Kloster Santa Catalina in Arequipa, Peru

Im gewaltigen Klosterkomplex Santa Catalina in der peruanischen Stadt Arequipa waren die Nonnen früher völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Heute sind die malerischen Gassen und Innenhöfe der „Stadt in der Stadt“ für Besucher zugänglich.

Das Convento Santa Catalina in der peruanischen Stadt Arequipa ist einfaches Kloster zu bezeichnen, ist pure Untertreibung. Santa Catalina ist eine gesamte Klosterstadt, die sich an der Fußgängerpassage hinter der berühmten Kathedrale von Arequipa erstreckt. Besucher werden hier mehrfach beeindruckt: durch die schiere Größe der Anlage, durch ihren exzellenten Zustand und die vielen sehenswerten Details, die es zu entdecken gibt.

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Der Klosterkomplex zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Arequipa und wird noch heute von Nonnen und Novizinnen bewohnt, die ein spartanisches Leben abseits der Außenwelt führen. Bis 1970 hatten sie absolut keinen Kontakt zur Außenwelt.

BILDER: Kloster Santa Catalina in Arequipa

Fotogalerie: Kloster Santa Catalina in Arequipa

Das einstige Leben im Kloster Santa Catalina

Die gesamte Anlage des Klosters Santa Catalina in Arequipa, Peru, wurde im 17. Jahrhundert auf eine Fläche von 20.000m2 erweitert - © flog / franks-travelbox
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Die Klosteranlage in Arequipa existiert seit dem Jahr 1579. Damals wurde sie aufgrund starker Nachfrage spanischer Familien, die ihre zweitgeborenen Töchter ins Kloster schicken wollten, von den Dominikanern gegründet und bereits im 17. Jahrhundert auf großzügige 20.000 Quadratmeter erweitert.

Die hohen Mauern umschlossen an die 450 Nonnen und ihre Bediensteten, die beim Eintritt ins Kloster ein Schweigegelübde abgelegt hatten. Jeglicher Kontakt zur Welt außerhalb des Klosters mit all ihren Verlockungen war untersagt. Völlig abgeschottet entwickelte sich das Kloster zu einer eigenständigen „Stadt in der Stadt“. Nur hin und wieder wurden die Regeln gelockert und auch dann erfolgte die Kommunikation mit den Nonnen meist durch Gitterstäbe.

Die Auswahlkriterien für die Aufnahme ins Kloster waren streng. Nur die Töchter wohlhabender spanischer Eltern mit fehlerfreier Vergangenheit und einer hohen Mitgift (die heute etwa 150.000 US-Dollar entspricht) durften nach Santa Catalina.

Dafür lebten die Nonnen besser als die meisten Einwohner Arequipas. Ihnen fehlte es an nichts und ihre Bediensteten übernahmen alltägliche Tätigkeiten wie Wäsche waschen, Kochen und Putzen, damit sie sich ganz auf ihren Dienst im Namen Gottes und zu Ehren der Heiligen Katharina konzentrieren konnten.

Die wohlhabendsten Nonnen statteten ihre Zellen mit seidenen Vorhängen und chinesischem Porzellan aus und mussten dennoch – zur Selbstgeißelung – auf mit Steinen oder Stacheln gefüllten Matratzen schlafen.

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Erst 1970 wurde der Klosterkomplex Santa Catalina nach einer großzügigen Renovierung von Erdbebenschäden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den rund 25 Nonnen des Klosters ist heute Kontakt mit der Außenwelt gestattet, die in Form von 300.000 Besuchern jährlich durch ihre altehrwürdigen Mauern schlendert.

Besuch der Klosterstadt Santa Catalina in Arequipa

Der „Schweigehof“ im Kloster Santa Catalina in Arequipa, Peru, gebietet bereits beim Eingang mit dem Hinweis „Silencio“ Ruhe - © flog / franks-travelbox
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So unwirtlich sich das Leben im Kloster Santa Catalina vielleicht anhören mag, so idyllisch und attraktiv wirkt die Anlage selbst. Die Architektur erinnert an ein Bergdorf in Andalusien vor 400 Jahren.

Die Wände sind in wunderbaren Blau-, Orange und Rottönen gestrichen und bunte Blumen schmücken die steinernen Fenstersimse. Die Namen der sechs Straßen in Santa Catalina erinnern an Spanien: Toledo, Córdoba, Sevilla, Burgos, Granada und Málaga.

Der Rundgang durch das Kloster ist für Besucher ausgeschildert und an zentralen Stellen mit Erklärungen in mehreren Sprachen untermalt.

Vor allem sehenswert ist die Pinakothek von Santa Catalina mit zahlreichen kolonialen Gemälden und das bunte Gassengewirr, das zu einer Bäckerei, dem Plaza del Zocodover mit einem malerischen runden Steinbrunnen, einer Krankenstation, einer Waschanlage mit Becken aus zerschlagenen Tonkrügen, der Klosterkirche und einem Friedhof führt.

Zu den schönsten Innenhöfen gehören der wunderschöne, in indigoblau gehaltene Innenhof des Claustro de Naranjos (Hof der Orangen), der mit 50 Bildern eingefasste Claustro Novicias und der Schweigehof, der bereits beim Eingang mit dem Hinweis „Silencio“ Ruhe gebietet.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Klosters Santa Catalina in Arequipa

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