Das Wadi Rum liegt im Süden Jordaniens und ist das größte Wadi des Landes. Das 100km lange Wadi in der roten Sandwüste Jordaniens beeindruckt durch spektakuläre Felsformationen, prähistorische Felszeichnungen und einen ebenso atemberaubenden Sonnenuntergang wie anschließenden Sternenhimmel.
Das Wadi Rum („Wadi Ramm“ ausgesprochen) liegt im Süden Jordaniens und ist das größte Wadi des Landes. Wadis sind ausgetrocknete Flussläufe, die vielfach als Verkehrswege verwendet werden. Im Osten von Aqaba zieht sich die gewaltige Schlucht des Wadi Rum durch die rotbraune Wüstenlandschaft Jordaniens.
2011 erklärte die UNESCO das Wadi Rum zum Welterbe und auch auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Jordanien hat das berühmte Trockental seinen Platz.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Wadi Rum, Jordanien
Entstehung des Wadi Rum
Das Wadi Rum entstand vor 30 Millionen Jahren durch Felsverwerfungen, die auch das Rote Meer, den Golf von Aqaba und den Jordangraben schufen. Das Wadi wurde seit prähistorischen Zeiten von Menschen besiedelt. Davon zeugen spektakuläre Petroglyphen, Felszeichnungen und Tempel, die zum Großteil dem Volk der Nabatäer zugeschrieben werden (wie die berühmte Felsenstadt Petra).
Das Wadi Rum wird auch als Tal des Mondes bezeichnet und ist etwa 100 Kilometer lange und 60 Kilometer breit. „Rum“ stammt aus dem aramäischen und heißt so viel wie „hoch“ oder „erhöht“.
Sehenswürdigkeiten im Wadi Rum
Die größte Attraktion für Besucher im Wadi Rum ist die atemberaubende Wüstenlandschaft selbst, von Menschen noch fast zur Gänze unberührt. Bis zum Horizont erstreckt sich die wildromantische rotbraune Einöde aus Sandstein und Granit, durchsetzt von bizarren Felsformationen und schroffen Bergflanken.
Die höchste Erhebung im Wadi Rum ist der Jebel Um Dami. An einem klaren Tag kann man von seinem Gipfel auf gut 1.800 Metern Höhe das Rote Meer und die Grenze zu Saudi-Arabien sehen. An den Steilwänden des Jebel Khaz’ali Canyon sind uralte Felsschnitzereien in der Form von Menschen und Antilopen zu bestaunen.
Eine weitere bekannte Felsformation ist die Felsbrücke von Burdah, mit 35 Metern eine der höchsten natürlichen Brücken der Welt. Wer fit genug ist, kann zu ihr hinaufklettern.
Das Vermächtnis von Lawrence von Arabien
Im Westen des Wadis finden sich „Die Sieben Säulen der Weisheit“, so benannt vom britischen Offizier Thomas Edward Lawrence, der in der Arabischen Revolte um 1918 im Wadi Rum stationiert war, bevor er mit seinen Beduinen gegen die Türken marschierte.
An ihn erinnert auch „Lawrence‘ Haus“, in dem er Waffen und Proviant gelagert haben soll, oder „Lawrence‘ Quelle“, unter einem Feigenbaum südwestlich vom Dorf Rum, die einen traumhaften Blick über die Wüste bietet.
Eco-Tourismus mit Beduinen im Wadi Rum
Im Dorf von Wadi Rum kann man die traditionelle Lebensweise von Jordaniens Beduinen erleben. Es gibt zwar bereits Betonhäuser und Allradfahrzeuge, doch viele wohnen immer noch nach ihrer ursprünglichen Kultur in Zelten aus Ziegenfell.
Die Beduinen sind äußerst gastfreundlich und laden Besucher gerne auf einen arabischen Kaffee, den typischen heißen, süßen Tee oder zum Essen ein. Auch Touristen sollten sich an die traditionellen arabischen Umgangsformen halten.
Die Beduinen sind es auch, die den Tourismus vorantreiben. Gemeinsam mit Kletter- und Trekking-Experten fanden sie eine neue Art, ihren Lebensunterhalt zu verdienen – den Eco-Tourismus. Kletterer und Bergsteiger werden von den spektakulären Felsformationen des Wadis angezogen.
Trekkingtouren und Wanderungen durch die zeitlose Stille des Wadi Rum, Safaris auf dem Kamelrücken oder ein Ritt auf einem edlen Araberross sind weitere Attraktionen im Wadi Rum, die immer mehr Besucher aus der ganzen Welt anlocken. Ebenfalls unvergesslich ist einfach nur eine Nacht in einem Beduinenzelt unter dem unglaublichen Sternenhimmel der Wüste Jordaniens.
Beste Reisezeit für das Wadi Rum
Die beste Zeit, um das Wadi Rum zu besuchen, ist von April bis September. Von Oktober bis März regnet es häufiger, der feuchteste Monat ist der Jänner. Im Sommer liegen die Durchschnittstemperaturen über 30°C, im Winter gehen sie gegen den Gefrierpunkt.
Unterwegs im Wadi Rum
Die Erkundung des Wadi Rum erfolgt am besten mit dem Geländewagen. Wer über kein eigenes Mietauto verfügt, findet im Touristeninformationszentrum neben wertvollen Infos auch ein Allradauto samt Fahrer und Reisebegleiter.
Wer die geheimnisvollen Schluchten des Wadi Rum auf traditionelle Weise entdecken möchte, kann sich hier auch einer Kamelkarawane anschließen. Eine weniger schwankende Alternative zum Kamel ist der Pferderücken.
Eine Übernachtung in einem Beduinenzelt mit atemberaubendem Sonnenuntergang, traditionellem Abendessen am Lagerfeuer, von arabischer Musik untermalt, kann gleich mit gebucht werden. Allein aus diesem Grund ist ein Zweitagestrip durch das Wadi Rum zu empfehlen!
Wadi Rum im Kino
Das Wadi Rum taucht in einigen Kinofilmen auf, wie zum Beispiel „Lawrence von Arabien“ aus dem Jahr 1962, oder auch, wo man es nicht erwarten würde, wie z.B. in „Transformers: Revenge of the Fallen“, wo das Wadi Rum als Ägypten dargestellt wird. Gar außerirdische Züge erlangte das Wadi Rum in „Red Planet“, hier galt es als Oberfläche des Planeten Mars.
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