Al-Wakra zählt heute zu den bedeutenden Städten Katars und hat einiges an architektonischen und modernen Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neu entstehende Resorts, Malls, Freizeiteinrichtungen und Erholungszentren sollen das einstige Fischerdorf in einen beliebten Urlaubsort verwandeln.
Die Hafenstadt al-Wakra liegt knapp 20km südlich der Hauptstadt Doha am Persischen Golf. Das verschlafene Fischerdorf entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer lebhaften Kleinstadt, die eine Vielzahl an architektonischen Schätzen beherbergt.
Al-Wakra wurde von der Al Khater-Familie gegründet, von denen nach einem Exodus nach Abu Dhabi und auf die iranische Insel Kisch noch immer einige Mitglieder in al-Wakra leben. Die Haupteinnahmequelle des einst winzigen al-Wakra waren seit jeher die Fischerei und der Perlenhandel. An letzteren erinnert unter anderem die berühmte Skulptur einer Perle, die einen Kreisverkehr von al-Wakra ziert.

Die traditionellen Holzboote, so genannte Dhaus, werden für die Fischer und Perlentaucher am Hafen von al-Wakra noch heute von Hand gefertigt. 1972 erhielt al-Wakra per Gesetz seine Eigenständigkeit und kümmerte sich ab sofort selbst um seine Versorgung und Weiterentwicklung.
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Architektur in Al Wakra

Seit dem Jahr 2008 wird in al-Wakra wie wild gebaut. Der Plan zur Stadtentwicklung sieht eine Aufwertung des Strandes, eine Erweiterung des Stadtzentrums, einen Ausbau der touristischen Infrastruktur und die Positionierung al-Wakras als Katars Sportzentrum vor.
Im November 2013 wurde das neue Stadion von al-Wakra eröffnet, ein Mehrzweck-Stadion, in dem unter anderem der Fußballverein al-Wakra Sports Club heimisch ist. Zurzeit fasst es 20.000 Zuschauer, für die Wußball-WM 2022, die in Katar stattfinden wird, soll das Stadion auf 43.500 Sitzplätze erweitert werden.
Kurios: Das Stadion von al-Wakra sorgte aufgrund seines Erscheinungsbildes in den Medien für Interesse und nicht wenig Gespött. Die geschwungenen Abdeckungen des Stadions erinnern anscheinend an eine Vagina.
Doch nicht nur moderne, auch historische Architektur kann in al-Wakra bewundert werden. Neben den beiden alten Moscheen im Wahhabismus-Stil und der Festung erzählen alte Häuser und der historische Hafen von al-Wakras Vergangenheit.
Zu den schönsten antiken Häusern zählt zum Beispiel das zweistöckige Haus von Sheikh Ghanim Bin Abdulrahman al-Thani, das am Strand von al-Wakra thront. Sehenswert sind vor allem seine wunderbar dekorierten Fenster.

Festung von al-Wakra
Die Festung von al-Wakra fällt durch seine mächtigen Rundtürme auf. Sie wurde im 20. Jahrhundert auf den Ruinen eines älteren Forts errichtet und einst als Polizeistation genutzt.
In der Festung von al-Wakra ist heute das städtische Museum untergebracht, die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Stadt. Die Ausstellungsstücke geben Einblicke in die Geschichte von Katar und stellen die wunderbare Kunst und Architektur der Region dar. Nachdem al-Wakra einst von der Fischerei lebte sind auch die Seefahrt und das maritime Leben Teil des Museums.
Geplante Stadtentwicklung
Der Ausbau von al-Wakra für die Bevölkerung und auch den Tourismus ist immer noch im Gange. Die Corniche im Norden der Stadt soll zu einem Erholungs- und Freizeitgebiet umgewandelt werden, das Familien vorbehalten ist.
In der Downtown von al-Wakra entstehen großflächige Regierungs-, Büro- und Verwaltungsgebäude, eine Festival Bay mit Hotelresorts, einem Meeresmuseum, einer Marina und einem Kulturzentrum und das so genannte „Wakra Sands“, ein autofreies Erholungsgebiet mit Parks und Lokalen. Weitere Zonen widmen sich den Themen Wohnen, Ausbildung und Shoppen.
Nach diesen Maßnahmen soll al-Wakra als lebhafte Küstenstadt wahrgenommen werden, in der gerne gelebt und die gerne besucht wird.