Guadeloupe – Sehenswertes und Reisetipps

Erfahrene Reisende sprechen vom bestgehüteten Geheimnis der Karibik, denn die französische Antillen-Insel Guadeloupe ist trotz ihrer paradiesischen Schönheit immer noch weit vom Massentourismus entfernt. 

Die vielfältige Inselgruppe zwischen Atlantik und Karibischem Meer gehört zu Frankreich und damit zur EU (für EU-Bürger kein Visum nötig und die Landeswährung ist der Euro), dennoch genießt man hier Karibik pur! Weiße Sandstrände treffen auf dichten Dschungel mit spektakulären Wasserfällen und fantastischem Artenreichtum, die kreolische Küche gepaart mit Baguette und Croissant, frischem Fisch, Krustentieren und tropischen Früchten direkt vom Baum verwöhnt den Gaumen, während sich das Auge kaum an der reizvollen Küstenlandschaft sattsehen kann.

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Tipp: Wer in Guadeloupe Urlaub machen möchte, sollte halbwegs gut französisch sprechen. Mit anderen Sprachen kommt man nicht besonders weit.

Wie kommt man am besten nach Guadeloupe?

Die einfachste Art, von Mitteleuropa nach Guadeloupe zu reisen, ist das Flugzeug. Guadeloupe ist ein französisches Übersee-Gebiet, Flüge starten daher am Pariser Flughafen Orly. Von dort dauert es bis zur Landung am Flughafen bei Pointe-à-Pitre auf Grande-Terre 8-9 Stunden.

Beste Reisezeit für Guadeloupe

Gelbe Strandhütte, Guadeloupe - © GIRARD-CHERON / Shutterstock
© GIRARD-CHERON / Shutterstock

Guadeloupe ist das ganze Jahr über eine Reise wert. Im subtropischen Klima fallen die Tagestemperaturen nie unter 25°C. In der Trockenzeit von Dezember bis April fällt am wenigsten Regen und es scheint meist die Sonne – die allerdings schon um 18 Uhr untergeht.

Juni bis November sollte man aufgrund der häufigen und teils starken Niederschläge eher meiden, denn dann herrscht auch gesteigertes Risiko von Hurrikans. Von Juli bis September ist es zusätzlich noch sehr heiß, was die Feuchtigkeit teils unerträglich macht.

Strand Caravalle bei Saint-Anne

Googles Antwort auf die Frage „Wo ist es am schönsten auf Guadeloupe?“ Saint-Anne an der Südküste von Grand-Terre ist tatsächlich einer der schönsten Strände auf Guadeloupe, der auf so mancher Postkarte abgebildet ist! Der kulinarische Markt am Abend verstärkt noch das typisch karibische Flair aus ruhigem Meer mit Korallenriff, weißem Sand und Kokospalmen!

Weitere traumhafte Strände mit hellem Sand auf Grand-Terre und dunklem auf Bass-Terre:

  • der Plage des Raisins-Clairs bei Saint-François auf Grand-Terre – direkt an der Hauptstraße aber deshalb nicht weniger idyllisch
  • Grande Anse bei Deshaies an der Westküste von Basse-Terre – perfekt für Sonnenuntergänge und das schmucke Örtchen Deshaies mit seinem botanischen Garten zum Erkunden!
  • Plage de la Perle bei Rifflet auf Basse-Terre – hier gibt es angeblich das beste Eis der Insel
  • Plage de Petite Anse bei Bouillante auf Basse-Terre – ein palmengesäumter Traumstrand mit optimalen Bedingungen zum Schnorcheln
  • Anse Tillet bei Bas-Vent auf Basse-Terre – aufgrund der abgeschiedenen Lage hat man den traumhaften Küstenstreifen oft für sich alleine

Vulkan La Soufrière

La Soufrière ist der Gipfel eines ganz aus vulkanischem Gestein bestehenden Bergmassiv und ist der höchste Berg der gesamten Inselgruppe der kleinen Antillen, Guadeloupe - © Filip Fuxa / Shutterstock
© Filip Fuxa / Shutterstock

Auf Guadeloupe wäre es allerdings wirklich schade, nur am Strand zu liegen! Der Dschungel ruft und damit auch ein Vulkan! Der knapp 1.500m hohe Gipfel La Soufrière auf Basse-Terre ist der höchste Berg der gesamten Inselgruppe der kleinen Antillen. Er liegt im Herzen des rund 17.000 Hektar großen Guadeloupe-Nationalparks, für den eine geringe Eintrittsgebühr zu entrichten ist.

Tipp: Mit Zoo und Seilgarten ist der dichte Dschungel des Nationalparks auch für Kinder ein einmaliges Erlebnis! – ebenso wie der Parc des Mamelles

Der letzte bedeutende Ausbruch des Vulkans wurde auf etwa 1440 nach Christus datiert. Seither kam es seit dem 18. Jahrhundert etwa einmal in hundert Jahren zu länger anhaltenden Aktivitäten. Seit 1950 steht der Vulkan durch das Beobachtungszentrum für Vulkanologie und Seismologie auf Guadeloupe unter strenger Beobachtung.

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1970 wurden die rund 6.000 Einwohner des Hauptortes von Basse-Terre sicherheitshalber evakuiert. Die 4 Monate des Bangens ob der Gefahr des feuerspeienden Berges hielt der Regisseur Werner Herzog in seinem Film „La Soufrière – Warten auf eine unausweichliche Katastrophe“ fest. Zur Zeit der Evakuierung befand er sich in Basse-Terre und erhielt so beeindruckendes Filmmaterial aus erster Hand.

BILDER: Vulkan La Soufrière

Fotogalerie: Vulkan La Soufrière

Besteigung des La Soufrière

Wanderer am Gipfelweg des Vulkans La Soufriere auf der französischen Karibikinsel Guadeloupe - © Tupungato / Shutterstock
© Tupungato / Shutterstock

Der einzige aktive Vulkan Guadeloupes ist ein spektakuläres Reiseziel. Erreicht werden kann der imposante Berg über die D11, mit dem Auto kommt man sehr nahe an ihn heran. Auf dem Weg nach oben passiert man ein kleines Museum, das Maison des Vulcans („Vulkanhaus“), welches auf Schaubildern den Vulkanismus sowie seine Überwachung auf Guadeloupe erläutert.

Von dort windet sich die Bergstraße weiter nach oben durch die immer karger werdende Vegetation, bis es gar keine Bäume mehr gibt – die einzige unbewaldete Region Guadeloupes ist erreicht.

Der letzte Zwischenstopp vor dem Vulkan bietet das Plateau Savane à Mulets („Savanne der Maultiere“), bereits hier riecht man die typischen Schwefeldämpfe. Vom Parkplatz geht es etwa 2 Stunden über 300 Höhenmeter zu Fuß weiter auf den Gipfel.

Wer früh genug am Morgen aufbrach (5 Uhr früh ist zu empfehlen), hat vielleicht das Glück, den Vulkankrater in seiner vollen Pracht zu sehen, ab Mittag hüllt er sich meist in Nebel, der vom Regenwald aufsteigt.

Über den Chemin des Dames geht es weiter nach oben, durch verbrannte Flechten und kohlschwarze Gesteinsbrocken. Hat man die beiden Vulkanspalten Grand Faille und Eboulement Faujas passiert, geht es steil nach oben in eine bizarre Mondlandschaft aus vulkanischem Geröll bis zum rauchenden Südkrater.

Die traumhafte Aussicht entschädigt für den schweißtreibenden Aufstieg, an klaren Tagen kann man sogar bis zur Nachbarinsel Dominica sehen.

Tipp: Auch wenn es tagsüber tropisch heiß ist, auf dem Vulkan kann es durch das feucht-nasse Klima rasch abkühlen, also unbedingt ein paar Schichten Kleidung sowie Regenschutz mitnehmen! Auf keinen Fall den Weg verlassen, Vulkanspalten können so tückisch wie Gletscherspalten sein!

Wer vom Aufstieg noch nicht genug hat, kann zurück an der Nordspalte Grand Faille anstatt direkt den Weg zum Parkplatz einzuschlagen über einen Umweg auf den Col de L’Echelle eine etwa zweistündige Vulkanumrundung des La Soufriere angehen. Absolutes Highlight dieses Pfades ist ein riesiger zerbrochener Felsbrocken, dessen Kanten noch exakt zusammenpassen. Anschließend geht es weiter zum Parkplatz an der Savane à Mulets.

Weitwanderweg Sentier de Grande Randonnée

Eingefleischten Bergwanderer, die das Bergmassiv Guadeloupes genauer kennen lernen möchten, ist der Weitwanderweg Sentier de Grande Randonnée zu empfehlen - © kostkantomas / Shutterstock
© kostkantomas / Shutterstock

Eingefleischten Bergwanderer, die das Bergmassiv Guadeloupes genauer kennen lernen möchten, ist der ein bis zu mehreren Tagen andauernde Weitwanderweg Sentier de Grande Randonnée zu empfehlen.

Die Tour beginnt am Hochplateau Savane à Mulets und führt immer am Bergrücken entlang durch die ganze Insel Basse-Terre bis zum Plage de Clugny. Eine wahrlich einzigartige und landschaftlich atemberaubende Trekking-Tour! Aufgrund der schwierigen Wege (schwül, schlammig, glitschig) ist die Wanderung mit Führer zu empfehlen.

Les Chutes de Carbet

Ebenfalls im Guadeloupe-Nationalpark liegt mit den drei Wasserfällen eine weitere spektakuläre Natur-Sehenswürdigkeiten. Die gigantischen Carbet-Fälle ergießen sich inmitten von üppigem Grün zweimal über 100 und noch einmal über 20 Meter in den Carbet River. Ein fantastischer Anblick, den Christoph Kolumbus im Jahr 1493 sogar in seinem Logbuch erwähnt hat.

Die Wasserfälle des Carbet können auf markierten Wanderwegen mühelos zu Fuß erreicht werden. Nur 20 Gehminuten von der Straße entfernt gelegen ist der zweite Wasserfall am einfachsten zu erreichen. Der Weg zum ersten Wasserfall dauert etwas länger und erfordert Trittsicherheit, dafür hat man die rauschenden Wassermassen hier fast für sich alleine.

Tipp: Nicht weit vom Parkplatz bei den Wasserfällen entfernt liegt das Basin Paradies. Ein weiterer kleiner Wasserfall füllt hier gemeinsam mit einigen warmen Quellen einen kristallklaren Pool, dessen Zauber man sich vor allem in den Abendstunden nicht entziehen kann.

Pointe des Chateaux

Blick vom Pointe des Chateaux auf das Meer, Guadeloupe - © Pack-Shot / Shutterstock
© Pack-Shot / Shutterstock

Aufgrund seiner spektakulären Küste und der vielfältigen Vegetation ist das östlichste Ende von Guadeloupes Hauptinsel Grande-Terre ein Muss für jeden Guadeloupe-Reisenden. An der felsigen Halbinsel donnert die Brandung des Karibischen Meeres mit brachialer Gewalt an die Küste, bricht sich an den felsigen Vorsprüngen und schießt mit meterhohen Gischtfontänen über die Klippen.

Wer diese Urgewalt einmal gesehen hat, weiß, warum an diesem Abschnitt von Guadeloupes Küste trotz des wunderschönen Sandstrandes Baden streng verboten ist – jeder noch so gute Schwimmer würde an den Klippen zerschellen. Der Pointe des Chateaux ist daher am besten zu Fuß auf einem schmalen Pfad zu erkunden.

Wie kommt man zum Pointe des Chateaux?

Die zerklüftete Halbinsel Pointe des Chateaux liegt rund 11km vom bekannten Ferienort Saint-François entfernt. Der Pointe des Chateaux („Spitze der Schlösser“, obwohl hier weit und breit kein einziges Schloss zu sehen ist) liegt am Ende der N4 bzw. der D118, die von der Hauptstadt Pointe-à-Pitre über 52km an den Traumstränden von Grande-Terre an der Riviera Guadeloupes entlang führt und hier sozusagen in einer Sackgasse endet.

Spaziergang zum Pointe des Colibris

Ein Spaziergang am Rand der rauen Küste, umgeben von weiß aufspritzender Gischt ist wahrhaft ein Erlebnis für sich. Folgt man dem Weg weiter erreicht man bald den auf 43 Meter Seehöhe gelegenen Pointe des Colibris. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf den Ozean und die umliegenden Insel Guadeloupes, La Désirade mit seinem Tafelberg im Osten und Petite-Terre und Marie Galante in südlicher Richtung.

Blickt man weiter westlich über die Hauptinsel Guadeloupes in Richtung Basse-Terre, erhebt sich dort der majestätische Vulkankegel des La Soufrière, Guadeloupes einzigem aktivem Vulkan. Am Pointe des Colibris überragt ein strahlend weißes Kreuz die Landschaft. 1951 wurde damit der östlichste Punkte Guadeloupes markiert, welches 2002 aufgrund witterungsbedingter Schäden erneuert wurde.

Tipp: Der nahegelegenen Strand Grande Anse des Salines ist perfekt für Schnorchler bzw. Tauch-Anfänger. Die Korallen wachsen hier nur wenige Meter vom Strand entfernt, teilweise sogar noch im steh-tiefen Wasser. Und apropos tauchen….

Reservé Jaques Cousteau

Für jeden Taucher auf Guadeloupe ist eine Unterwasser-Tour im Jaques Cousteau Marine Reservé ein absolutes Muss - © Vilainecrevette / Shutterstock
© Vilainecrevette / Shutterstock

Nicht umsonst erhielt das Gebiet um das winzige Eiland Ilet Pigeon westlich von Basse-Terre seinen Namen: Der berühmte Taucher und Meeresforscher Jaques Yves Cousteau, bezeichnete es einst als das schönste Tauchgebiet der Welt. Viele Szenen seines Spielfilms „Die Welt der Stille“ aus dem Jahr 1955 stammen aus dieser Region westlich von Guadeloupe, der er damit zu weltweitem Ruhm verhalf.

Dadurch erkannt nicht zuletzt auch die Regierung Guadeloupes, welche einzigartigen Schätze sich unter der Wasseroberfläche verbergen und entschied die faszinierende Vielfalt von Guadeloupes Unterwasserwelt mit geeigneten Maßnahmen zu schützen – das Marine Reservé war geboren. Auf einer Fläche von etwa 400 Hektar vom Strand Malendure auf Guadeloupes Festland bis zur Insel Pigeon und darüber hinaus sind Schifffahrt und Fischerei verboten.

Tauchen auf Guadeloupe

Für jeden Taucher auf Guadeloupe ist eine Unterwasser-Tour im Jaques Cousteau Marine Reservé ein absolutes Muss. Wer keine eigene Ausrüstung mit sich führt – egal: Tauchanbieter gibt es im Westen Guadeloupes buchstäblich wie Sand am Meer.

Nach dem gewagten Sprung ins kühle Nass tut sich Tauchern sowie Schnorchlern eine schillernde Welt der Stille auf. Warme Strömungen haben hier paradiesische Bedingungen für die Unterwasser-Flora und Fauna geschaffen. Fantastische Korallenarten in allen Farben und Formen bilden mit zahlreichen Schwämmen und Wasserpflanzen einen atemberaubenden Lebensraum für eine Vielzahl von tropischen Fischen, Hummern, Langusten und Meeresschildkröten.

Die Überreste einiger vor langer Zeit gesunkener Schiffe strecken sich den Tauchern wie Skelette aus dem ruhigen Meer entgegen. Im Jänner und Februar kann man dem mystischen Gesang der Buckelwale lauschen, die in den tiefblauen Gewässern der Karibik auf Brautschau unterwegs sind.

Besonders unerschrockene Taucher können diese bizarre Welt auch nach Sonnenuntergang erkunden und in das Nachtleben des Meeres eintauchen.

Wer seinen Kopf lieber über Wasser hält, muss die atemberaubende Wasserwelt jedoch auch nicht missen. Ausfahrten mit dem Glasboden-Boot vom Strand Malendure aus bringen auch wasserscheuen Besuchern die Wunder der Tiefe nahe, ohne von einem Tropfen Salzwasser benetzt zu werden. So mancher überlegt es sich nach so einem Trip allerdings anders und beschließt doch das Wagnis, diese einzigartige Welt hautnah zu erleben.

Hauptstadt Point-à-Pitre

Das wirtschaftliche Zentrum von Guadeloupe trägt neben Neubauten immer noch die Spuren der kolonialen Vergangenheit. Hier treffen historische Häuser aus dem 18. Jahrhundert auf luxuriöse Villen, quirlige Markthallen gibt es ebenso wie fast leerstehende Viertel und moderne Museen erzählen die Geschichte der Insel.

Es lohnt sich, einen Tag Auszeit von Dschungel und Strand zu nehmen, um Point-à-Pitre zu erforschen. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehören die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale, das 2015 eröffnete Museum Memorial ACT über die traurige Geschichte der Sklaverei und der Yachthafen.

Zahlen, Daten, Fakten von Guadeloupe

Flagge
Amtssprache Französisch
Religion Römisch-Katholisch (95%)
Fläche 1.628 km²
Einwohner 404.000
Bevölkerungsdichte 248,0 Einwohner pro km²
Hauptstadt Basse-Terre (Hauptort)
Einwohnerzahl Hauptstadt 12.000
Währung Euro
Währungskürzel
Zeitzone UTC−4h – Atlantic Standard Time
Telefonvorwahl +590
Top-Level-Domain .gp
Netzspannung 230V
Internationaler Flughafen Pointe-à-Pitre (PTP)
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