Tongariro Nationalpark, Neuseeland

Der Tongariro Nationalpark auf der Nordinsel Neuseelands bietet alles, was das Urlauberherz begehrt. Wanderungen durch Regenwälder und rauchende Mondlandschaften, Gipfelstürme in vulkanischen Hochebenen, River-Rafting, Mountainbiken und von Juni bis November sogar Alpin-Touren und Skipisten.

Der Tongariro Nationalpark liegt im Zentrum der Nordinsel Neuseelands südlich des berühmten Lake Taupo, Neuseelands größtem See. Sowohl von Auckland im Norden als auch von Wellington im Süden sind es gut 300 Kilometer bis zum Nationalpark. Der älteste Nationalpark des Landes, sowie viertälteste weltweit, zählt seit 1991 bzw. 1993 sowohl zum Weltnatur– als auch Weltkulturerbe der UNESCO. Auch wir haben ihn auf unsere Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Neuseeland gesetzt.

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BILDER: Tongariro-Nationalpark

Fotogalerie: Tongariro Nationalpark

Der Tongariro Nationalpark umfasst auf seiner Fläche von 795 Quadratkilometern drei aktive Vulkane, den niedrigsten und namensgebenden Tongariro, den Ngauruhoe und den Ruapehu. Der vulkanischen Aktivität verdankt der Nationalpark seine spektakulären Mondlandschaften und heißen Quellen. Auf dem knapp 2.800 Meter hohen Ruapehu gibt es auch einen Gletscher.

Im Norden und Westen wird der Nationalpark bis zu einer Höhe von etwa 1.000 Metern von üppigem Regenwald geprägt, dessen Unterholz von Farnen, Orchideen und Pilzen übersät ist. Weiter oben geht der Regenwald in Buchenwald und später in Busch- und Grasland über.

Die Wälder werden von über 50 verschiedenen Vogelarten bevölkert, darunter natürlich der Kiwi, Neuseelands Nationalvogel. Die meisten Säugetiere im Nationalpark, wie die Ratte, das Kaninchen oder der Rothirsch, wurden von den Europäern eingeführt und stellen teilweise eine Bedrohung für das abgeschiedene Ökosystem Neuseelands dar.

Ab 1.500 Metern Seehöhe überwiegen Steine und Geröll und nur wenige Bewohner, sowohl pflanzlicher als auch tierischer Natur, haben sich hier angesiedelt.

Geschenk der Maori

Zwischen den mächtigen Gipfeln des Mount Ngauruhoe und des Mount Tongariro befindet sich der berühmte Red Crater, Neuseeland - © Pi-Lens / Shutterstock
© Pi-Lens / Shutterstock

Seine Gründung hat der Tongariro-Nationalpark den Maori zu verdanken. Im Jahr 1887 schenkte der Häuptling der Ngati Tuwharetoa der britischen Krone das Kerngebiet des heutigen Nationalparks, das bereits die drei Vulkangipfel umfasste. Einzige Bedingung war, in dieser Zone ein Schutzgebiet zu errichten, um sie vor den weißen Einwanderern zu bewahren, denn die Berge waren den Maori heilig.

1894 wurde der Tongariro-Nationalpark mit gut 250 Quadratkilometern ins Leben gerufen, seine Fläche wurde in den darauffolgenden Jahren erweitert. Im frühen 20. Jahrhundert wurden die ersten Unterkünfte für Touristen errichtet., auf 1.770 Metern entstand die erste alpine Hütte des heutigen Skigebiets. Als dann auch noch die Eisenbahnlinie und das Straßennetz im Nationalpark Einzug hielten, stand dem Besucherzustrom nichts mehr im Wege.

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Herr der Ringe-Fans aufgepasst: Im Tongariro Nationalpark wurde einige Szenen aus der Herr der Ringe-Trilogie gedreht. So zum Beispiel fungierten der Ngauruhoe als Schicksalsberg, an der Nordseite des Ruapehu entstanden Szenen aus Emyn Muil („Öde Berge“) und Mordor, dem Land des dunklen Herrschers, und im Norden des Tongariro lagen die Ebenen von Gorgoroth, von denen sich der Schicksalsberg erhebt.

Unterwegs im Tongariro Nationalpark

Wasserfall am 17km langen Weg „Tongariro Alpine Crossing“ durch den Tongariro Nationalpark, Neuseeland - © Bjorn Stefanson / Shutterstock
© Bjorn Stefanson / Shutterstock

Vor allem im Sommer ist Wandern und Bergsteigen die beste Art, seine Zeit im Tongariro Nationalpark zu verbringen. Man findet jedoch auch Jäger, Angler, Mountain-Biker und Reiter, oder kann Rafting-Touren und Rundflüge unternehmen. Von Juni bis November ist außerdem Skifahren und Snowboarden angesagt.

Ausgangspunkte für Touren durch den Nationalpark sind die im Grenzgebiet gelegenen Ortschaften National Park Village und Ohakune. Inmitten des Nationalparks wurde das Dorf Whakapapa errichtet, welches zu 100% auf den Tourismus ausgelegt ist und Ausgangspunkt für Touren auf die drei Vulkangipfel bildet.

Auch wenn der Nationalpark gut erschlossen ist und die Berge mit Skipisten und Wanderwegen überzogen sind, sollte man eines nicht vergessen: Wohin man im Tongariro Nationalpark auch geht, befindet man sich im heiligen Gebiet der Maori und sollte sich auch dementsprechend verhalten.

Tongariro Alpine Crossing

Die Tongariro-Alpine-Crossing-Tour führt zu den spektakulären Gipfeln des Ngauruhoe und des Tongariro im Tongariro-Nationalpark in Neuseeland - © Tim90 / Shutterstock
© Tim90 / Shutterstock

Eine der kürzesten Touren ist der Wanderweg „Tongariro Alpine Crossing“. Auf diesem Teilstück kann der Tongariro-Nationalpark in einer Tagestour ideal erkundet werden.

Achtung: Kein Rundwanderweg! Der 17 Kilometer lange Weg dauert etwa 6-8 Stunden und erfordert eine gewisse körperliche Fitness, immerhin werden je nach Gehrichtung von Osten nach Norden 800 oder umgekehrt 1.200 Höhenmeter zurückgelegt.

Dafür hat man vom Gipfel des Ngauruhoe einen atemberaubenden Panoramablick über die Gebirgslandschaft der vulkanischen Hochebene. Die Autostunde Entfernung zwischen den Endpunkten des Weges können mit Bussen oder in Privatautos der Maori überbrückt werden, der Preis ist dabei Verhandlungssache.

Tipp: Wer vorhat, den Tongariro-Alpine-Crossing zu bewandern, sollte dies wenn möglich nicht zur Hauptsaison tun. Von Dezember bis Februar ist er von Besuchern geradezu überlaufen.

Tongariro Northern Circuit

Mitten durch den Nationalpark führt der 2-4tägige Wanderweg „Tongariro Northern Circuit“, einer der neun „Great Walks“ Neuseelands, der oft zu den schönsten Wanderwegen weltweit gezählt wird. Mit Abstechern können die beiden Gipfel des Tongariro und des Ngauruhoe erklommen werden.

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Round the Mountain Track

Für anspruchsvollere Wanderer mit viel Zeit empfiehlt sich eine 3-6 Tage dauernde Umrundung des knapp 2.800 Meter hohen Ruapehu auf dem „Round the Mountain Track“. Jede der Wanderrouten wird im Winter zur Alpin-Tour, der Gipfelsturm auf den Ruapehu erfolgt ganzjährig in Schnee und Eis.

Blick auf den Emerald See im Tongariro Nationalpark auf der Nordinsel Neuseelands - © Pichugin Dmitry / Shutterstock
© Pichugin Dmitry / Shutterstock

Zu sehen gibt es eine Vielzahl an atemberaubenden Landschaftsbildern. So zum Beispiel den atemberaubenden Red Crater des Tongariro oder den spektakulären leuchtend türkisen Emerald Lake.

Tipp: Genug warme Kleidung, sowie Wind- und Regenschutz mitnehmen! Die Durchschnittstemperatur im Tongariro Nationalpark beträgt etwa 13°C, das Thermometer kann jedoch das ganze Jahr über jeden Tag unter den Gefrierpunkt fallen! Die Schneegrenze liegt auf etwa 1.500 Metern Seehöhe. Besonders im Sommer genug zu trinken mitnehmen, Wasser gibt es nicht auf jeder Hütte!

Skifahren im Tongariro Nationalpark

Am Mount Ruapehu im Tongariro-Nationalpark in Neuseeland ist von Juni bis November Skifahren und Snowboarden angesagt - © Photo Image / Shutterstock
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Am Westhang des Ruapehu liegt das Whakapapa genannte Skigebiet mit 15 Liftanlagen und knapp 50 Skihütten. Im Südwesten liegt das Skigebiet Turoa mit nur 9 Liften aber fast derselben Ausdehnung an Pisten. Übernachtungsmöglichkeiten bietet das nahe gelegene Dorf Ohakune.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Tongariro-Nationalpark-Village
Offizielle Website des Tongariro-Nationalparks
Offizielle Website des „Tongariro Alpine Crossing“-Weges

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