Jungfern-Inseln – Sehenswertes und Reisetipps

Als „letztes Paradies“ werden sie oft bezeichnet – die Jungfern-Inseln in der Karibik. Aus über 100 von großen und kleinsten Inseln bestehend sind sie politisch unter 3 Staaten aufgeteilt und bieten neben traumhaftem Karibik-Flair einen grandiosen Kultur-Mix. 

Die weit gestreute Inselgruppe ist in Britische, Amerikanische und Spanische Jungferninseln unterteilt, wobei die Spanischen Jungfern-Inseln politisch zu Puerto Rico gehören und die Amerikanischen Jungfern-Inseln bei weitem am dichtesten besiedelt sind. Die Amerikaner beanspruchen auch die drei Hauptinseln der 7 größten Inseln für sich: St. Thomas, St. John und Saint Croix.

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Alle haben sie eines gemeinsam: Feinsandige Strandparadiese unter Palmen, abgeschiedene Buchten mit türkisblauem Meer, luxuriöse Resorts und mondäne Yachthäfen versprechen einen unvergesslichen Karibik-Urlaub der Extraklasse!

Wie kommt man am besten auf die Jungfern-Inseln?

Informationen zu Sehenswürdigkeiten für Ihren Urlaub auf den Jungfern Inseln mit Reisetipps, Bildern, Reiseführern, Klima, Wetter und Einreisebestimmungen - © steheap / Fotolia
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Die Jungfern-Inseln befinden sich im Karibischen Meer zwischen Puerto Rico und Anguilla und sind am besten mit dem Flugzeug oder dem Kreuzfahrtschiff zu erreichen. Viele Reisende kommen außerdem mit dem eigenen Boot, Yachthäfen sind auf so gut wie jeder der (bewohnten) Jungfern-Inseln vorhanden. Ebenso können die einzelnen Inseln mit Fähren oder kleinen Maschinen der lokalen Airlines erreicht werden.

Direkte Flüge aus Mitteleuropa zu den Jungfern-Inseln gibt es kaum. Meist erfolgt ein Zwischenstop in den USA, auf Puerto Rico, Antigua oder Sint Maarten/Saint Martin, weiter geht es mit dem Charter-Flugzeug. Die größten Flug- und Kreuzfahrthäfen der Jungferninseln befinden sich auf, Tortola (Hauptinsel der Britischen Jungfern-Inseln mit dem Hauptort Road Town), St. Thomas und St. Croix (beides Amerikanische Jungfern-Inseln).

Beste Reisezeit für die Jungfern-Inseln

Die Jungfern-Inseln sind mit ihrem tropisch-warmem Klima das ganze Jahr über ein attraktives Reiseziel. Hauptsaison ist allerdings im Winter von November bis März. Dann pendeln sich die Temperaturen zwischen 25°C nachts und rund 30°C tagsüber ein. Die Wassertemperatur von 25°C und der stetige Nordostpassat machen die Jungferin-Inseln zu einem fantastischen Bade-, Tauch- und Segelrevier!

Im Sommer ist es noch ein paar Grad heißer als im Winter, außerdem herrscht von Juni bis Oktober Hurrikan-Saison. Im August und September ist das Risiko von heftigen Tropenstürmen am höchsten und es ist meist bewölkt mit rund 5 Sonnenstunden am Tag.

Im September beginnt außerdem die zweimonatige Regenzeit, die Niederschläge beschränken sich allerdings auf kurze, heftige Schauer, die meist in den Morgenstunden auftreten.

Insel Anegada

Anegada die zweitgrößte der Britischen Jungferninseln ist nur etwa 15km lang und 5km breit und bietet traumhafte weiße Sandstrände - © Ethan Daniels / Shutterstock
© Ethan Daniels / Shutterstock

Die Insel Anegada („Versunkenes Land“) ist die einzige Koralleninsel der Jungfern-Inseln. Als nördlichste und zweitgrößte der Britischen Jungferninseln ist sie nur etwa 15 Kilometer lang und 5 Kilometer breit.

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Wie eine flache Ebene liegt die nur 8,5m hohe Insel im türkisblauen karibischen Meer, die nächste Nachbarinsel ist etwa 25km entfernt. Aufgrund ihrer absoluten Abgeschiedenheit ist Anegada auch nur dünn besiedelt, auf einer Fläche von knapp 40 Quadratkilometern leben nur einige hundert Einwohner, der Hauptort Anegadas ist „The Settlement“.

An den Küsten fühlen sich vor allem Schildkröten und Hummer wohl und im Westen Anegadas werden die dortigen Salzseen von Unmengen von Flamingos bevölkert. Hier kann man einen ganzen Tag an den schönsten Stränden der Welt verbringen, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen.

Anegada besitzt einen winzigen Flughafen, der von Charterflügen angesteuert wird, ansonsten ist das Eiland mit der Fähre von der größten Insel der Britischen Jungferninseln, Tortola, zu erreichen, die an drei Tagen pro Woche meist in der Früh und am Nachmittag übersetzt.

Tauch- und Bade-Urlaub auf Anegada

Die Hauptattraktion von Anegada sind die kilometerlangen paradiesischen Sandstrände. Der feinsandige Horseshoe-Reef („Hufeisen-Riff“) ist mit seinen unglaublichen Ausmaßen von 18 Kilometern nicht nur der längste Strand Anegadas, sondern auch einer der längsten der gesamten Karibik. Er gehört außerdem zu unseren 10 schönsten Stränden der Karibik.

Da das traumhafte Eiland ansonsten nicht viel an Touristenattraktionen zu bieten hat, sind die Strände oft menschenleer, keine andere Fußspur im Sand gesellt sich zu der eigenen.

Vor dem idyllischen Strand befindet sich das „echte“ Horseshoe Reef, welches durch seine gefährlichen Untiefen ein Anlegen an Anegadas Küste als Herausforderung gestaltet. Mit einer Länge von knapp 30 Kilometern umrundet es beinahe die gesamte Insel. Die Tücken des Riffs bezeugen auch einige gesunkene Schiffe, die dem Horseshoe-Riff zum Opfer fielen.

Deren Wracks fungieren nun als Heimat vieler exotischer Fische, die in den atemberaubenden Tauchgründen von Anegada entdeckt werden können. Vorsicht also, sollte man Anegada mit der eigenen Segelyacht besuchen. Der Vorteil der schwierigen Anfahrt ist, dass sich der Bootsverkehr um die flache Insel in Grenzen hält.

Neben antiken Schiffswracks gibt es unter Wasser die farbenprächtige Welt der Korallen mit ihren Winkeln und Tunneln zu entdecken, umschwärmt von buntschillernden Meeresbewohnern, wie Nadelfische, Papageienfische und Stachelrochen.

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Kulinarische Genüsse Anegadas

Wer vom baden, tauchen und schnorcheln genug hat, genießt den Abend am besten ein einem der lokalen Restaurants. Die Einwohner Anegadas sind begnadete Fischer und verwöhnen die Besucher nur zu gern mit frischen Köstlichkeiten aus dem Meer. Der Hummer Anegadas soll der beste der ganzen Karibik sein.

Bei einem typischen Rum-Cocktail lässt sich der fantastische Sonnenuntergang vor der Küste Anegadas am besten genießen. Ebenfalls nicht versäumen sollte man einen Ausflug zum Hochseefischen oder ein Ausprobieren diverser Wassersportarten, wie Kiteboarden oder Windsurfen.

Ein bisschen Geschichte gibt es trotzdem auf Anegada. Beim Pomato Point Restaurant gibt es ein kleines Museum, welches angeschwemmte Artefakte aus den letzten Jahrhunderten ausstellt. Souvenirs erhält man im netten Geschenkeladen „The Purple Turtle“ oder im Anegada Reef Hotel Shop. Handgemachte Töpfereien gibt es in Vera’s Pottery Shop.

Mount Sage Nationalpark auf Tortola

Blick von den Berghängen des Mount Sage Nationalparks über den üppigen Regenwald auf die Ortschaft Tortola, Jungfern Inseln - © Wirepec / Fotolia
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Der Mount Sage Nationalpark liegt im Südwesten von Tortola, der größten der Britischen Jungferninseln. In seinem Zentrum thront die höchste Erhebung der US-amerikanischen und Britischen Jungferninseln: der 543 Meter hohe Mount Sage. Trotz seiner geringen Höhe lässt sich von seinem Gipfel aus die gesamte Insel überblicken.

Der Mount Sage Nationalpark wurde 1964 als erster Nationalpark auf den Britischen Jungferninseln gegründet und umfasst eine Fläche von knapp 40 Hektar. Die Berghänge des Mount Sage sind mit üppigem Regenwald und eindrucksvoller Flora bedeckt. Geschützt vor den trockenen Winden und der Hitze der Sonne, die sonst auf den Britischen Jungferninseln vorherrschen, besticht er mit einigen der faszinierendsten tropischen Pflanzenarten.

So zum Beispiel der Guzmania, einer riesenhaften Bromelienart, in deren mit Wasser gefüllten Trichtern Baumfrösche wohnen, der Elephant Ear Vine, einem gigantischen Philodendron, mächtigen Baumfarnen oder uralten Feigenbäumen, deren enorme Wurzelgeflechte Kunstwerke für sich darstellen. Dazwischen huschen Einsiedlerkrebse umher, die von den Höhen des Berges bis zum Strand hinunter wandern, um ihre Eier abzulegen oder eine neue Muschel als Behausung zu finden und die Baumwipfel werden von exotischen Vögeln bevölkert.

Unterwegs im Mount Sage Nationalpark

Das kleine Paradies des Mount Sage Nationalparks ist durch beschilderte Wege sehr gut erschlossen und kann leicht auf eigene Faust erkundet werden. Von einigen spektakulären Aussichtspunkten aus, wie zum Beispiel dem North Coast Overlook, sieht man über das karibische Meer bis nach Jost van Dyke, einer weiteren der Britischen Jungferninseln, sowie St. Thomas und St. Johns, zwei der US-amerikanischen Jungferninseln.

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Der Central Trail oder Rainforest Trail führt durch die saftig grüne Vegetation mit ihren bemerkenswerten Blumen, Bäumen und Sträuchern sowie bizarren Felsformationen und weichen Moosteppichen. Schilder nennen die jeweilige Pflanze beim Namen und Wanderer schließen so Bekanntschaft mit dem bekannten Mahagoni-Baum, der Guave, deren Beeren mit Rum für den traditionellen Weihnachtscocktail verwendet werden, dem Balatabaum, ein äußerst zähes Tropenholz, oder die pink blühende Weiße Zeder, der Nationalbaum der Britischen Jungferninseln, dessen Holz hauptsächlich für den Bootsbau verwendet wird.

Der Mahagony Forest Trail führt durch einen Wald voller mächtiger uralter Bäumen auf den Gipfel des Mount Sage, von dem aus man einen herrlichen Überblick über Tortola selbst und das Meer mit seinen Nachbarinseln hat.

Der Eintritt in den Mount Sage Nationalpark ist frei, Besucher können die faszinierende Naturlandschaft von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang erkunden. Eine Übernachtung im Nationalpark ist nicht gestattet.

Copper Mine Point auf Virgin Gorda

Der Copper Mine Point auf den Jungferninseln ist seit 2003 ein Nationalpark, der rund um eine alte Kupfermine aus dem 19. Jahrhundert errichtet wurde - © PD /Wiki
© PD /Wiki

Der Copper Mine Point im Südosten von Virgin Gorda (British Virgin Islands) ist seit 2003 ein Nationalpark, der rund um eine alte Kupfermine aus dem 19. Jahrhundert errichtet wurde.

Gerüchten und Legenden zufolge sollen die ersten Schächte der Mine bereits im späten 15. Jahrhundert durch die spanischen Entdecker in die Erde getrieben worden sein, in der Hoffnung, Silber zu finden. Bestätigt ist die Errichtung der Mine und deren Schächte durch die Briten im Jahr 1837/38. Der tiefste Schacht reichte bis etwa 80 Meter unter die Meeresoberfläche! In den folgenden Jahren wurde durch über 30 Bergarbeiter aus dem englischen Cornwall Eisenerz zutage gefördert und nach Spanish Town, dem Hafen von Virgin Gorda und von dort weiter nach Wales transportiert.

Die Erträge waren nicht berauschend, nur 24 Jahre später waren die Erzvorkommen erschöpft und die Mine am Copper Mine Point wurde wieder geschlossen. Einige der Bergarbeiter gründeten Familien auf Virgin Gorda, deren Nachkommen heute noch auf den Britischen Jungferninseln leben.

Besuch des Copper Mine Point

Teile und Mauerbestandteile des Originalschachtes der Mine, des Maschinenraums und des Haupthauses sind heute noch zu besichtigen. Hauptattraktion der Mine ist eigentlich ihre Antriebsmaschine aus Cornwall, die älteste der Welt. Sie wurde zum Abtransport der Erzfunde und zum Abpumpen von Wasser aus der Mine verwendet. Besichtigt werden kann sie nicht an ihrem alten Stammplatz, sondern am idyllischen Strand von Handsome Bay.

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Tipp: Das Schild, welches den Weg zum Copper Mine Point weist, ist leicht zu übersehen, nach der Abzweigung beim LSL-Restaurant also die Augen offen halten!

Die Ruinen am Copper Mine Point stehen heute unter Schutz und sind aufgrund ihrer ungeschützten Lage vor allem durch Hurrikans gefährdet. Pläne für eine vollständige Rekonstruktion der Kupfermine sind zwar vorhanden, deren Umsetzung wurde aber bis jetzt noch nicht in Angriff genommen.

Ebenfalls angedacht ist die Errichtung eines Cottages für die Produktion von Schmuck, nachdem noch immer kleiner Mengen an minder wertvollen Steinen herumliegen, die eine professionelle Förderung nicht rechtfertigen würden, aber dennoch Gewinn abwerfen könnten. Zu finden gibt es neben Kupfer auch Malachit, Quartz oder der grau schimmernde Molybdänit, veraltet auch unter dem Namen Wasserblei bekannt.

Der Copper Mine Point ist jedoch nicht nur für Geologen und historisch Interessierte Besucher sehenswert. Der abgelegene felsige Küstenstreifen ist der ideale Ort, um die Einsamkeit zu genießen und über die schäumende See und den Flughafen an der rauen Nordküste zu blicken. Auch die Silhouetten der historischen Steinmauern gegen das Blau des Himmels und des Ozeans sind das eine oder andere Foto wert.

Von hier aus ist auch zu erkennen, warum Christoph Kolumbus das Eiland einst „dicke Jungfrau“ nannte. Virgin Gorda sieht vom Copper Mine Point tatsächlich aus, wie eine liegende Frau, die ein Kind erwartet.

Zahlen, Daten, Fakten zu den Jungfern-Inseln

Flagge
Amtssprache Englisch
Fläche 499 km²
Einwohner 137.000
Hauptstadt Charlotte Amalie (Amerikanische Jungferninseln), Road Town (Britische Jungferninseln)
Währung US-Dollar
Währungskürzel USD, $
Zeitzone UTC−4h – Atlantic Standard Time
Netzspannung 110V
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