Goldenes Dachl in Innsbruck, Österreich

Das Goldene Dachl im Zentrum der Stadt ist als Wahrzeichen von Innsbruck weithin bekannt. Neben den glänzenden Schindeln sind auch die meisterhaften Fresken darunter einen genauen Blick wert.

Das Goldene Dachl, ein prunkvoller Erker im Herzen der Altstadt, ist mit seinen gleißenden Schindeln das Wahrzeichen von Innsbruck und eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Innsbruck. Das Goldene Dachl liegt im Herzen der Stadt in der Biegung der Herzog Friedrich Straße und ist, vor allem bei Sonnenschein, bereits von weitem sichtbar.

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Seinen strahlenden Glanz hat es 2657 feuervergoldeten Schindeln zu verdanken, die es bereits kurz nach seiner Entstehung bis weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannt machte. Jede dieser Schindeln ist heute übrigens geschätzte 1.500 Euro wert.

Entstehung des Goldenen Dachls

Auftraggeber des 16m hohen Erkers war der deutsche König und spätere Kaiser Maximilian I. Er ließ zur Feier der Zeitenwende im Jahr 1500 von Niclas Türing dem Älteren einen gewöhnlichen Hauserker in den spätgotischen Prunk-Erker umwandeln.

Anlass dafür könnte auch seine Hochzeit mit Bianca Maria Sforza von Mailand gewesen sein. Von hier aus genoss der Herrscher jedenfalls äußerst gerne den Ausblick auf das bunte Treiben in seiner Stadt. Wenn ihm dieses zu langweilig wurde, rief er kurzerhand zum Ritterturnier auf dem Vorplatz auf.

Fresken, Reliefs und ein geheimnisvolles Schriftband

Das Goldene Dachl, Wahrzeichen von Innsbruck, liegt im Herzen der Stadt in der Biegung der Herzog Friedrich Straße, Österreich - © Lila Pharao / franks-travelbox
© Lila Pharao / franks-travelbox

Die Reliefs direkt unter dem Dach sowie am oberen und unteren Balkon zeigen neben Pflanzenornamente den Kaiser mit seinen beiden Gemahlinnen Maria von Burgund und Bianca Maria Sforza inmitten von Moriskentänzern, den kaiserlichen Hofnarren Kunz von der Rosen und eine Reihe von Wappen.

Die Originale der Reliefs sind im Tiroler Landesmuseum vor Wind und Wetter geschützt. Die kunstvollen Malereien, die das Goldene Dachl verzieren, stammen von Jörg Kölderer, dem damaligen Hofmaler von Kaiser Maximilian I.

Die Entzifferung des Schriftbands hinter den Moriskentänzern gibt Historikern bis heute Rätsel auf. Mutmaßungen zufolge lautet der Spruch: „Nutze jeden Augenblick, lass keinen Tanz im Leben aus, mitnehmen kannst du nichts“ – ein Lebensmotto, das hervorragend zu Maximilian I. passen würde. Auch die Bedeutung anderer Hinweise und Symbole unter dem funkelnden Wahrzeichen liegt noch im Dunkeln.

Das Gebäude hinter dem Dachl

Das Gebäude, an dem sich der prunkvolle Erker befindet, wurde im Jahr 1420 als Residenz der Tiroler Landesfürsten Friedrich IV. und Sigmund des Münzreichen errichtet. Mit dieser fixen Regierungsbehörde revolutionierte Kaiser Maximilian I. das damalige Verwaltungswesen.

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Heute beherbergt das Haus hinter dem Goldenen Dachl ein Museum, das über den berühmten Habsburger-Herrscher und die spätmittelalterliche Welt Tirols informiert.

International Golden Roof Challenge

Seit 2005 findet jedes Jahr direkt vor dem Goldenen Dachl ein Leichtathletik-Bewerb im Stabhoch- und Weitsprung statt. 2012 wurde für die International Golden Roof Challenge die größte mobile Leichtathletikanlage der Welt konstruiert. Das Wahrzeichen von Innsbruck gab dieser Sportveranstaltung seinen Namen.

Weitere Städte, wie München, Köln oder Salzburg haben das Konzept mittlerweile übernommen und tragen mit Jump & Fly, dem Buderus Kölner Rheinspringen und dem Salzburger City Jump ähnliche Wettbewerbe aus.

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