Montserrat – Sehenswertes und Reisetipps

Schwarze Lava-Strände vor sattgrüner Landschaft, schillernde Korallenwelten im warmen Meer und das Vermächtnis einiger Mega-Rockstars verbergen sich auf der von Naturkatastrophen gebeutelten Karibik-Insel Montserrat. 

Das britische Übersee-Gebiet Montserrat zwischen Antigua und Guadeloupe war einst Rückzugsort bekannter Rockstars, von den Beatles bis zu den Rolling Stones, ansonsten lag die winzige Vulkaninsel lange im touristischen Abseits. Ihren katalanischen Namen „gesägter Berg“ hat sie von Christoph Kolumbus, der die Insel 1493 als erster Europäer sichtete.

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Nach den beiden Ausbrüchen des Soufrière Hills Vulkans in den 1990er-Jahren war das „Pompeji der Karibik“ einige Jahre großteils nicht bewohnbar. Ein weiterer Schicksalsschlag, nachdem Hurrikan Hugo erst im Jahr 1989 90% der Bauten auf Montserrat zerstört hatte. Nun kehren die Einheimischen langsam in ihr altes Zuhause zurück – und auch die Urlauber kommen wieder!

Wie kommt man am besten nach Montserrat?

Von Mitteleuropa erreicht man Montserrat mit dem Flugzeug nur über Umwege. Die Zwischenstopps sind in den meisten Fällen London und Antigua. Von Antigua aus starten kleinere Maschinen bzw. Fähren auf den John A. Osborne Flughafen im Norden der Insel bzw. zum Hafen von Little Bay nicht weit vom Flughafen entfernt.

Beste Reisezeit für Montserrat

Die beste Reisezeit für Montserrat liegt in den Monaten Jänner bis Mai. Das Thermometer klettert dann jeden Tag auf knapp über 30°C und obwohl es bereits um 19:30 dunkel ist, wird es in der Nacht es nie kälter als 20°C – perfekt für einen tropischen Bade-Urlaub im Paradies!

Die Tagestemperaturen auf Montserrat sind das ganze Jahr über sehr ähnlich, auch in den übrigen Monaten liegen die Durchschnittstemperaturen zwischen 23°C und 29°C. Auch Baden ist das ganze Jahr möglich, die Wassertemperatur liegt stets zwischen 27°C und 29°C. Von Juni bis Dezember herrscht allerdings Regenzeit mit regelmäßigen Schauern in der Früh und am späten Nachmittag. Unbedingt gemieden werden sollten August und September, da hier das Risiko von Hurrikans am größten ist.

Die schönsten Strände auf Montserrat

Little Bay auf Montserrat ist perfekt zum Schwimmen und bietet auch einige Beach Bars - © David Stanley CC BY2.0/Wiki
© David Stanley CC BY2.0/Wiki

Die meisten der paradiesischen Strände auf Montserrat sind von dunkel schimmerndem Vulkansand geprägt. Von abgeschiedenen Unterschlupfen über lebhafte, von Lokalen gesäumte Buchten bis zu historischen Stätten ist an der Küste von Montserrat für jeden Anspruch etwas dabei.

Little Bay

In der Little Bay im Norden von Montserrat können ein- und ausfahrende Boote beobachtet werden. Zum Schwimmen perfekt bietet Little Bay auch genügend Beach Bars, die für das leibliche Wohl der Strandbesucher sorgen. Das bekannteste von ihnen ist das Good Life Restaurant, dessen Name perfekt zur Atmosphäre von Little Bay passt.

Woodlands Beach

Der Woodlands Beach ist ein schwarzsandiger Strand, der leicht zu erreichen, aber trotzdem so gut wie nie überfüllt ist. Der Seegang kann hier recht rau sein, bei hohen Wellen sollten sich nur geübte Schwimmer in die Fluten wagen. Auf einer Klippe über dem Strand befindet sich ein geschützter Picknick-Platz, von dem aus man beim picknicken einen atemberaubenden Blick über das Meer hat.

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Carr’s Bay

Die wunderschöne Carr’s Bay ist nicht nur ein idealer Ort für Badenixen und Sonnenanbeter, sondern auch für Kulturinteressierte hochinteressant. Aus dem schwarzen Sand ragen die Ruinen einer historischen Festung. Auf einer Plattform können heute noch Kanonen besichtigt werden, die auf das Meer nach Redonda gerichtet sind.

Darüberhinaus gibt es das Kriegsdenkmal von Montserrat und ein Modell des Plymouth Glockenturms zu sehen, der dem Ausbruch des Soufrière Vulkans in den 1990er Jahren zum Opfer fiel. Im Süden der Carr’s Bay kommen in der spektakulären Unterwasserwelt Taucher auf ihre Kosten.

Old Road Beach

Zeugen des Vulkanausbruches sind auch am Old Road Beach noch zu sehen. Spuren von vulkanischem Schlamm, der sich seinen Weg über den Strand Richtung Meer bahnte, gibt es hier zu bewundern, was dem Sandstrand jedoch nichts von seiner Attraktivität genommen hat.

Das geschmolzene Gestein hat die Küste dermaßen erweitert, dass ein Steg, der ursprünglich ins Wasser gebaut war, nun bizarrerweise mitten am Strand steht. Die beliebte Beach Bar Jumping Jack’s ist hier ganz in der Nähe.

Rendezvous Bay

Die nicht-vulkanische Rendezvous Bay ganz im Norden der Insel ist der einzige Strand auf Montserrat mit hellem Sand und – wie der Name schon sagt – vor allem bei verliebten Pärchen äußerst beliebt. Erstens ist er nur mit dem Boot oder über einen steilen, schmalen Pfad von Little Bay aus zu erreichen und damit sehr abgeschieden.

Zweitens ist die naturbelassene Bucht der perfekte Ort für romantische Strandspaziergänge und unvergessliche Sonnenuntergänge zu zweit. Tipp für einen ungetrübten Strandtag: Verpflegung und Schnorchelausrüstung mitnehmen, es gibt keine Infrastruktur, dafür ein fantastisches Korallenriff!

Montserrat Volcano Observatory

Glühende Lavaströme am Vulkan Soufriére in Montserrat, Karibik - © Photovolcanica.com / Shutterstock
© Photovolcanica.com / Shutterstock

Das Montserrat Volcano Observatory (MVO) beschäftigt sich seit 1995 mit der Erforschung und Beobachtung des Soufrière Vulkans auf Montserrat, der seit einem heftigen Ausbruch im Juli 1995 wieder aktiv ist. Es befindet sich in der kleinen Ortschaft Flemmings im Norden von Montserrat in der Provinz St. Peter.

Die Mitarbeiter des Montserrat Volcano Observatory versuchen durch Beobachtung, Forschung, Information und Hilfestellung die Auswirkungen eines nächsten Ausbruchs möglichst in Grenzen zu halten.

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Das Personal stammt aus den verschiedensten Ecken der Wissenschaft, hauptsächlich jedoch von der seismischen Forschungsabteilung der University of the West Indies in Trinidad, von der Universität von Puerto Rico sowie vom US- und British Geological Survey. Unterstützt werden die Wissenschaftler durch lokale Mitarbeiter aus Montserrat. Die Finanzierung der Vulkan-Überwachung übernimmt die UK Overseas Development Administration und die Regierung von Montserrat.

Besuch des Montserrat Volcano Observatory

Das Montserrat Volcano Observatory organisiert immer wieder Informationsveranstaltungen und Forschungsprogramme, die für die Bewohner der Umgebung und für Besucher zugänglich sind. Auch Studenten und Wissenschaftler aus aller Welt ergreifen nutzen die Möglichkeit, an den Feldforschungen teilzunehmen.

Touren durch die Forschungsstation sind möglich, die Mitarbeiter erläutern den interessierten Besuchern gerne das High-Tech-Equipment und die Hintergründe und Gefahren des brodelnden Berges. Je nach vulkanischer Aktivität werden auch Führungen durch das Gelände angeboten.

Akribische Beobachtung des Vulkans Soufrière

Mächtige Aschewolke über dem Vulkan Soufriére in Montserrat, Karibik - © Photovolcanica.com / Shutterstock
© Photovolcanica.com / Shutterstock

Die Überwachung des Soufrière erfolgt über zwei seismische Netzwerke, die den Forschern ununterbrochen Daten der Bodenschwingungen aus der Umgebung des Vulkans liefern und rund um die Uhr ausgewertet werden. Dazu kommt ein hochtechnischer Infrarot-Messer, der regelmäßig Signale aussendet und die Rückstrahlung wieder einfängt. Über die unterschiedlichen Reflexionswinkel können Unterschiede im Magmafluss sichtbar gemacht werden. Dasselbe Prinzip wird über GPS-Sender angewendet.

Zusätzlich zu den technischen Überwachungsmethoden wird der Vulkan auch mit dem menschlichen Auge beobachtet. Auf regelmäßigen Helikopterflügen über den Krater und Wanderungen auf den Vulkan überzeugen sich die Experten von der momentanen Harmlosigkeit des Soufrière. Proben des ausgestoßenen Gases werden auf seine Schwefeldioxid-Konzentration untersucht, die ebenfalls Aufschluss über die gegenwärtige Situation des Vulkans gibt.

Über die seismischen Netzwerke werden auch Erdbeben vom Montserrat Volcano Observatory gemessen. Hin und wieder treffen auch Daten von Erdbeben außerhalb von Montserrat ein. Bei der Information der Bevölkerung arbeitet das Montserrat Volcano Observatory eng mit den zivilen Autoritäten vor Ort zusammen. Mehrmals pro Woche werden der Gouverneur von Montserrat und andere Regierungsmitglieder von der derzeitigen Situation unterrichtet. Berichte für den lokalen Radiosender und die Medien vor Ort werden täglich vorbereitet.

Ein Observatorium als Vulkan-Bunker

Das Montserrat Volcano Observatory wurde in Olde Towne im Nordwesten des Soufrière eingerichtet. Dies ist eine geschützte Zone, sodass die Überwachung des Vulkans auch während einer Evakuierung bzw. eines Ausbruchs weitergeführt werden kann. Das Gebäude ist noch dazu aus massivem Beton und die Fenster können mit Metallgittern verrammelt werden, so dass das Montserrat Volcano Observatory bei einem Vulkanausbruch wie ein Bunker wirkt.

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AIR-Studios von Beatles-Produzent George Martin

Nach einem Hurrikan sind vom berühmten AIR-Studio auf Montserrat, in dem sich einst die Rock-Szene traf, nur noch Ruinen übrig - © Captmatty CC BY-SA3.0/Wiki
© Captmatty CC BY-SA3.0/Wiki

Im Jahr 1977 gründete niemand geringerer als George Martin die berühmten AIR (Associated Independent Recording) Studios. Als Sir George mit seiner Frau auf der kleinen Karibikinsel Urlaub machte, verliebte er sich in das paradiesische Eiland und beschloss weit weg von jeglicher Zivilisation ein Tonstudio zu eröffnen.

1979 wurden die AIR Studios von Montserrat als Zweigstelle der Studios in London offiziell eröffnet. Das Aufnahmestudio stand dabei seinem großen Bruder in der Londoner Oxford Street an technischer Ausstattung um nichts nach, hatte jedoch die Vorzüge einer idyllischen tropischen Insel.

Internationale Musikgrößen auf Montserrat

Über 10 Jahre traf sich in den AIR Studios auf Montserrat das Who is Who der Rock-Szene. Dire Straits‘, Paul McCartney, Elton John, Duran Duran, Stevie Wonder, Michael Jackson, Eric Clapton, The Rolling Stones, Supertramp, Pink Floyd, Sting, Black Sabbath und Lou Reed sind nur einige der Stars, die ihre Alben auf Montserrat aufzeichnen ließen.

Ihre Privatjets flogen über das Karibische Meer nach Montserrat auf der Flucht vor Reportern und den sozialen, sexuellen und pharmazeutischen Ablenkungen europäischer und amerikanischer Großstädte. Der Erfolg des Studios schien durch nichts zu stoppen zu sein.

Zufall: Sting erscheint in „Money for nothing“ der Dire Straits‘ nur, weil er zufällig gerade auf Montserrat Urlaub machte, als das Album „Brothers in Arms“ aufgenommen wurde.

Ende des AIR-Studios

Doch dann, im Jahr 1989, zerstörte der Hurrikan Hugo 90% der Insel. Diese Katastrophe führte auch zum abrupten Ende der AIR Studios auf Montserrat. Das Studio ging wieder zurück ins regnerische London.

Anstatt sein Tonstudio wieder aufzubauen, kümmerte sich George Martin um die (übrigen) Opfer des Hurrikans. Gemeinsam mit Stars wie Paul McCartney, Elton John, Sting und Eric Clapton veranstaltete der in der Londoner Royal Albert Hall einen Musik-Event, dessen Erlöse der Bevölkerung auf Montserrat zugute kamen.

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Das Kulturzentrum auf Montserrat wurde durch die zweite Initiative George Martins finanziert – aus 500 Limited Editions der Notenblätter des Beatles-Songs „Yesterday“, signiert von Paul und George, die 1,4 Millionen Dollar einbrachten. Diese wurden nach dem Vulkanausbruch des Soufrière auch dringend benötigt.

Bis heute sind von den AIR-Studios auf Montserrat einige kleine weiße Gebäude übrig geblieben. Dieses kleine Stück Rock and Roll-Geschichte ist zwar völlig verlassen und die Schäden des Hurrikans sind noch deutlich zu sehen, doch eine gewisse Aura der Stars ist nach wie vor vorhanden.

Das Aufnahmestudio befindet sich im hinteren Teil am Pool vorbei. Boxen und manche Video-Requisiten sind immer noch zu sehen. Ein seltsames Gefühl mit einem Hauch von Inspiration, auf den Fußspuren einiger der größten Musiklegenden zu wandeln….

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Montserrat Volcano Observatory inkl. Führungsmöglichkeiten

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