Azurblaues Fenster auf Gozo, Malta (eingestürzt)

Das Azurblaue Fenster liegt an der Westküste von Gozo. Der eindrucksvolle Torbogen ist auf völlig natürlichem Weg entstanden und vor allem bei Sonnenuntergang ein unvergesslicher Anblick.

Das azurblaue Fenster ist eine eindrucksvolle Felsformation in der Dweira-Bucht in Malta auf der Insel Gozo westlich der Hauptinsel Malta. Es ist sowohl per Bus mit der Linie 302 als auch mit dem Auto von Victoria aus in etwa 15min zu erreichen (seit 8. März 2017 jedoch eingestürzt).

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Das Felsentor entstand vor mehreren Millionen Jahren durch das Einstürzen einer Höhle in den Steilklippen an der Westküste von Gozo. Das Azurblaue Fenster war etwa 100m lang und 20m hoch und stellte den letzten Rest einer ehemaligen Landbrücke zwischen Europa und Afrika dar.

Seinen Namen hat das Azurblaue Fenster vom dunkelblauen Wasser, welches durch das Steinfenster in der Felsküste Gozos hindurch schimmert. Auf maltesisch wird das Azurblaue Fenster „Zerka Tor“ genannt.

Das Azurblaue Fenster in der Filmwelt: Das Azurblaue Fenster auf Gozo diente im Film „Monte Cristo“ als Kulisse. Auch einige Szenen der Serie „Game of Thrones“ wurden hier gedreht.

Unterwegs zum Azurblauen Fenster

Blick auf die Dweira-Bucht in Malta auf der Insel Gozo, hier findet sich auch das Azurblaue Fenster - © FRASHO / franks-travelbox
© FRASHO / franks-travelbox

Von der nahe gelegenen Salzwasser-Lagune „Inland Sea“ starten die lokalen Fischer regelmäßig Bootstouren, die das Azurblaue Fenster besuchen. Es ist zwar auch von der Küste aus eindrucksvoll anzusehen, doch ein Besuch mit dem Boot auf „Augenhöhe“ ist auf jeden Fall zu empfehlen. Bei diesen Bootsfahrten besucht man außerdem nicht nur das Azurblaue Fenster, sondern schippert auch um andere Felsformationen und Höhlen an der Westküste von Gozo herum.

Nicht weit vom Azurblauen Fenster entfernt befindet sich der Dweira Tower, ein Wachturm aus dem Jahr 1652, der vom Großmeister des Johanniterordens, Jean de Lascaris-Castellar errichtet wurde. In Sichtweite zu anderen so genannten Lascaris-Türmen diente er früher über Leuchtfeuer und Musketenschüsse der Nachrichtenübermittlung.

Auch der Fungus Rock und der Crocodile Rock, zwei mächtige Felsen im Meer, die nur mit dem Boot zu erreichen sind, liegen ganz in der Nähe. Für das leibliche Wohl sorgen diverse Snackbars und das „Azure Window Wine Bar und Restaurant“.

Das Azurblaue Fenster ist eingestürzt

Durch seinen exponierten Standort war das Azurblaue Fenster den rauen Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert. Ununterbrochene heftige Wellen und tosende Winde zerrten ständig an der Substanz des Felsentors.

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Die Abtragungen des Steins werden durch eine jährliche Vergrößerung des Azurblauen Fensters sichtbar. Vergleicht man den Steinbogen mit Postkarten aus den 1970er-Jahren ist die Brücke noch eindeutig stärker. Unter Wasser sind noch die teilweise relativ großen Abbruchbrocken zu finden. Diesem Umstand ist auch zu verdanken, dass das Azurblaue Fenster seit April 2012 nicht mehr betreten werden durfte.

Die Vorsichtsmaßnahmen wurden im Jänner 2016 verschärft – jegliches Betreten des Azurblauen Fensters war seitdem strafbar. Anfang März 2017 war es dann tatsächlich soweit. Die heftigen Winde, die die beiden Tage zuvor über das Mittelmeer fegten, machten dem Felsentor so heftig zu schaffen, dass es am Morgen des 8. März 2017 komplett in sich zusammenbrach. Der Ministerpräsident von Malta bezeichnete dieses Ereignis auf Twitter als „herzzerreißend“ – schließlich hatte Gozo seine wohl berühmteste Sehenswürdigkeit verloren.

Naturschutzgebiet um das Azurblaue Fenster

Die Abbruchstücke des Azurblauen Fensters und der maltesischen Steilküste rundherum bieten ideale Lebensräume und Versteck-Möglichkeiten für alle Arten von Meeresbewohnern. Vor allem Langusten, Kraken und Bärenkrebse fühlen sich in den zahlreichen Spalten und Höhlen wohl.

Zu den größeren Fischen gehören Makrelen, Tunfische und Barrakudas. Aus diesem Grund steht das Gebiet um das Azurblaue Fenster unter Naturschutz. Fischen und Harpunieren ist hier verboten und auch einige Fossilien aus der Zeit, als diese Region Gozos noch unter Wasser war, sind so geschützt.

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