Turks- und Caicos-Inseln – Sehenswertes und Reisetipps

Die Turks- und Caicos-Inseln sind eines der bestgehüteten Geheimnisse der Karibik und punkten mit Naturbelassenheit, Ökotourismus und der entspannten Freundlichkeit der Einheimischen. 

40 Inseln, 300 Kilometer schönster Sandstrand, 28°C im Wasser, 28°C an Land: mit diesen paradiesischen Eckdaten präsentiert sich das vielen Reisenden noch völlig unbekannte Archipel nördlich der Dominikanischen Republik.

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Die Bilderbuchstrände machen die friedlichen Inseln gemeinsam mit exotischen Naturschutzgebieten, traditionellen karibischen Dörfern und gemütlichen Strandhotels zu einem außergewöhnlichen Urlaubsziel der Extraklasse. Lediglich rund um die malerische Grace Gay auf Providenciales und am riesigen Kreuzfahr-Hafen von Grand Turk treffen sich die Touristen. Ansonsten sind auf großen Teilen der Inseln unberührte Natur,  kleine private Unterkünfte und sanfter Ökotourismus vorherrschend.

Wie kommt man am besten auf die Turks- und Caicos-Inseln?

Die Turks- und Caicos-Inseln liegen 150km nördlich von Haiti und der Dominikanischen Republik. Rund 50km nordwestlich sind es zu den Ausläufern der Bahamas. So abgelegen wäre die Inselgruppe also gar nicht, dennoch ist sie auf kaum einer Bucket List zu finden. Und deshalb wohl auch die Anreise nicht ganz so einfach…

Flüge aus Mitteleuropa auf die Turks- und Caicos-Inseln führen meist über London und Miami und dauern mindestens 15 Stunden, mit Zwischenstopps über Nacht sogar 30 Stunden und mehr. Die Maschinen landen entweder auf dem Providenciales International Airport, dem „Provo Air Center“ oder auf dem JAGS McCartney International Airport auf Grand Turk, der allerdings nicht international angeflogen wird.

Auch Kreuzfahrtschiffe laufen die Häfen der Turks- und Caicos-Inseln regelmäßig an. Zu den frequentiertesten Piers gehören das moderne Grand Turk Cruise Center auf der Insel Grand Turk. Oftmals gehen die Cruiser auch am Cockburn Town Cruise Terminal auf Süd-Caicos, am South Dock in Providenciales oder auf der winzigen Insel Salt Cay vor Anker.

Beste Reisezeit für die Turks- und Caicos-Inseln

Mit tropischem Klima sind die Turks- und Caicos-Inseln ein klassisches Ganz-Jahres-Ziel für Urlaub im Paradies! Aufgrund des warmen, stabilen Wetters werden die Monate Jänner bis Mai als beste Reisezeit für die Turks- und Caicos-Inseln ausgewiesen – dann sind mit etwas Glück vielleicht sogar Buckelwale vor der Küste zu entdecken. Die Wassertemperatur liegt das ganze Jahr über konstant zwischen 25°C und 28° und in der Nacht wird es nie kühler als 22°C.

Von Juni bis November ist in der Karibik Hurrikan-Saison, was auch auf den TCI zu Starkregen und Tropenstürmen führen kann. Von Regenzeit kann man mit 340 Sonnentagen pro Jahr dennoch nicht wirklich sprechen – meist beschränken sich die Niederschläge auf kurze Schauer am Nachmittag. Der regenreichste Monat ist der November, insgesamt ist es aufgrund der fehlenden Berge aber um einiges trockener als zum Beispiel auf den benachbarten Bahamas.

Auch in den heißeren Monaten von Juni bis Dezember bleibt die Hitze von rund 30°C aufgrund der kühlen Passatwinde erträglich. Die Luft ist lediglich aufgrund der „häufigeren“ Niederschläge feuchter und kann daher als schwül empfunden werden – und es gibt deutlich mehr Moskitos!

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Wo ist es auf den Turks und Caicos-Inseln am schönsten?

Informationen zu Sehenswürdigkeiten für Ihren Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln mit Reisetipps, Bildern, Reiseführern, Klima, Wetter und Einreisebestimmungen - © Jo Ann Snover / Shutterstock
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  • Providenciales ist für seine unvergleichlichen Sandstrände und luxuriösen Urlaubsresorts bekannt – allen voran Grace Bay und Turtle Cove.
  • Grand Turk ist das zweite touristische Zentrum, auf dem neben paradiesischen Stränden auch die Inselhauptstadt mit kolonialen Gebäuden und einem Museum mit dem ältesten Wrack der westlichen Hemisphäre zu finden ist.
  • Taucher finden im tiefen Wasser rund um das unbewohnte West Caicos atemberaubende Korallenriffe und spektakuläre Steilwände
  • East Caicos ist ebenfalls unbewohnt und lockt mit unberührten Sandstränden, die zu den schönsten der Karibik zählen.
  • Endlose Strandspaziergänge in absoluter Abgeschiedenheit sind im weißen Sand von North-Caicos möglich.
  • Honeymooner sind in den kleinen, romantischen Buchten mit ruhigen privaten Unterkünften und den eindrucksvollen Höhlen von Middle Caicos richtig.
  • Das friedliche South Caicos ist mit der beschauliche Stadt Cockburn Harbour die Verbindung zur Insel Hispaniola, von der auf bunten Schiffen regelmäßig tropische Früchte und mehr geliefert werden.

Sapodilla Hügel auf Providenciales

Vom Sapodilla-Hügel auf Provicendiales hat man nicht nur einen traumhaften Blick auf das Meer, sondern kann auch historische Steingravierungen entdecken, Turks- und Caicos-Inseln - © Jo Ann Snover / Shutterstock
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Auf dem Sapodilla-Hügel im Süden der Insel Providenciales, nicht einmal 5 Autominuten von Sunset Point Villa entfernt, gibt es eine einzigartige Attraktion zu besichtigen.

Auf unzähligen Steinen und Felsen, über den ganzen Sapodilla-Hügel verstreut, sind Gravuren und Schriftzeichen eingeritzt. Gegen die Erwartungen stammen diese Felszeichnungen nicht von historischen Kulturen, sondern von Seefahrern der vergangenen Jahrhunderte. Schiffbrüchige, die auf Providenciales gestrandet sind oder Seeleute, die einige Stunden auf das Be- oder Entladen ihrer Schiffe warten musste, fanden sich an diesem idyllischen Platz mit Blick aufs Meer ein und verewigten sich im weichen Kalkstein.

Die Gravuren beinhalten erstaunlich gut erhalten die Namen der Seefahrer, Daten und hin und wieder auch Symbole und Bezeichnungen der Schiffe, mit denen sie gestrandet sind. Die älteste Inschrift stammt aus dem Jahr 1767.

Anreise zum Sapodilla-Hügel

Vom Sapodilla-Hügel auf Provicendiales hat man nicht nur einen traumhaften Blick auf das Meer, sondern kann auch historische Steingravierungen entdecken, Turks- und Caicos-Inseln - © Jo Ann Snover / Shutterstock
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Die Inschriften zählen (noch) nicht zu den offiziellen Sehenswürdigkeiten von Providenciales, sind daher nicht beschildert und relativ schwer zu finden. Ausgangspunkt des Weges ist die South Dock Road, welche nach dem South Dock in eine unbefestigte Straße bis zum Marine Hotel mündet. Die Abzweigung liegt rechts etwa nach 1/3 des Weges vom South Dock zum Hotel. Der Sapodilla Hügel befindet sich im Prinzip über dem Marine Hotel. Hat man den obersten Punkt erreicht und hält sich in Richtung des Meeres, liegen einem die Felszeichnungen direkt zu Füßen.

Abgesehen von den interessanten historischen Beschriftungen bietet der Sapodilla Hügel auch einen traumhaften Blick über die südlichen Gefilde der Turks- und Caicos-Inseln.

Dokumentation der Felszeichnungen

Das Nationalmuseum der Turks- und Caicosinseln ist seit 1999 dabei, die einzelnen Felszeichnungen zu dokumentieren und zu erforschen. Einige der Inschriften können einzelnen Schiffen und deren Passagiere zugeordnet werden.

Die Aufgabe des Museums ist es außerdem auch, die Felszeichnungen vor Diebstahl und Vandalismus zu schützen. Einige unverantwortliche Besucher können es nicht lassen, die historischen Inschriften mit ihren eigenen Initialen und Graffiti zu überkritzeln. Aus diesem Grund plant das Nationalmuseum gemeinsam mit dem Department of Environment and Coastal Resources, die Originalsteine zu entfernen und durch Kopien zu ersetzen. Die Steine, die sich nicht entfernen lassen, darunter die älteste Inschrift aus 1767, müssen vor Ort kopiert werden.

Auch auf dem Flughafen von Providenciales in der Abflughalle sind einige der Felszeichnungen auf Postern beschrieben.

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Tipp: Wer in der Nähe ist, sollte auch einen Abstecher an den Sapodilla Bay Beach nicht versäumen. Der gut geschützte Strand mit der ruhigen See wird auch Kinderstrand genannt und besticht durch weißen Sand und kristallklarem, angenehm warmen Wasser. Sapodilla Bay Beach bietet außerdem genau die richtige Mischung zwischen Ruhe und Einsamkeit und der Gesellschaft anderer Strandurlauber.

Conch Bar Höhlen auf Middle Caicos

Die Kalksteinhöhlen bei Conch Bar wurden über Jarhmillionen durch Erosion geformt, Turks- und Caicosinseln - © Karen Wunderman / Shutterstock
© Karen Wunderman / Shutterstock

Auf der Insel Middle Caicos befindet sich das größte oberirdische Höhlensystem der Bahamas und der Turks- und Caicos-Inseln. Die Kalksteinhöhlen bei Conch Bar wurden über Jahrmillionen durch Erosion geformt und zählen heute den zu beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Middle Caicos.

Die Höhlen befinden sich in der Nähe der winzigen Ortschaft Conch Bar an der Nordküste von Middle Caicos und erstrecken sich über eine Fläche von über 120 Quadratkilometer.

Versteck der Lucayan-Indianer

Eine Vielzahl von Fundstücken deutet darauf hin, dass die Höhlen früher von den Lucayan-Indianern bewohnt wurden. Forscher vermuten, dass die Conch Bar Höhlen von den Lucayan als zeremonielle Stätte und als Unterschlupf bei Hurrikans benutzt wurden. Dass sie Middle Caicos besiedelt hatten, ist ziemlich sicher; Funde des Indianerstammes wurden bis ins 15. Jahrhundert zurück datiert. Erst 1978 wurde eine große Siedlung entdeckt, die einen für Lucayan-Stätten einzigartigen Ballspielplatz enthält.

Als die Spanier auf Middle Caicos kamen, zogen sich die Lucayan so gut wir zur Gänze in das unterirdische Labyrinth zurück. Ein perfektes Versteck, denn durch die dichte Vegetation waren die Einstiege in das Höhlensystem nur sehr schwierig zu finden, die Versorgung mit Trinkwasser war durch unterirdische Seen gegeben. Nicht umsonst werden die Höhlen bei Conch Bar auch „Village Caves“ („Dorfhöhlen“) genannt.

In den 1880er Jahren wurden auf der Suche nach Fledermausdung, der damals als Dünger sehr begehrt war, die Überreste der Lucayan-Wohnstätten entdeckt, darunter neben Tierknochen und kleineren Artefakten mehrere einfache Bettgestelle und zwei hölzerne Stühle, als „duho“ bekannt. Einer davon wurde der privaten Sammlung von George Judson Gibbs einverleibt und ist heute in der Viktorianischen Bibliothek auf Grand Turk zu sehen.

Besuch der Conch Bar Höhlen

Heute ist das Höhlenlabyrinth ein beliebtes Ziel für Touristen. Egal wo auf den Turks- und Caicos-Inseln man Urlaub macht, einen Abstecher auf Middle Caicos sind die Höhlen in jedem Fall wert! Höhlen dieser Art werden normalerweise unter Wasser durch die Flut und den Seegang geformt, die Conch Bar Höhlen können jedoch gänzlich trockenen Fußes erkundet werden.

Da Middle Caicos nicht zu den Massentourismus-Zielen zählt, sind auch die Conch Bar Höhlen kaum erschlossen. Es gibt weder Treppen noch Geländer in den Höhlen, man bewegt sich über die von der Natur geschaffenen Pfade. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass es in den Conch Bar Höhlen kein elektrisches Licht gibt, der Weg muss im Schein von Taschenlampen gefunden werden.

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Führungen werden nicht regelmäßig angeboten, wer die Conch Bar Höhlen besuchen möchte, kann entweder im Flughafengebäude von Middle Caicos oder im Middle Caicos Co-op Store in Conch Bar Village eine Führung buchen.

Tipp: Die Tour durch die Höhlen dauert etwa eine Stunde und verlangt keine Anstrengung, es gibt weder steile noch schwierige Pfade. Der Weg kann jedoch unter Umständen schlüpfrig sein, festes Schuhwerk ist also Pflicht! Einige Passagen sind außerdem ziemlich eng und können zu Anflügen von Klaustrophobie führen.

Nach dem Betreten der ersten Höhlen realisiert man erst, wie große dieses Höhlensystem ist. Fantastische Kalksteinformationen, Säulen, Stalagmiten und Stalaktiten stützen die uralte Höhlendecke, deren hunderte Zacken und Nischen perfekte Unterschlüpfe für vier verschiedene Arten von Fledermäusen bieten. Ein unübliches Bild für für derartige Höhlensysteme geben die Baumwurzeln ab, die immer aus der Decke ragen. An einigen Pfeilern sind heute noch die jahrhundertealten Inschriften der Fledermausdungsammler zu sehen.

Tipp: Der Besuch in die Conch Bar Caves kostet zwischen 10 und 20 US-Dollar. Frei zugänglich und ebenfalls spektakulär anzusehen sind die nahe gelegenen Indian Caves. Da sie keine „echten“ Höhlen sondern eher überwucherte Felsformationen sind, können sie ohne Führung besichtigt werden. Zu erreichen sind die Indian Caves über eine Abzweigung auf der Strecke zwischen Mudjian Harbour und Conch Bar Village.

Nationalmuseum auf Grand Turk

Das Nationalmuseum der Turks- und Caicos-Inseln zeigt hauptsächlich Fundstücke aus dem Molasses-Riff-Wrack - © TampAGS CC BY-SA3.0/Wiki
© TampAGS CC BY-SA3.0/Wiki

Das Nationalmuseum der Turks- und Caicos-Inseln befindet sich auf Grand Turk in Cockburn Town und wurde 1994 mit dem Caribbean American Express Preservation Award ausgezeichnet. Das 1991 eröffnete „beste kleine Museum der Karibik“ ist das perfekte Strand-Alternativprogramm an einem regnerischen oder extrem heißen Tag.

Die Idee, ein Museum zu gründen, entstand bereits Anfang der 1980er Jahre, als das Anfang des 16. Jahrhunderts gesunkene Schiffswrack aus dem Molasses Riff geborgen wurde und die vielen Fundstücke aus dem historischen Schiff restauriert wurden. Bisher wurden die archäologischen Funde, die an Land oder im Meer gefunden wurden, in die Vereinigten Staaten überstellt, um dort konserviert oder in einem amerikanischen Museum ausgestellt zu werden. Vielfach wurden Ausstellungsstücke nach der Renovierung bzw. der Ausstellung auf die Insel zurückgesandt, die in den meisten Fällen falsch gelagert wurden oder verloren gingen.

Dies wollte man mit den Fundstücken aus dem Mollasses-Riff-Wrack vermeiden und so wurde 1990 das Turks and Caicos National Museum als eine Nonprofit-Organisation ins Leben gerufen. Als Ausstellungsort wurde das Guinep Haus, eines der ältesten Steingebäude auf Grand Turk gewählt. Nach einer großzügigen Renovierung und dem Umbau zum Museum, um eine stabile Umgebung für die Ausstellungsstücke zu gewährleisten, wurde das Nationalmuseum ein Jahr später eröffnet.

Eine weitere Errungenschaft im Zuge der Konservierung von Artefakten war das 1996 in Betrieb genommen Donald Keith Research Building, welches nach dem Kapitän des Molasses-Riff-Wracks benannt wurde. Es liegt genau hinter dem Guinep Haus, die Fundstücke müssen also nicht mehr abseits von der Insel erforscht, restauriert oder haltbar gemacht werden, sondern finden über den geringen Umweg über das Forschungslabor den schnellsten Weg ins Nationalmuseum.

Die eigentliche Herausforderung besteht jedoch darin, museumsreife Fundstücke zu finden. Durch die hohe Feuchtigkeit und Temperatur, sowie den hohen Salzgehalt der Luft blieben keine Überreste von früheren menschlichen Populationen auf den Turks- und Caicos-Inseln oder ähnliches erhalten. Sowohl die Bewohner als auch die Besucher der Insel sind daher aufgerufen, zur Ergänzung der Museumsschätze beizutragen.

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Besuch des Nationalmuseums auf Grand Turk

Zu sehen gibt es im Nationalmuseum wie schon erwähnt, diverse Fundstücke aus dem Molasses-Riff-Wrack, dem ältesten Wrack der westlichen Hemisphäre, sowie Informationen und Artefakte aus der Geschichte und dem Leben auf den Turks- und Caicos-Inseln.

Später kamen noch weitere Ausstellungsgebiete hinzu, wie zum Beispiel das Korallenriff und die Geologie der Insel, die Sklaverei, die ehemaligen Bewohner der Insel, die Lucayans oder eine Weltraumgalerie. Ein weiteres Highlight besteht in einem komplett erhaltenen Kanupaddel der Taino Indianer, welches auf 1.000 vor Christus datiert wurde und weltweit das einzige erhaltene seiner Art ist.

Im Museumsshop können Bücher, Kunsthandwerk und Postkarten als Erinnerungen mit nach Hause genommen werden, von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Blick auf das Meer.

Weiterführende Links:

Offizielle Seite des Nationalmuseums auf Grand Turk inkl. Ausstellungen und Öffnungszeiten

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