurden die Redwood-Haine und Regenwälder das erste Mal in großem Stil erforscht und Siedlungen erbaut.

Dabei kam es immer wieder zu Zusammenstößen mit den Yuroks. Diese führten sogar soweit, dass die Goldgräber eigene Trupps aussandten, die für die Zerstörung der Yurok-Dörfer reich belohnt wurden. 1850 wurde die Dominanz der Weißen offiziell klargestellt.

Die Goldvorkommen versiegten jedoch recht schnell und die dort Ansässigen Weißen fanden recht schnell eine neue Einnahmequelle: das Rote Gold, das äußerst witterungsbeständige Holz der Mammutbäume. Dieses war durch die starke Besiedlung des Westens für den Bau von Häusern, Brücken, Schiffen und Eisenbahnlinien äußerst gefragt. 90% des Baumbestandes wurden abgeholzt. Stimmen zur Rettung der Redwood-Haine wurden bereits im 19. Jahrhundert laut als der Yellowstone-Nationalpark gegründet wurde. Die Wirtschaft war jedoch stärker.

Erst nach der Jahrhundertwende, als 1906 nach einem Erdbeben und Bränden ein Großteil von San Francisco wieder aufgebaut werden musste (unter der berühmte Stadtteil Haight Ashbury) waren die Restbestände an Redwood so sehr geschrumpft, dass dringender Handlungsbedarf gegeben war. Die „Save the Redwoods League“ erreichte die Ernennung von drei State Parks zwischen 1923 und 1929.

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Das Abholzen ging jedoch in den Randgebieten der Schutzgebiete und teilweise auch illegal innerhalb der Grenzen weiter. Nach zweijährigen Verhandlungen und erneutem Spenden sammeln der „Save the Redwoods League“ mit Unterstützung durch die National Geographic Society wurde endlich im Oktober 1968 die Gründungsurkunde des Nationalparks unterzeichnet. Seitdem wurde er mehrmals erweitert und ist mittlerweile UNESCO Weltnaturerbe.

Rebellenschauplatz: Die Umweltaktivistin Julia Hill lebte ab Dezember 1997 738 Tage in einem kleinen Baumhaus auf einem tausendjährigen Mammutbaum um die Abholzung des Gebietes zu stoppen. Erst 1999 stimmte die Holzfirma zu, eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern zu verschonen.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Redwood Nationalparks

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