St. Vincent und die Grenadinen – Sehenswertes und Reisetipps

Abseits der 0815-Urlaubsziele in der Karibik verwöhnen St. Vincent und die Grenadinen jeden Urlauber mit erstklassigen Traumstränden, exotischer Wildnis, paradiesischen Segelbedingungen und atemberaubenden Tauchgründen.

Schon die Filmcrew von „Fluch der Karibik“ wusste die menschenleeren Buchten mit weißem Sand und türkisblauem Meer zu schätzen. Wer die Wallilabou Bay besucht, geht wie Jack Sparrow in Port Royal an Land. Etwas weiter nördlich liegen mit den Dark View Falls, dem aktiven Strato-Vulkan Soufrière und dem Owia Salt Pond mehrere interessante Wanderziele mitten im tropischen Regenwald.

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Unter Wasser beeindrucken schillernde Korallenriffe und zwei künstlich versenkte Schiffswracks, die auch von Tauch-Anfängern erkundet werden können, während auf dem Meer die bunten Segel der Yachten und Surfer tanzen.

St. Vincent erhielt seinen Namen übrigens von niemand Geringerem als Christoph Kolumbus, der dort im Jahr 1498 am St.-Vinzenz-Tag an Land ging.

Wie kommt man auf St. Vincent und die Grenadinen?

St. Vincent und die Grenadinen gehören zu den Westindischen Inseln und liegen zwischen Atlantik und Karibischem Ozean, sowie zwischen Grenada und St. Lucia. Von Europa aus ist die Hauptinsel St. Vincent am besten mit dem Flugzeug zu erreichen. Direktflüge gibt es allerdings keine, als Zwischenstop fungiert meist die Karibik-Insel Barbados.

Obwohl St. Vincent und die Grenadinen nicht zu den klassischen Urlaubszielen in der Karibik gehören, machen im Hafen der Hauptstadt Kingstown auf St. Vincent regelmäßig große Kreuzfahrtschiffe Halt. Das Meer um die zahlreichen Inseln ist außerdem ein populäres Segelrevier, wodurch viele Urlauber mit der eigenen Yacht anreisen.

Beste Reisezeit für St. Vincent und die Grenadinen

Fischerboote liegen in einer der unzähligen malerischen Buchten auf St. Vincent und den Grenadinen - © rj lerich / Shutterstock
© rj lerich / Shutterstock

Als beste Reisezeit gelten auf St. Vincent und den Grenadinen die Monate Jänner bis Mai. Dann herrscht Trockenzeit auf dem Archipel und die Tageshöchsttemperaturen sind mit knapp unter 30°C ideal für Strand-Urlaub und Trekking-Touren. Die Übernachtungspreise sind dann ebenfalls am höchsten. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis liegt wohl im Mai, da der Dezember auch noch recht nass sein kann.

Durch den Vulkan Soufrière ist es auf St. Vincent etwas kühler und feuchter als auf den Grenadinen. Im Juli und August fällt am meisten Regen und bis November können auch Tropenstürme auftreten. Während der Regenzeit von Juni bis Dezember regnet es nahezu täglich mit teils kräftigen Schauern, die im Insel-Inneren Straßen unpassierbar machen können.

Warm ist es allerdings das ganze Jahr über, die Temperaturen klettern tagsüber regelmäßig auf 30°C und darüber hinaus. Passatwinde bescheren St. Vincent und den Grenadinen aber vor allem nachts kühlere Temperaturen als auf anderen Karibik-Inseln. In der Hauptreisezeit von Dezember bis April wird es nach Sonnenuntergang schon mal kühler als 20°C.

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Die schönsten Strände von St. Vincent

Traumstrand auf der winzigen Insel Palm Beach in St. Vincent und die Grenadinen - © PawelKazmierczak/Shutterstock
© PawelKazmierczak/Shutterstock

Auf St. Vincent ist – wie so gut wie auf jeder Karibikinsel – die Küstenlandschaft natürlich eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Baden, Tauchen, Schnorcheln und andere Wassersportarten gehören zu den beliebtesten Aktivitäten auf St. Vincent.

Auf Segeltouren gelangt man zu einsamen Buchten und atemberaubenden Tauchgebieten, die vor schillerndem Unterwasserleben nur so strotzen. Die besten Tauch-Spots bieten auch meist eine Tauchschule, Tauchen auf St. Vincent ist also sowohl für Anfänger als auch für Profis möglich.

Auch wenn es einige goldgelbe Sandstrände auf der Insel gibt, St. Vincent ist vor allem für seine schwarzen Vulkanstrände bekannt, die sich beinahe die ganze Küstenlinie entlangziehen. Die westliche windabgewandte Seite ist geprägt von Küstentälern, Fischerdörfern und malerischen geschützten Buchten, von denen Chateaubetair und Wallilabou bei Tauchern, Surfern und Seglern als die beliebtesten gelten.

Im Osten von St. Vincent geht es dramatischer zu. Die schwarzen immer windigen Strände, wie Argyle, Black Point oder Brighton Beach bieten den spektakulären Seegang des wilden Atlantischen Ozeans. Schwimmen ist hier nicht zu empfehlen.

BILDER: Die schönsten Strände von St. Vincent und den Grenadinen

Chateaubetair

Chateaubetair an der windgeschützten Seite von St. Vincent beeindruckt mit seinem 10m tiefen Riff, in den gigantischen Schwärmen von farbenprächtigen tropischen Fischen werden Taucherträume Realität.

Cumberland Bay

Die Cumberland Bay mit dramatischer Beleuchtung, St. Vincent und die Grenadinen - © Larwin / Shutterstock
© Larwin / Shutterstock

Ebenfalls ein Tauch-Erlebnis gibt es in der Cumberland Bay zu finden. Diese Bucht zeichnet sich durch ihre außerordentliche Tiefe aus, viele Boote können dort nicht vor Anker gehen, sondern müssen an einer Palme am Ufer vertäut werden.

Petit Byahaut

Baden, Tauchen, Schnorcheln und andere Wassersportarten gehören zu den beliebtesten Aktivitäten auf St. Vincent - © Dennis Sabo / Shutterstock
© Dennis Sabo / Shutterstock

Geht es um Tiefe kann auch der Petit Byahaut mithalten. Am Dinosaur Head ist eine 30m hohe Wand zu finden, die über und über mit Fächerkorallen und Schwämmen bewachsen ist.

Wallilabou

Wallilabou im Westen von St. Vincent, Luftlinie etwa 20km nördlich von Kingstown, zählt zu den spektakulärsten Buchten von St. Vincent. Sie fungiert auch als Yachthafen und ist vor allem bei Schnorchlern beliebt. Für Kinofans interessant: Dies war Schauplatz von Port Royal im Hollywood-Film „Fluch der Karibik“. Reste der Kulissen können noch besichtigt werden.

Buccament Bay

Buccament Bay ist perfekt zum Schnorcheln, Hobby-Archäologen finden dort übrigens bestimmt Gefallen an einigen historischen Steinschnitzereien.

Mount Wynne

Der schwarzsandige Strand von Mount Wynne liegt zwar an der Atlantik-Seite von St. Vincent, der Seegang ist jedoch verhältnismäßig ruhig. Äußerst beliebt bei den Einheimischen ist der mit Unterständen, Sitzgelegenheiten und Toiletten ausgestattete Strand für Picknicks und Yachten-Beobachtung optimal geeignet.

Argyle

Weniger ruhig und völlig ungeeignet zum Schwimmen ist der malerische pechschwarze Argyle. Die monströsen Wellen krachen hier nur so an die Küste und veranstalten ein spektakuläres Schauspiel mit weithin hörbarem Getöse. Weniger hoch sind die Wellen am Brighton Beach. Der den Grenadinen zugewandte Strand ist für Body Boarding, Wellenreiten auf einem Mini-Surfbrett, gut geeignet.

Villa Beach und Indian Bay

Tropischer Sandstrand auf St. Vincent und die Grenadinen - © Achim Baque / Shutterstock
© Achim Baque / Shutterstock

Die weißen Strände von St. Vincent haben sich am Südostende der Insel versteckt. Villa Beach und Indian Bay glänzen mit ihren hellen Küstenstreifen und bieten perfekte Schnorchelgebiete und einen traumhaften Blick auf die Grenadinen.

Elfenbeinfarbener Sand ist auch in der Buccament Bay an der Westküste zu finden – dieser wurde aus Guyana importiert, damit es den Gästen der dort angesiedelten Luxus-Resorts an nichts fehlt.

Tipp: Traumhafte Strände mit original weißem Sand gibt es auf der Grenadinen-Insel Bequia, allen voran den paradiesischen Princess-Margaret-Strand bei Port Elizabeth. Bequia lockt außerdem mit einem Marine-Park, einer Meeresschildkröten-Station und einem echten Wrack eines britischen Kanonenschiffs aus dem Ersten Weltkrieg.

Hauptstadt Kingstown auf St. Vincent

Blick aus der Vogelperspektive über den Hafen von Kingstown, Hauptstadt des karibischen Archipels St. Vinenct und die Grenadinen - © Rjkooljay CC BY-SA3.0/Wiki
© Rjkooljay CC BY-SA3.0/Wiki

Die Hauptstadt Kingstown mit Kreuzfahr- und Flughafen befindet sich in der Provinz St. George an der Südküste von St. Vincent. Die gut 25.000-Einwohner-Stadt wurde 1722 von französischen Eroberern gegründet und 1779 von den Briten erobert. Sie ist heute die größte Stadt des Karibikstaates und Sitz des Bistums Kingstown.

Vom malerischen, mit roten Dächern gespickten Hafen aus starten die Fähren zu den Grenadinen Bequia, Mustique, Canouan und Union Island. Auch die großen Handelsschiffe, die vor allem Bananen und Kokosnüsse in alle Welt exportieren, starten von der idyllischen Bucht aus. Kingstown spielt damit sowohl für Wirtschaft als auch für Verkehr und Tourismus eine zentrale Rolle auf St. Vincent und den Grenadinen.

Vom kleinen Flughafen gleich südlich von Kingstown werden die Grenadinen und die benachbarten karibischen Inselstaaten Barbados, Grenada, Martinique, St. Lucia, und Trinidad angeflogen.

Die Sehenswürdigkeiten im lebhaften Kingstown sind vor allem historische Gebäude aus den vergangenen Jahrhunderten, wie zum Beispiel die alte Bibliothek oder das zum Nationalerbe ernannte Carnegie-Gebäude. Aufgrund seiner Vielfalt an spektakulären Triumphbögen wird Kingstown auch „City of Arches“ genannt.

Wochenmarkt in Kingstown

Ein unbedingtes Muss in Kingstown ist sein quirliger Wochenmarkt zwischen der Hillsborough und der Bedford Street. Vor allem an Freitagen und Samstagen scheint die ganze Stadt plötzlich auf den Beinen zu sein und eine Unmenge an Waren zu verkaufen. Obst, Gemüse, Fisch, Gewürze, es gibt alles, was das Herz begehrt.

Zu jedem Lebensmittel erhält man kostenlose Info über Herkunft und optimale Zubereitung gleich dazu. An der Long Lane sind auch kleine Stände von Boutiquen und Kunsthändlern zu finden. Die freundlichen Einheimischen machen einen derartigen Einkauf zu einem Erlebnis, das zum karibischen Flair dazugehört.

Kathedrale St. George

Die anglikanische Kathedrale St. George wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet und beeindruckt vor allem durch ihre prachtvollen Buntglasfenster und die Galerie in ihrem Hauptschiff.

Kathedrale St. Mary’s

Die katholische Kathedrale St. Mary’s in Kingstown, St. Vincent und die Grenadinen, wurde in einem interessanten Mix aus den Stilrichtungen verschiedenster Epochen erbaut - © Rjkooljay CC BY-SA3.0/Wiki
© Rjkooljay CC BY-SA3.0/Wiki

Die katholische Kathedrale St. Mary’s stammt aus dem Jahr 1835 und wurde in einem interessanten Mix aus den Stilrichtungen verschiedenster Epochen erbaut. Die letzten Renovierungen stammen aus dem 21. Jahrhundert, seitdem fällt die schneeweiß strahlende Fassade auch durch ihren markanten rechteckigen Turm ins Auge.

Fort Charlotte

Ebenfalls sehenswert sowie kaum zu übersehen ist das imposante Fort Charlotte aus dem frühen 19. Jahrhundert, auf dem bis zu 300 Mann stationiert waren. Die mächtige britische Festung wurde 1806 auf dem Berkshire Hill auf einer 200 Meter hohen Klippe erbaut und nach der Königin von England, Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz benannt.

Viele ihrer 34 Kanonen waren landeinwärts gerichtet, einige davon sind immer noch zu besichtigen. 1779 starteten die Franzosen nämlich einen Überraschungsangriff aus dem Hinterland, der fast nicht mehr zurückzuschlagen war.

Das Fort beherbergt heute ein kleines Museum über die Geschichte der Kariben sowie das Frauengefängnis von St. Vincent. Das Fort Charlotte bietet vor allem einen spektakulären Rundumblick über Kingstown und die umliegende karibische Inselwelt der Grenadinen.

Botanischer Garten auf St. Vincent

Der St. Vincent-Papagei, der Nationalvogel von St. Vincent und den Grenadinen, lässt sich des Öfteren im Botanischen Garten auf St. Vincent blicken - © Rjkooljay CC BY-SA3.0/Wiki
© Rjkooljay CC BY-SA3.0/Wiki

Der botanische Garten von St. Vincent liegt etwas nördlich der Hauptstadt Kingstown. Seine friedlichen ruhigen Pfade durch üppig grüne Vegetation durchsetzt mit farbenprächtigen Tupfern verschiedenster Blüten sind eine Augenweide für jeden Besucher.

Im botanischen Garten von St. Vincent wachsen auf einer Fläche von 8 Hektar eine Vielzahl von tropischen Blumen, Sträuchern und Bäumen. Der Duft der Blüten lockt neben Insekten auch Scharen von Kolibris und anderen Vögeln an, deren buntes Gefieder mit der Blütenpracht perfekt harmoniert. Ebenfalls des Öfteren blicken lässt sich der St. Vincent Papagei, der Nationalvogel des Inselstaates. Das allgegenwärtige melodische Vogelgezwitscher trägt seinen Teil zum idyllischen Flair des Gartens bei.

Besuch des Botanischen Gartens

Der Eintritt in den botanischen Garten ist kostenlos, gegen einen geringen Preis kann man sich von einem kompetenten Guide durch den Garten führen und mit interessanten Informationen versorgen lassen. Im Visitor Center erhält man ebenfalls Info über den Garten und eine Karte, um sich auf den verschlungenen Pfaden des botanischen Gartens nicht zu verlaufen.

Piraten waren hier!

Der Garten rühmt sich außerdem von Kapitän William Bligh besucht worden zu sein. Nach der desaströsen Meuterei auf der Bounty legte der Captain bei seinem zweiten Besuch in der Karibik im Jahr 1798 mit seiner HMS Providence einen Zwischenstopp auf St. Vincent ein. Er führte übrigens die Brotfrucht auf der Insel ein. Angeblich wächst ein Nachkomme des damals von ihm persönlich gepflanzten Brotfruchtbaums noch immer im botanischen Garten.

Entstehung des Botanischen Gartens von St. Vincent

Angelegt wurde der botanische Garten von St. Vincent im Jahr 1765 und ist damit der älteste botanische Garten der Inseln über dem Winde und einer der ältesten auf dem amerikanischen Kontinent. Der Gouverneur der britischen Karibik, General Robert Melville, hatte die Intention, vor allem medizinische Pflanzen für das Militär und die Bevölkerung zu züchten. Auch der wirtschaftliche Gedanke spielte dabei eine Rolle. Gut ein Hektar davon wurde als Grundstück für die Gemächer der Regierung verwendet.

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