Hofburg in Wien, Österreich

Die Hofburg zählt sowohl historisch als auch künstlerisch zu den bedeutendsten Bauten Wiens. Im Lauf der Jahrhunderte wurden zahlreiche prunkvolle Gebäude zum heutigen imposanten Bau vereint, der in seinen prunkvollen Räumlichkeiten neben der Landesregierung einige spektakuläre Museen beherbergt.

Die Wiener Hofburg zählt zu den bedeutendsten und traditionsreichsten Gebäuden der Hauptstadt von Österreich und gilt als größte Burg der Welt. Heutzutage Sitz des amtierenden Bundespräsidenten, diente sie vom 13. Jahrhundert bis ins Jahr 1918 den habsburgischen Herrschern über Wien als Residenz. Gemeinsam mit dem Heldenplatz, dem Maria-Theresien-Platz und dem Kunst- und Naturhistorischen Museum bildet sie an der Wiener Ringstraße ein prachtvolles Ensemble.

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Fotogalerie: Hofburg in Wien

Geschichte der Wiener Hofburg

Wann genau der Grundstein für den imposanten Bau gelegt wurde, ist nicht überliefert, allerdings wurde sie im Jahr 1279 erstmals urkundlich erwähnt, ihre Entstehung wird daher im frühen 13. Jahrhundert unter dem Babenberger-Herzog Leopold VI. vermutet. Mit Wehrtürmen und Graben war die Hofburg damals noch Teil der Stadtbefestigung.

Zur prunkvollen Residenz der habsburgischen Kaiser ließ sie Ferdinand I. im mittleren 16. Jahrhundert ausbauen. Diese Erweiterung war nur der Anfang zahlreicher Um- und Ausbauten, sodass in der Architektur der Hofburg heute eine Vielzahl an verschiedenen Elementen entdeckt werden kann, von der mittelalterlichen Gotik über den Barock bis zum modernen Interieur aus dem 21. Jahrhundert.

Die Wiener Hofburg gilt mit ihrem gesamten Areal von rund 240.000 Quadratmetern Nutzfläche als die größte Burg der Welt. Dementsprechend vielseitig ist ihr Inneres.

Schweizerhof und Kaiserliche Schatzkammer

Die Kaiserliche Schatzkammer in Wien beherbergt die größten geistlichen und weltlichen Schätze des ehemaligen Kaiserhauses von Österreich - © KHM mit MVK und ÖTM
© KHM mit MVK und ÖTM

Der Schweizerhof mit dem Schweizertor ist der älteste Teil der Burg, er stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Seinen Namen hat er von der Schweizergarde, die einst hier stationiert war. Der Schweizerhof beherbergt auch die gotische Burgkapelle und die berühmte Kaiserliche Schatzkammer. Hier sind die kostbarsten Objekte des Hauses Habsburg und Habsburg-Lothringen untergebracht, die eine der exklusivsten Sammlungen dieser Art von unschätzbarem Wert darstellen.

Highlights der Wiener Schatzkammer

Die Kaiserliche Schatzkammer in Wien beherbergt die größten geistlichen und weltlichen Schätze des ehemaligen Kaiserhauses von Österreich - © KHM mit MVK und ÖTM
© KHM mit MVK und ÖTM

Zu den kostbarsten Stücken der weltlichen Schatzkammer zählt die prunkvolle Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches aus dem 10. Jahrhundert. Mit dieser wurde König Otto I. vom Papst gekrönt, der zum ersten Mal das Deutsche Reich einte.

Weitere unbezahlbare Kostbarkeiten sind der Krönungsmantel, das Reichsschwert und die Heilige Lanze. Letztere soll einen Nagel vom Kreuz Christi enthalten. Otto der Große soll mit ihr eine 12.000 Mann starke Streitmacht bei der Lerchfeldschlacht 954 gegen die Ungarn geführt haben.

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Auch die geschichtsträchtige Krone von Kaiser Rudolf II. aus dem späten 16. Jahrhundert, die ab 1804 als offizielle Kaiserkrone Österreichs galt, jedoch nie einer der Herrscherhäupter zierte, ist in der Kaiserlichen Schatzkammer ausgestellt.

Ebenso können Zepter und Reichsapfel, die ultimativen Symbole der Macht im Kaiserreich, in der weltlichen Schatzkammer bewundert werden. Mit ihren kostbaren Juwelen sind nie nicht nur von historischem, sondern auch immensem materiellen Wert.

Weiterhin bemerkenswert sind der Schatz der Burgunder mit einem kostbaren Pokal aus Gold und Bergkristall aus dem 15. Jahrhundert und der Schatz des Ordens vom Goldenen Vlies, des höchsten Habsburger-Ordens, der auch liturgische Prunkstücke enthält.

Zwei weitere Kostbarkeiten sind die Achatschale, die man einst für den legendären Heiligen Gral hielt, und das Ainkhürn (wörtlich: Einhorn). Letzteres ist der Stoßzahn eines Narwals, der bis zur frühen Neuzeit für das Horn eines Einhorns gehalten wurde und damals verständlicherweise zu den kostbarsten Materialien überhaupt zählte.

Beide Objekte gehören zu den „unveräußerlichen Erbstücken des Hauses Österreichs“, über die 1564 von den Brüdern Maximilian II., Ferdinand und Karl bestimmt wurde, ihre Weggabe auf ewig zu verbieten.

In der Geistlichen Schatzkammer sind kunstvoll bestickte Messgewänder, Ornate, Gemälde und Altäre ausgestellt, die hauptsächlich aus der Barockzeit stammen, jedoch auch von mittelalterlichem Reliquienkult erzählen.

Entstehung der Wiener Schatzkammer

Ferdinand I. war der erste Kaiser Österreichs, der im Jahr 1556 einen Verwalter für die kaiserliche Schatzkammer bestellte. Damals waren die Schätze noch bunt gemischt und wurden im Augustinerkloster der Hofburg aufbewahrt, jenem Trakt der heute die Albertina beherbergt.

An dem Ort, an dem sich auch heute die geistliche Schatzkammer befindet, wurde einst schon von Maria Theresia der Kronschatz aufbewahrt. Seit 1871 waren ausgewählte Schätze der Öffentlichkeit zugänglich, die teilweise auch im Kunst- und Naturhistorischen Museum ausgestellt waren.

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Die Schatzkammer in Wien wurde im Jahr 1918 nach der Auflösung der Monarchie als Abteilung in das bereits seit 1833 bestehende Kunsthistorische Museum auf der gegenüberliegenden Seite der Ringstraße eingegliedert, blieb räumlich jedoch in der Hofburg. Die schmiedeeiserne Eingangstür aus dem 17. Jahrhundert, die noch das Monogramm von Kaiser Karl VI. enthält, ist bis heute erhalten.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden alle habsburgischen Sammelobjekte neu geordnet und in den heutigen Räumlichkeiten der Kaiserlichen Schatzkammer zusammengeführt. Einige Bestandteile wurden in den Privatbesitz der Habsburger überführt und daher aus der Sammlung entfernt.

Die von den Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg nach Nürnberg gebrachten Schätze wurden nach Kriegsende von den US-amerikanischen Besatzern wieder zurückgebracht. Seitdem ist der Bestand der Kaiserlichen Schatzkammer unverändert.

Auch die in der Hofburg stationierte Hofsilber- und Tafelkammer strotz nur so vor Aristokratie. Die wertvollen Service aus Silber, Porzellan und Glas waren ebenfalls einst im Besitz der Habsburger.

Amalienburg und Leopoldinischer Trakt

Vor der Amalienburg in der Wiener Hofburg thront zwischen Leopoldinischem Trakt und Reichskanzleitrakt das Denkmal an Kaiser Franz I., Österreich - © TTstudio / Shutterstock
© TTstudio / Shutterstock

Gegenüber dem Schweizertor liegt der Renaissance-Bau der Amalienburg, die durch ihre astronomische Uhr auffällt.

Gleich daneben liegt der Leopoldinische Trakt, der in den 1660er-Jahren von Kaiser Leopold I. errichtet wurde und heute die Amtsräumlichkeiten des österreichischen Bundespräsidenten beherbergt.

Spanische Hofreitschule

In der Spanischen Hofreitschule werden ausschließlich Lipizzaner ausgebildet, die gemeinsam mit ihren Reitern Reitkunst in höchster Vollendung präsentieren, Österreich - © Stefan Seelig/Span.Hofreitschule
© Stefan Seelig/Span.Hofreitschule

Gegenüber dem Leopoldinischen Trakt befinden sich mit der Stallburg, der Winterreitschule und dem Bundeskanzleitrakt drei vom Hof-Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und seinem Sohn Joseph Emanuel errichteten Bauten. Letzterer konzipierte auch den Michaelertrakt, der jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts von Ferdinand Kirschner fertiggestellt wurde, nachdem das alte Burgtheater nicht mehr im Weg war.

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Die Spanische Hofreitschule hat ihren Sitz in der Stallburg, die einst als Residenz für den Kronprinzen Maximilian II. erbaut wurde und später den kaiserlichen Pferden als Unterkunft diente. Ebenfalls Teil der Spanischen Hofreitschule ist die Winterreitschule gegenüber dem Leopoldinischen Trakt. Sie wurde ebenfalls in Zusammenarbeit von Vater und Sohn Fischer von Erlach erbaut und fungierte einst als Amtssitz von Kaiser Franz Joseph.

In der Spanischen Hofreitschule in Wien übte sich die höfische Jugend zu Kaisers Zeiten in der hohen Kunst des Reitens. Heute ist sie die einzige Reitschule weltweit, die die klassische Reitkunst der Renaissance-Tradition der „Hohen Schule“ lebt und aufrechterhält – und das seit mittlerweile fast 450 Jahren.

Ursprünglich als „kaiserlich-königliche Stadtreitschule“ gegründet empfängt sie jedes Jahr an die 300.000 Besucher und zählt seit 2010 zum immateriellen Welterbe der UNESCO. Die eleganten Stallungen, die majestätischen Rösser und ihre talentierten Reiter zählen zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Wien.

BILDER: Spanische Hofreitschule in Wien

Fotogalerie: Spanische Hofreitschule in Wien

Reitkunst in höchster Vollendung

Die „Hohe Schule“ des Reitens in der Spanischen Hofreitschule in Wien, Österreich - © René vanBakel/Span.Hofreitsch.
© René vanBakel/Span.Hofreitsch.

In der Spanischen Hofreitschule werden ausschließlich Lipizzaner ausgebildet, die gemeinsam mit ihren Reitern Reitkunst in höchster Vollendung präsentieren. Die Reit- und Dressur-Aufführungen der Spanischen Hofreitschule zeichnen sich vor allem durch ihre unglaubliche Harmonie zwischen Pferd und Reiter aus. Diese entsteht durch das systematische Training, das bewusst auf die natürliche Bewegung der Pferde eingeht und diese zu absoluter Perfektion und Eleganz führt.

Die Tradition der Ausbildung und die Reitkunst der Spanischen Hofreitschule gehen auf den griechischen Feldherrn Xenophon zurück, der bereits 400 vor Christus die Lehre über den perfekten Gleichklang zwischen Pferd und Reiter verbreitete.

Besuch der Spanischen Hofreitschule

Schulquadrille bei einer Reit- und Dressur-Aufführung in der Spanischen Hofreitschule, Wien, Österreich - © René vanBakel/Span.Hofreitsch.
© René vanBakel/Span.Hofreitsch.

Die traditionelle Reitschule liegt im nicht weniger traditionellen Michaelertrakt der Wiener Hofburg, in der früher die österreichischen Kaiser residierten. Die Winterreitschule wurde von Joseph Emanuel Fischer von Erlach von 1729 bis 1735 erbaut und gilt als Meisterwerk der spätbarocken Baukunst.

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Seit 1. Jänner 2001 ist die Spanische Hofreitschule gemeinsam mit dem Lippizaner-Gestüt Piber in der Steiermark ein eigenständiges Unternehmen, das eine wirtschaftliche Entwicklung der Spanischen Hofreitschule ermöglicht, ohne das kulturelle Erbe zu gefährden.

Der Besuch einer Vorstellung der edlen Tiere ist nicht nur für Pferdeliebhaber ein Erlebnis. Die präzisen Bewegungen, die eleganten Gangarten und die spektakulären Sprünge, die die Lipizzaner im Einklang zur Musik zum Besten geben, sind auch für den Reit-Laien eine wahre Augenweide.

Denn auch als Unbedarfter erkennt man die absolute Präzision, mit der sich die wunderschönen Pferde bei der Pas de Deux exakt synchron bewegen oder mit der 20minütigen „Schulquadrille“ die längste und schwerste Quadrille der Welt vorführen.

Morgenarbeit – Blick hinter die Kulissen

Bei der so genannten Morgenarbeit erhält der Besucher einen umfassenden Einblick in die Trainingsarbeit der Spanischen Hofreitschule in Wien, Österreich - © Herbert Graf/Span.Hofreitsch.
© Herbert Graf/Span.Hofreitsch.

Die edlen Rösser können auch außerhalb der offiziellen Vorstellungen bewundert werden. Bei der so genannten Morgenarbeit erhält der interessierte Besucher einen umfassenden Einblick in die enorme Trainingsarbeit, deren Ergebnis die fantastischen Pirouetten und Kapriolen sind, die sie bei den Aufführungen zeigen.

Meist besteht die Morgenarbeit aus einfachen Lockerungsübungen und gezielter Muskelstärkung, doch mit etwas Glück, kann man auch der einen oder anderen Kunstfigur der „Hohen Schule“ beiwohnen.

Nach dem Besuch der prachtvollen Lipizzaner empfiehlt sich ein Besuch für Kaffee und Kuchen im Café der Spanischen Hofreitschule.

Kaiser-Appartements

Die Kaiser-Appartements gehören zu den geschichtsträchtigsten und daher meist besuchten Stätten Österreichs. In der ehemaligen Residenz der Habsburger, die noch original möbliert ist, können die Büro- und Wohnräumlichkeiten von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth besucht werden.

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Sisi-Museum

Prachtvolle Festbeleuchtung der Neuen Burg, Teil der Wiener Hofburg am Heldenplatz, Österreich - © TTstudio / Shutterstock
© TTstudio / Shutterstock

Der weltbekannten Kaiserin Elisabeth ist neben den Kaiser-Appartements ein eigenes Museum gewidmet, welches aufwändig inszeniert Mythen und Wahrheit über das Leben von Sisi in Einklang bringt. Gleich neben dem Sisi-Museum lädt das Café Hofburg zu einer Verschnaufpause mit Kaffee und Kuchen inmitten 600jähriger Habsburger-Geschichte ein.

Weltmuseum Wien

Das Weltmuseum Wien befindet sich ebenfalls in der Neuen Burg und wurde im Jahr 1928 als „Museum für Völkerkunde“ eröffnet. Anhang von 200.000 Objekten, 25.000 Fotografien und 136.000 Büchern werden diverse Völker außerhalb Europas vorgestellt.

Die Ausstellungsstücke stammen zum Teil aus der Sammlung des berühmten Seefahrers und Entdeckers James Cook, den Brasilien-Expeditionen von Johann Natterer oder von den Weltreisen von Thronfolger Franz Ferdinand.

Hofbibliothek / Österreichische Nationalbibliothek

Eingangsportal zur Neuen Burg in der Wiener Hofburg, in der sich zahlreiche Museen und die österreichische Nationalbibliothek befinden - © FRASHO / franks-travelbox
© FRASHO / franks-travelbox

Die Nationalbibliothek in der Wiener Hofburg ist der künstlerisch bedeutendste Teil der ehemaligen kaiserlichen Residenz in Wien und wurde im 18. Jahrhundert von Kaiser Karl VI. in Auftrag gegeben.

Das ursprüngliche Gebäude der Hofbibliothek, in dem sich heute der eindrucksvolle Prunksaal befindet, wurde vom Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach geplant, der auch das prachtvolle Schloss Schönbrunn entwarf.

Ursprünglich als freistehendes Gebäude konzipiert, ist der Flügel heute Teil des Gesamtkomplexes der Hofburg, der sich am Josefsplatz befindet, der zu den schönsten Plätzen Wiens zählt. Die Fertigstellung des Gebäudes der heutigen Hofbibliothek erfolgte im Jahr 1735 von Fischer von Erlachs Sohn Joseph Emanuel.

Heute beherbergt die Nationalbibliothek in insgesamt drei Bereichen der eindrucksvollen Hofburg an der Wiener Ringstraße die wichtigsten literarischen und dokumentarischen Schätze des Landes und ist auch architektonisch von immenser Bedeutung.

Eingang am Josefsplatz – Prunksaal der Nationalbibliothek

Hinter dem Haupteingang am Josefsplatz verbirgt sich der imposante Prunksaal der Hofbibliothek, die nicht nur die größte Barockbibliothek Europas ist, sondern auch zu den schönsten und eindrucksvollsten Bibliotheken der Welt zählt. Der spektakuläre Saal ist knapp 80 Meter lang und 20 Meter hoch.

Heute beherbergt der imposante Prunksaal der Hofbibliothek die Büchersammlung von Prinz Eugen von Savoyen, die allein 15.000 Bände umfasst, und eine der weltweit größten Sammlungen von Martin Luthers Reformationsschriften. Insgesamt sind im Prunksaal der Nationalbibliothek an die 200.000 literarische Werke ausgestellt.

Als Schmuck des Prunksaals dienen kunstvolle Kaiserstandbilder von Paul Strudel und ein eindrucksvolles Kuppelfresko von Daniel Gran aus dem Jahr 1730. Zwei Globen, deren Durchmesser über einen Meter misst, geben bereits einen Vorgeschmack auf das Globenmuseum in der Herrengasse, das ebenfalls Teil der Nationalbibliothek ist.

Eingang am Heldenplatz – Papyrusmuseum

Das Papyrusmuseum der Wiener Nationalbibliothek befindet sich linken Flügel der so genannten „Neuen Burg“ der Hofburg und ist über den Haupteingang am Heldenplatz zu erreichen.

Das „Museum der Kulturen in Ägypten“ präsentiert auf eindrucksvolle Weise Jahrtausende alte Schriftrollen der alten Ägypter, die in die Bereiche „Medizin“, „Magie“ und „Totenkult“ eingeteilt sind und von Abwehrzauber gegen Krankheiten bis zu Pachtverträgen reichen. Mit 180.000 Dokumenten zählt die Papyrussammlung zu den weltgrößten ihrer Art und zählt seit 2001 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.

Herrengasse – Esperanto-Museum im Palais Mollard

Ein Museum über die geplante Weltsprache darf in der österreichischen Nationalbibliothek natürlich auch nicht fehlen. Das Esperanto-Museum wurde im Jahr 1929 eröffnet und enthält heute 35.000 Bände, 2.500 Zeitschriftenartikel, 5.000 Manuskripte, 40.000 Flugschriften, 22.000 Fotos, 1.200 Plakate und 3.000 weitere Objekte.

1990 wurde die Bibliothek des Esperanto-Museums unter der Bezeichnung „Sammlung für Plansprachen“ zusammengefasst. Neben den zahlreichen Ausstellungsstücken informiert das Museum auch über die Geschichte des Esperanto und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Mensch und Sprache. Besonders unterhaltsam sind der Grammatik-Lern-Automat anhand eines Pacman-Spiels oder die Einführung in die Star Trek-Sprache Klingonisch.

Herrengasse – Globenmuseum im Palais Mollard

Das Globenmuseum der österreichischen Nationalbibliothek ist das einzige Museum der Welt, das sich ausschließlich mit Karten und Globen beschäftigt. Es wurde im Jahr 1956 eröffnet, die ersten Globen in der Hofbibliothek ließen sich allerdings schon im 16. Jahrhundert nachweisen. Viele der prachtvollen Ausstellungsstücke sind mehrere hundert Jahre alt.

Mit knapp 300.000 Karten, 100 Reliefs, 700 Globen und 83.000 Atlanten in allen Größen und Varianten können sich Geographie-Interessierte nirgendwo sonst auf der Welt derart detailliert mit der Materie auseinandersetzen.

Palais Erzherzog Albrecht und Kunstmuseum Albertina

Die Albertina im prachtvollen Palais Erzherzog Albrecht im Zentrum von Wien beherbergt eine der wichtigsten grafischen Sammlungen der Welt, Österreich - © Goran Bogicevic / Shutterstock
© Goran Bogicevic / Shutterstock

In den imposanten Räumlichkeiten des Palais Albrecht ist die so genannte Albertina untergebracht, eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Wien. Sie ist neben dem Kunsthistorischen Museum das bedeutendste Kunstmuseum von Wien, die mit etwa einer Million druckgrafischer Blätter und an die 65.000 Zeichnungen eine der wichtigsten grafischen Sammlungen weltweit beherbergt.

Neben den Drucken und Gemälden der Albertina sind im Palais Erzherzog Albrecht die Prunkräume der Habsburger sehenswert und im Souterrain des Prachtbaus kann das Österreichische Filmmuseum besucht werden.

Anfänge der Sammlung in der Albertina

Die Gemälde in der Albertina sind zum Großteil Leihgaben und stammen von großen Namen wie da Vinci, Picasso, Monet, Michelangelo, Rubens, Rembrandt, Klimt und Schiele, Wien, Österreich - © Bertl123 / Shutterstock
© Bertl123 / Shutterstock

Die Gründung der Albertina geht auf den Schwiegersohn von Kaiserin Maria Theresia zurück, den Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen. Dieser begann die grafische Sammlung in den 1770er-Jahren in der Burg von Bratislava in der Slowakei, wo er damals Statthalter war.

Kurios: Rein zufällig wurde die Kunstsammlung laut Gründungsurkunde genau am 4. Juli 1776 ins Leben gerufen, also genau an jenem Tag, an dem auch die US-amerikanische Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet wurde.

Im Jahr 1795 ließ Herzog Albert das heutige Palais Erzherzog Albrecht nach seinen Vorstellungen umbauen und brachte seine umfangreiche Sammlung darin unter. Nach seinem Tod im Jahr 1822 wurde das größte Wohn-Palais der Habsburger für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Dies war deshalb so bemerkenswert, da derartige Kunstausstellungen in der damaligen Zeit normalerweise nur dem Adel vorbehalten war. In die Albertina erhielt jedoch jeder Zutritt der „über eigene Schuhe verfügte“. Zwar war dies noch immer nicht der Großteil der damaligen Bevölkerung, jedoch deutlich mehr als ausschließlich Adelige.

Die Sammlung der Albertina wurden von den Nachfolgern Alberts, Karl, Albrecht und Friedrich, erweitert. 1919 gingen die Schätze der Albertina gemeinsam mit dem habsburgischen Familienfonds in den Besitz der Republik Österreich über, die auch die Schriften und Drucke der ehemaligen kaiserlichen Hofbibliothek hinzufügte. Als „Albertina“ sind sowohl die Sammlung als auch das Gebäude seit 1921 und mittlerweile weit über die Landesgrenzen bekannt.

Ausstellungen in der Albertina

Mit etwa einer Million druckgrafischer Blätter und an die 65.000 Zeichnungen beherbergt die Albertina heute eine der wichtigsten grafischen Sammlungen weltweit. Im 20. Jahrhundert war die Albertina nur wenige Stunden in der Woche geöffnet und verzeichnete kaum Besucher. Die empfindlichen Drucke durften außerdem kaum dem Licht ausgesetzt werden und wurden in erster Linie als Studienobjekte herangezogen. Mit Direktor Klaus Albrecht Schröder wurde dies ab 2001 allerdings anders.

Mittlerweile zählt die Albertina zu den zehn meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Wiens. In mehreren Ausstellungshallen werden außerdem immer wieder Kunstausstellungen mehrerer Sparten abgehalten, deren Exponate von der Spätgotik bis zur zeitgenössischen Kunst reichen.

Die Gemälde, die in der Albertina zu bewundern sind, sind zum Großteil Leihgaben und stammen von großen Namen wie da Vinci, Picasso, Monet, Michelangelo, Rubens, Rembrandt, Klimt und Schiele. Unter ihnen ist zum Beispiel der berühmte „Feldhase“ von Albrecht Dürer zu finden, der nahezu jedem Schulkind von seinem Zeichenblock bekannt ist.

41.000 Zeichnungen und Aquarelle, 300 Skizzen, 43.000 Architekturzeichnungen und Pläne und 50.000 Fotografien und fotografische Apparate lassen das Herz des interessierten Besuchers höher schlagen.

Auch die eindrucksvollen Räumlichkeiten der Albertina, zum Beispiel die Habsburgischen Prunkräume der damaligen Erzherzöge und Marie Christine, der Lieblingstochter von Kaiser Maria Theresia, können besichtigt werden. Die in leuchtenden Farben und teilweise noch mit Original-Mobiliar ausgestatteten Räumlichkeiten versetzen seine Besucher mit vergoldeten Schnitzereien und wertvollen Böden aus Rosen- und Ebenholz heute noch in Staunen.

Sonstige Museen der Neuen Burg

Auch die Hofjagd- und Rüstkammer sowie die Sammlung alter Musikinstrumente sind in der Neuen Burg zu finden. Ebenfalls interessant ist das Ephesos-Museum mit Fundstücken aus der antiken Metropole Ephesos in der heutigen Türkei.

Die Hofburg als Kongress- und Veranstaltungszentrum

Das Kongress- und Veranstaltungszentrum der Hofburg befindet sich seit 1958 in Teilen der Alten Burg aus dem 13. Jahrhundert, der Neuen Burg und dem Leopoldinischen Trakt aus dem 17. Jahrhundert. Es stellt in 35 Räumen mit historischem Ambiente und modernster Technik insgesamt 17.000 Quadratmetern an Veranstaltungsfläche für bis zu 4.900 Gäste zur Verfügung. Jedes Jahr finden hinter der prachtvollen Fassade der Hofburg an die 600 Kongresse, Messen, Konferenzen, Ausstellungen, Bälle, Konzerte oder Bankette statt.

Weiterführende Links:

Offizielle Tourismus-Website der Wiener Hofburg mit Öffnungszeiten und Eintrittspreisen
Offizielle Website des Kongresszentrums in der Wiener Hofburg
Offizielle Website des Café Hofburg
Offizielle Website der Kaiserlichen Schatzkammer in Wien
Offizielle Website der Nationalbibliothek in der Wiener Hofburg
Offizielle Website der Spanischen Hofreitschule mit Ticket-Shop
Offizielle Website des Cafés in der Spanischen Hofreitschule
Offizielle Website der Albertina in Wien

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