Der Zitadellenhügel im Zentrum von Amman zählt zu den ältesten dauerhaft besiedelten Orten der Welt und ist heute architektonisches Zeugnis mehrerer bedeutender Zivilisationen.
Die Zitadelle von Amman liegt auf dem Jebel el Qala’a, einem Hügel, der direkt hinter dem eindrucksvollen römischen Theater von Amman in den Himmel ragt. Die L-förmige Erhebung ist einer der sieben Hügel, auf denen Amman einst erbaut wurde.
Als markanter Punkt im Zentrum von Amman sind die Ruinen der Zitadelle ein idealer Ausgangspunkt für eine Besichtigungstour durch Jordaniens Hauptstadt. Das faszinierende Relikt der Vergangenheit zählt außerdem zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Jordanien.
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BILDER: Zitadellenhügel von Amman
Fotogalerie: Zitadellenhügel von Amman
Geschichte des Zitadellenhügels von Amman
Der Zitadellenhügel wurde bereits in der frühen Bronzezeit besiedelt und war über viele Jahrhunderte von großer militärischer und religiöser Bedeutung. Die ältesten Befestigungsanlagen auf der Südostseite des Hügels gehen auf etwa 1500 vor Christus zurück.
331 vor Christus wurde die Stadt, damals „Rabbath-Ammon“ genannt, von den Griechen erobert und auf „Philadelphia“ umbenannt. Rund 100 Jahre später übernahmen die Römer die Herrschaft, die sie im Jahr 661 an die Muslime abgeben mussten.
Sehenswürdigkeiten der Zitadelle von Amman
Der Großteil der Bauten, die heute noch sichtbar sind, geht auf die römische, byzantinische und umayyadische Zeit zurück, doch auch Assyrer, Babylonier und Perser hatten hier ihren Sitz.
Ein Team internationaler Archäologen aus Frankreich, Großbritannien, Spanien und Jordanien arbeiten seit den 1920er-Jahren an der Erforschung der „Akropolis von Amman“, die bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Zwischen den zahlreichen historischen Strukturen, Gräbern, Bögen, Straßen, Treppen und Mauern stechen zwei Bauten besonders hervor.
Tempel des Herkules
Der Herkules-Tempel auf dem Zitadellen-Hügel von Amman entstand zur selben Zeit wie das Amphitheater am Fuß des Hügels. Der Bau erfolgte unter der Regierung des römischen Kaisers Antoninus Pius zwischen 162 und 166 und bildet heute das bedeutendste römische Überbleibsel der Zitadelle. Direkt neben dem Tempel wurden die Überreste eines noch älteren Heiligtums aus der Eisenzeit gefunden.
Umayyaden-Palast Al-Qasr
Der byzantinisch geprägte Umayyaden-Palast im Amman wurde vermutlich als administratives Zentrum oder Wohnstätte des damaligen Kalifen genutzt. Aufgrund seines kreuzförmigen Grundrisses wird vermutet, dass der Palast auf dem Fundament eines früheren byzantinischen Gebäudes errichtet wurde.
Für den Bau wurden zum Teil Steine aus den umliegenden römischen Tempeln verwendet. Die gewaltige Eingangshalle kann betreten werden, in der einst Besucher auf ihren Empfang beim Kalifen warteten.
Neben dem Al-Qasr geht auch eine große kreisförmige Zisterne auf die Bauperiode unter den Umayyaden zurück, die den Palast mit Trinkwasser versorgte. Auf der anderen Seite des Wasserreservoirs sind die Überreste einer byzantinischen Kirche aus dem 5. oder 6. Jahrhundert zu sehen.