Martinique – Sehenswertes und Reisetipps

Die „Insel der Blumen“ lockt mit ganzjährigem Sommer am Karibischen Meer, rauer landschaftlicher Schönheit und einem einladenden Mix aus französischer und westindischer Kultur. 

Karibische Traumstrände, im Norden schwarz, im Süden golden, malerische Gärten, ein schmucker Hauptort und atemberaubende Panorama-Blicke lassen auf Martinique jedes Urlauber-Herz höher schlagen. Wanderer kommen in der Montagne Pelée auf ihre Kosten und Taucher und Schnorchler werden von der magischen Unterwasserwelt begeistert sein.

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Der Geburtsort von Napoleons geliebter Joséphine lockt außerdem mit gemütlichen Strand-Cafés und dem Rhythmus der Antillen, idyllischen, ursprünglich gebliebenen Dörfern und bunten Märkten mit betörenden Düften.

Wie kommt man am besten nach Martinique?

Informationen zu Sehenswürdigkeiten für Ihren Urlaub in Martinique mit Reisetipps, Bildern, Reiseführern, Klima, Wetter und Einreisebestimmungen - © Albert Barr / Shutterstock
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Nach Martinique reist man am besten mit dem Flugzeug oder dem Kreuzfahrtschiff. Im Hauptort Fort de France im Westen von Martinique legen die meisten großen Schiffe an, der internationale Flughafen Aéroport International Martinique Aimé Césaire liegt nicht weit davon entfernt. Hier landen Maschinen aus Deutschland, Großbritannien oder Frankreich, deren Flugzeit aus Mitteleuropa zwischen 8 und 10 Stunden beträgt.

Auch in Trois-Ilets und Le Marin im Süden und Saint-Pierre im Norden legen Kreuzfahrtschiffe an, die allerdings um einiges kleiner sind, als die großen Kreuzer im Hafen von Fort de France.

Beste Reisezeit für Martinique

Die optimale Reisezeit für Martinique liegt zwischen Dezember und April. Dann ist es warm und sonnig mit Tageshöchsttemperaturen knapp unter 30°C. Von Juli bis November ist es um ein paar Grad heißer und es fallen die meisten Niederschläge. Von Regentagen kann man aber dennoch nicht sprechen, denn selbst in dieser „Regenzeit“ liegt die Wahrscheinlichkeit, nass zu werden, nur knapp über 30%.

Die Wassertemperatur passt sich den Tageshöchsttemperaturen an und liegt ganzjährig zwischen 27°C und 30°C. Wer einen reinen Bade-Urlaub auf Martinique plant, kann diesen also getrost auch außerhalb der Hauptsaison verwirklichen.

Fort de France und Kathedrale St. Louis

Die Kathedrale St. Louis in Fort-de-France, der Hauptstadt der französischen Karibikinsel Martinique, wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut - © darqy / Fotolia
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Martiniques Hauptort an der Westküste der Insel ist ihr touristisches und administratives Zentrum, in dem die Seele der kreolischen Kultur am stärksten zu spüren ist. In seiner bildhübschen Altstadt fallen vor allem die farbenfrohen Märkte, der imposante Yacht-Hafen und die spektakuläre Kathedrale St. Louise auf.

Die markante Kathedrale wurde im Jahr 1895 errichtet und dem Heiligen Ludwig (Saint Louis), dem französischen König Ludwig IX., geweiht. Seit 1967 ist sie außerdem Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Saint-Pierre et Fort-de-France.

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Entstehung der Kathedrale von Fort de France

Am selben Ort der Kathedrale St. Louis wurden bereits einige Vorgängerbauten errichtet, die jedoch diversen Naturkatastrophen und Überfällen zum Opfer fielen. Die erste bescheidene Kapelle in Fort-de-France wurde 1671 erbaut und nur drei Jahre später von holländischen Soldaten niedergebrannt. Das daraufhin 1703 errichtete Gotteshaus wurde 1766 durch einen Tsunami beschädigt und 1839 durch ein Erdbeben endgültig zerstört. Die Kathedrale die Dritte wurde im Jahr 1850 fertiggestellt und anschließend zur Bischofskirche ernannt. 40 Jahre später, beim Großbrand 1890 erlitt sie bereits schwere Schäden, was noch von ihr übrig blieb, raffte ein Zyklon ein Jahr später dahin.

Der Architekt Pierre-Henry Picq, der mit dem wiederholten Wiederaufbau betraut wurde, ließ sich etwas Besonderes einfallen. Er nahm sich dazu die ebenfalls von ihm entworfene Biblitothèque Schoelcher zum Vorbild. Wie die Bibliothek ließ er auch die Kathedrale in einem leichten Metallskelettbau aus Stahlbeton und Gusseisen errichten, der die Kathedrale feuer- und erdbebensicher machen sollte. Ein Erdbeben im Jahr 1953 schuf die Probe aufs Exempel, die Kirche fiel nicht mehr in sich zusammen.

Das heutige spektakuläre Erscheinungsbild verdankt das imposante Kirchengebäude einer Erneuerung Ende des 20. Jahrhunderts bzw. einer Restaurierung in den 1990er Jahren. Seit 1990 steht die Kathedrale St. Louis unter Denkmalschutz.

Betrachtet man heute die wunderbare lachsfarbene Fassade mit dem ehrfurchtgebietenden Glockenturm, wäre auch wirklich schade um das schöne Bauwerk. Der imposante knapp 60 Meter hohe Portalturm ist weithin sichtbar und wird in der Nacht durch die künstliche Beleuchtung perfekt in Szene gesetzt.

Auch der Innenraum kann sich sehen lassen. Von Licht durchflutet kommen die fein gearbeiteten Buntglasfenster so richtig zur Geltung, die hohen Rundbogenarkaden werden von einer Kuppel abgeschlossen. Ebenfalls sehenswert sind die mächtige Orgel der Kathedrale sowie der Altar und die Kanzel, die ebenfalls noch aus dem 19. Jahrhundert stammen.

Botanischer Garten von Balata

Der botanische Garten von Balata wurde Ende des 20. Jahrhunderts angelegt und zählt zu den schönsten Gärten der Karibik, Martinique - © Pack-Shot / Shutterstock
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Der rund 3 Hektar große botanische Garten von Balata („Jardin de Balata“) befindet sich in Richtung Balata etwa 10 Kilometer von Martiniques Hauptstadt, Fort-de-France, entfernt. Mit seiner atemberaubenden Pflanzenwelt aus der ganzen Welt zählt er zu den spektakulärsten Gärten der Karibik und steht auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten der Karibik.

Der Gartenarchitekt Jean-Philippe Thoze begann 1982 auf ehemaligem Ackerland mit der Errichtung des botanischen Gartens, vier Jahre später wurde die Parkanlage für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Besuch des Botanischen Gartens von Martinique

Schwarzer Kolibri vor der prachtvollen Blüte eines Fackel-Ingwers im Jardin de Balata in Martinique - © david6259 / Fotolia
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Wer durch den botanischen Garten von Balata schlendert, weiß sofort, warum Martinique auch „Isle des fleurs“, Blumeninsel, genannt wird. Liebevoll angelegte Wege schlängeln sich durch malerisch geformte Blumenbeete und Palmenhaine mit etwa 3.000 verschiedenen tropischen Pflanzenarten aus der ganzen Welt.

300 unterschiedliche Palmenarten gedeihen im Garten und spenden den Besuchern angenehmen Schatten vor der karibischen Sonne. Neben den karibisch charakteristischen Palmen werden auch Zierbananen, Bambus und die aufgrund ihres Tropenholzes beliebten Mahagoni-Bäume kultiviert. Unter ihren Wipfel können farbenprächtige Orchideen, Bromelien und Begonien, in unglaublicher Anzahl ihre prachtvollen Blüten entfalten.

Die fantastische Vielfalt an Blüten lockt auch eine Vielzahl an Kolibris an, die sich in Scharen über deren Nektar hermachen. Ihre schillernden Farben leuchten mit denen der Blüten um die Wette, gerne posieren sie für das eine oder andere Foto in den verschiedensten Varianten. So kommen auch Hobby-Ornithologen voll auf ihre Kosten.

Von einigen Punkten aus im Jardin de Balata hat man einen traumhaften Blick auf die tausend Meter hohen Kegel der Pitons du Carbet. Dazwischen blitzt immer wieder das Meer auf. Eine traumhafte Kulisse für die spektakulären Bäume und Blumen des botanischen Gartens.

Ungewöhnliches Souvenir von Martinique

Der botanische Garten von Martinique bietet ein ganz spezielles Service. Entweder direkt beim Garten oder im Shop am Flughafen von Martinique kann man tropische Pflanzen für zu hause erstehen. Sie werden geschützt eingepackt und bis ins Flugzeug geliefert. Ein ganz besonderes Souvenir einer Karibikinsel!

Tipp: Wer sich nicht für Pflanzen und Botanik interessiert, sollte diese Attraktion Martiniques möglicherweise auslassen, viele Meinungen bekunden, dass für den Eintrittspreis neben den beeindruckenden Pflanzen zu wenig an Sehenswertem geboten wird. Für Botaniker: Mit Sicherheit gedeihen dort Pflanzen, die Sie noch nie gesehen haben!

Rocher du Diamant

Der Rocher du Diamant ist ein knapp 200m hoher Basaltfelsen und ragt wie ein Rohdiamant aus dem Meer vor der Südwestküste Martiniques - © john dvoravic / Shutterstock
© john dvoravic / Shutterstock

Der riesige Basaltfelsen „Rocher du Diamant“ („Diamantfelsen“) ragt etwa 2km südöstlich des Pointe du Diamant an der Südwestküste von Martinique aus dem tiefblauen karibischen Meer. Der 175m hohe und rund 7 Hektar große Steinhügel kann fast nicht als Insel bezeichnet werden – „Hinkelstein im Wasser“ wäre wohl die passendere Bezeichnung.

Der monumentale Felsbrocken entstand vor Millionen von Jahren durch vulkanische Aktivität. Bei einer gewissen Sonneneinstrahlung wird seine markante Gestalt von der Wasseroberfläche reflektiert, was ihm die Form eines Diamanten verleiht. Wer den von Seevögeln umkreisten Felsbrocken das erste Mal zu Gesicht bekommt, kann sich nicht vorstellen, dass je ein Mensch die schroffen Klippen erklommen, geschweige denn den Felsen bewohnt hat.

Schlacht um den Rocher du Diamant

Und dennoch spielte der Rocher du Diamant in den napoleonischen Kriegen eine entscheidende Rolle. 1804 wurde der unwirtliche Steinbrocken durch die Briten besetzt und zu einer Festung ausgebaut. 100 Mann und 5 Kanonen hatten die ehrenvolle Aufgabe, den Schiffsverkehr der Franzosen zwischen den beiden französischen Inseln Martinique und St. Lucia zu behindern, was sie beinahe zwei Jahre lang schafften.

Bis die Insel 17 Monate später von einer französisch-spanischen Flotte von 16 Schiffen angegriffen wurde. Unter der Führung von Admiral Pierre de Villenueve musste sich die britische Garnison der gut geplanten Attacke geschlagen geben.

Tauchen am Rocher du Diamant

Der Rocher du Diamant ist aufgrund seiner schwierigen Begehbarkeit und seiner unspektakulären Landschaft bestehend aus niedrigen Büschen und Kakteen für den Tourismus nicht wirklich interessant. Die tierischen Lebewesen freuen sich über die ungestörte Ruhe, in der einige Arten noch überlebt haben, die woanders bereits ausgestorben sind, wie zum Beispiel die Grasschlange und noch einige andere Reptilien.

Doch wie so oft ist der unbewohnte Felsbrocken nur die Spitze des Eisbergs. Unter Wasser befinden sich am Rocher du Diamant einige der spektakulärsten Tauchgründe der Karibik. Unter dem Rocher du Diamant liegt eine atemberaubende dreieckige Höhle über und über mit Fächerkorallen und anderen Arten bewachsen. Die üppige Unterwasser-Fauna erstreckt sich über Tiefen von 5-25 Meter und bietet Pfeilhechten, Barrakudas, grünen Meeresschildkröten und einer Unmenge an tropischen Fischen einen perfekten Lebensraum.

Achtung: Die Strömungen um den markanten Basaltfelsen sind unberechenbar und können Taucher aufs offene Meer hinausziehen! Nur erfahrene Taucher sollten sich am Rocher du Diamant in die Tiefen des Meeres vorwagen.

Zahlen, Daten, Fakten von Martinique

Flagge
Amtssprache Französisch
Fläche 1.128 km²
Einwohner 394.000
Bevölkerungsdichte 349,0 Einwohner pro km²
Hauptstadt Fort-de-France (Hauptort)
Einwohnerzahl Hauptstadt 87.200
Währung Euro
Währungskürzel
Zeitzone UTC−4h – Atlantic Standard Time
Telefonvorwahl +596
Top-Level-Domain .mq
Netzspannung 220V
Internationaler Flughafen Fort-de-France (FDF)
Offizielle Tourismusseite http://www.martinique.org/
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