Santuari de Lluc auf Mallorca, Spanien

Reizvoll in einem Talkessel der Serra Tramuntana eingebettet liegt das Santuari de Lluc, wichtigster Wallfahrtsort Mallorcas und gleichzeitig beliebtes Quartier für Wanderer, die durch die traumhafte Gebirgswelt der Umgebung streifen.

Mitten in der höchsten und einsamsten Region der Serra de Tramuntana ist das Santuari de Lluc, auch „Santuari de Santa Maria de Lluc“ genannt, zu finden. Das Heiligtum zwischen den Ortschaften Pollença, Sóller und Inca ist der wichtigste Wallfahrtsort auf Mallorca. Das mallorquinische Zentrum der Marienverehrung liegt auf 525 Metern Seehöhe.

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Namensgebung des Santuari de Lluc

Der Legende nach soll im 13. Jahrhundert ein maurischer Hirtenknabe zum Christentum übergetreten sein und seinen Namen auf Lukas (Lluc) geändert haben. Dieser fand am heutigen Standort des Heiligtums eine schwarze Madonnenstatue. Der Junge brachte sie zu einem Priester in der Kirche von Escorca, doch am nächsten Tag war die Figur verschwunden und tauchte am ursprünglichen Fundort wieder auf. Als sich das Schauspiel auch am nächsten Tag wiederholte, wurde eine Kapelle errichtet, an dessen Stelle später die heutige Pilgerstätte entstand. Die originale Marienfigur ging übrigens verloren, die heutige „moreneta“ („kleine Braune“) wurde dem Santuari im Jahr 1520 von Joan Amer, einem reichen Händler, gestiftet und ist in einer der hinteren Seitenkapellen in der Kirche zu sehen. Laut einer weiteren Theorie leitet sich der Name vom lateinischen „Lucus“ ab, was so viel wie „heiliger Hain“ bedeutet und auf die Steineichenwälder in der Umgebung des Heiligtums hinweisen könnte.


Entstehung des Santuari de Lluc

Innenhof des Santuari de Lluc mitten in der reizvollen Umgebung der Serra de Tramuntana im Nordwesten Mallorcas, Spanien - © Lila Pharao / franks-travelbox
© Lila Pharao / franks-travelbox

Die erste Kapelle des Santuari de Lluc entstand im Jahr 1230. 30 Jahre später erfolgte unter König Jaume I. die Erweiterung zur Einsiedelei Mare de Déu de Lluc („Gottesmutter von Lluc“). Der Ausbau zu seiner heutigen Größe erfolgte im 17. und 18. Jahrhundert.

Als der Pilgerstrom zum Kloster immer größer wurde, wurden auch die Wege zum Heiligtum gepflastert. So kann man den alten Pilgerweg „Cami Vell de Lluc“ noch heute von Pollença, Caimari und Sóller aus beschreiten.

Ende Juli/Anfang August findet außerdem der „Marxa des Güell a Lluc a peu“ statt, ein 48km langer Pilgermarsch von Palma zum Santuari de Lluc, an dem jedes Jahr an die 50.000 Menschen teilnehmen.

Besuch des Santuari de Lluc

Das Heiligtum ist nicht nur Ziel für Pilger. Wer also ein einsames, ruhiges Anwesen mitten in den Bergen erwartet, wird von den ausgedehnten (gebührenpflichtigen) Parkplätzen und den Reisebussen äußerst überrascht sein. Nicht nur Touristen, sondern auch Mallorquiner statten dem Santuari gerne einen Besuch ab, letztere kommen vor allem an den Sommerwochenenden zum Picknicken und Zelten in die reizvolle Umgebung der Serra de Tramuntana.

Tipp: Wer in einem der über 100 Zimmer des Santuari de Lluc äußerst preisgünstig übernachten möchte, sollte vor allem im Sommer und an Wochenenden unbedingt vorab reservieren!

Am Santuari de Lluc sind vor allem die Kirche sehenswert, in deren sparsam beleuchtetem Innenraum eine mystische Atmosphäre herrscht, ein Museum im ersten Stock, welches zusätzlich zu Flora und Fauna der Umgebung auch historische und volkstümliche Exponate präsentiert und der wunderbar angelegte botanische Garten hinter der Kirche.

Tipp: Wer zu Schulzeiten um 11:15 oder 16:45 Uhr im Santuari de Lluc weilt, kommt in den Genuss der berühmten „Blavets“, ein nach seiner blauen Uniform benannter Knabenchor der Muisk- und Gesangsschule im Kloster, der bereits seit dem 16. Jahrhundert besteht.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Santuari de Lluc

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