Grenada – Sehenswertes und Reisetipps

Trotz Traumstrände, fantastischer Tauch-Spots und üppiger Vegetation gilt Grenada immer noch als Geheimtipp unter den karibischen Inseln, dessen Idylle vom Massentourismus noch weitgehend naturbelassen ist. 

Die kleine Insel im Südosten der Karibik zählt mit ihren Bilderbuch-Stränden und der unberührten Natur zu unseren 10 sehenswertesten Mini-Ländern der Welt. Dank eines mittlerweile erloschenen Vulkans ist Grenada reich an fruchtbarem Boden, auf dem Vanille, Kakao, Zimt und Muskat gedeihen. Die riesigen Plantagen brachten Grenada den Beinamen „Gewürzinsel der Karibik“ ein.

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Im Gegensatz zu vielen anderen karibischen Inseln hat sich Grenada trotz des zunehmenden Tourismus ihre Ursprünglichkeit bewahren können. Neben grünen Gipfeln und sprudelnden Bächen im dichten Regenwald gibt es immer noch einsame Strände ohne auch nur einer Spur von Menschen.

Sogar die Hauptstadt St. George’s mit rund 7.000 Einwohnern gleicht einem verträumten Örtchen, wenn nicht gerade ein Kreuzfahrtschiff im Hafen vor Anker liegt. Umgeben von üppig bewachsenen Buchten am türkisblauen Meer lässt man den Alltag innerhalb weniger Stunden mühelos hinter sich.

Wie kommt man am besten nach Grenada?

Der internationale Flughafen Point Salines International Airport liegt direkt auf Grenada etwas außerhalb von St. George und wird von Frankfurt und London aus angeflogen. Die Flugzeit aus Mitteleuropa beträgt rund 13 Stunden. Darüberhinaus landen auch Maschinen aus den USA oder von anderen karibischen Inseln auf Grenada.

Viele Reisende kommen auch mit dem Kreuzfahrtschiff nach Grenada, das in der Hauptstadt am Melville Street Cruise Terminal anlegt – nur wenige Gehminuten von den Sehenswürdigkeiten St. George’s entfernt.

Beste Reisezeit für Grenada

Von Jänner bis Mai ist es in Grenada am trockensten und Hurrikans sind so gut wie ausgeschlossen. Wenn es regnet, dann meist nur in der Früh bzw. vormittags und selten länger als eine Stunde. Die Temperaturen pendeln sich immer um die 27°C ein, es ist dann zwar nass, aber keineswegs kalt. Zu dieser Zeit herrscht allerdings Hochsaison auf der kleinen Insel, was sich auch deutlich auf das Preisniveau auswirkt.

Von Juni bis November steigt das Risiko von tropischen Wirbelstürmen und bis etwa Dezember herrscht Regenzeit. Von Juni bis August ist es außerdem ziemlich heiß. Verbunden mit den täglichen Niederschlägen wird die Hitze von rund 30°C als unerträglich schwül empfunden. Kalt wird es hingegen nie wirklich auf Grenada. Auch in der kältesten Zeit von November bis Februar bleiben die Temperaturen selbst nachts über 20°C.

Tauchen und Baden kann man in Grenada immer. Heiß genug ist es das ganze Jahr über, unter Wasser stört auch kein Regen und die Meerestemperatur ist im Februar und März mit immer noch 25°C am niedrigsten.

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St. George und seine Festungen

Blick vom Fort George über den Hafen von St. George, Grenada - © Holger Wulschlaeger / Shutterstock
© Holger Wulschlaeger / Shutterstock

Die Hauptstadt von St. George präsentiert sich ebenso malerisch wie seine Umgebung. Die farbenfrohen Fassaden stammen zum Teil noch aus der Kolonialzeit und bilden einen pittoresken Kontrast zu den grünen Hügeln im Hintergrund. Am schönsten sind die Häuser in der Altstadt, die gleich nach der Einkaufsmeile am Kreuzfahrt-Hafen beginnt.

Auch die Altstadt hat einen kleinen Hafen, Carenage genannt, an dem aber nur kleinere Schiffe anlegen können. Wer den Hügel bis zur anglikanischen Kirche aus dem Jahr 1825 erklimmt, hat einen wunderbaren Ausblick über die Küsten mit den beiden historischen Festungen.

Fort George

Fort George thront über der Hauptstadt Grenadas in strategisch idealer Position auf einem Vulkankegel etwa 60 Meter über dem Hafen von St. George und repräsentiert ein heute nahezu perfekt erhaltenes Beispiel einer Vauban-Stil-Festung. Könnten die Steinmauern sprechen, würden sie dem interessierten Zuhörer so einiges über Grenadas politische und historische Vergangenheit erzählen.

Errichtet wurde die monumentale Befestigungsanlage zwischen 1705 und 1710. Mit seiner optimalen Lage spielte sie von Beginn an eine maßgebliche Rolle in diversen Kampfeshandlungen, so zum Beispiel im Siebenjährigen Krieg, der Amerikanischen Revolution, der Französischen Revolution und der Grenadischen Revolution. Unter den Franzosen Fort Royal genannt, wurde es 1763 umgetauft, als die Briten die Insel übernahmen. Erst im Jahr 1983 wurde Fort George von US-amerikanischen Truppen bombardiert.

Im Fort George befindet sich heute die Polizeistation von St. George’s, einige Bereiche sind jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich. Besichtigt werden können einige Innenräume des Fort und Geschütze aus der damaligen Zeit. Die erhalten gebliebenen Kanonen sind immer noch funktionsfähig und werden zu speziellen Anlässen abgefeuert. Ein Großteil der Original-Strukturen aus dem 18. Jahrhundert ist noch intakt, und man kann sich gut vorstellen, wie es damals in den Gängen und auf den Treppen dieser Festung zuging.

Doch nicht nur die alten Gemäuer der Festung sind einen Besuch wert. Erklimmt man den steilen Pfad zum Fort, wird man mit einer atemberaubenden Aussicht über die Stadt mit ihren schmucken Häusern und roten Dächern, eingebettet in saftig grüne Hügel und den inneren Hafen belohnt. Weiter südlich hat man einen traumhaften Blick auf die Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe und landende Flugzeuge, die am Flughafen an der Südspitze Grenadas aufsetzen.

Fort Frederik

Blick vom strategisch perfekt gelegene Fort Frederik vom Richmond Hill, nahe St. George, Grenada - © nikitsin.smugmug.com / Shutterstock
© nikitsin.smugmug.com / Shutterstock

Das strategisch ebenfalls perfekt gelegene Fort Frederik befindet sich am hoch gelegenen Richmond Hill. Es ist etwas kleiner und weniger eindrucksvoll als das weiter unten situierte Fort George.

Fort Frederik wurde 1791 während der Französischen Revolution von den Franzosen errichtet. Viele wundern sich vielleicht, warum viele Geschütze des Fort Frederik nicht aufs Meer hinaus, sondern ins Hinterland gerichtet sind. Dies ist auf die Eroberung Grenadas durch die Franzosen zurückzuführen. Da Grenada durch das Fort George vom Meer her gut geschützt war, entschieden die Franzosen, etwas weiter westlich der Hauptstadt an Land zu gehen und die Briten völlig überraschend aus den Hügeln des Hinterlandes zu attackieren.

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Nach der erfolgreichen Übernahme der Hauptstadt durch die Franzosen schützten sie auch das Hinterland, um nicht vielleicht dasselbe Schicksal wie die Briten erleiden zu müssen und errichten eine Festung in strategisch idealer Lage, um seine Umgebung perfekt zu überblicken. Fort Frederik dient damit hauptsächlich der Verteidigung von Angriffen „von hinten“ und hat seine Kanonen daher auch ins Landesinnere gerichtet. Dieser Umstand brachte dem Fort den Spitznamen „Rückschauendes Fort“ ein.

Von Grenadas Truppen wird das Fort Frederik heute noch verwendet, 1983 wurde es durch das Bombardement der USA beschädigt.

Schönster Blick Grenadas

Im Fort Frederik gibt es nicht viel speziell Erwähnenswertes zu sehen, viel interessanter ist, was man vom Fort Frederik aus sehen kann. Von seinem Hügel aus, den man über einen etwa 2km langen Anstieg vom Zentrum St. George aus erreicht, hat man einen atemberaubenden Blick in alle vier Himmelsrichtungen.

Der Sonnenuntergang am Fort Frederik ist ein einzigartiges Erlebnis – vor einem versinkt die Sonne als blutroter Ball im Meer, während hinter einem die Hügel in goldenem Glanz erstrahlen. Wer im Juli oder August das Fort Frederik erklimmt, findet die Stadt in ein farbenprächtiges Meer blühender Bäume gehüllt.

Im Fort Frederik wurde außerdem der grenadische Premier-Minister Maurice Bishop nach dem Putsch durch stalinistische Gegenspieler aus der eigenen Partei festgehalten, bevor er 1983 zum Tode verurteilt wurde.

Grand Etang Nationalpark

Grand Etang See im gleichnamigen Nationalpark, Grenada - © PHB.cz / Fotolia
© PHB.cz / Fotolia

Der Grand Etang Nationalpark im Zentrum ist das beste Gebiet, Flora und Fauna von Grenada in Wanderschuhen zu erkunden. Auf der Strecke von St. George’s nach Grenville ist er gut ausgeschildert.

Unzählige Palmenarten, märchenhafte Mahagoni- und andere tropische Bäume, ausladende Bambus-Pflanzen und riesenhafte Baumfarne spenden den Wanderern kühlen Schatten, Orchideen blühen um die Wette, während die durch Zufall auf Grenada angesiedelten Mona Affen keckernd durch die Wipfel springen. Farbenprächtige tropische Vögel bevölkern die Baumkronen und auch die eine oder andere Boa kann in den Ästen entdeckt werden.

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Unterbrochen wird die üppige Vegetation durch heiße Quellen und rauschende Wasserfälle. Diverse Campingplätzen bieten die einzigartige Erfahrung einer Übernachtung mitten im tropischen Regenwald.

In der Mitte des größten Naturschutzgebietes der Insel liegt der erloschene Vulkan von Grenada umgeben von Regenwald und saftig grünen Hügeln. Darin befindet sich der Grand Etang See, neben jenem auf Dominica der einzige Kratersee der Karibik. Er ist zugleich der Standort des Besucherzentrums, in dem sich Reisende über die atemberaubende Tier- und Pflanzenwelt des Grand Etang Nationalparks informieren können.

Dies ist auch der Ausgangspunkt zahlreicher Dschungelpfade verschiedener Länge, die die Wanderer auf sicherem Weg durch den beeindruckenden Regenwald Grenadas führen. Führungen können im Besucherzentrum gebucht werden, grundsätzlich können die Wege aber ohne Probleme auf eigene Faust begangen werden:

  • Der Short Trail ist mit einer Gehdauer von 30 Minuten der kürzeste Wanderweg. Er führt auf ein Plateau, von dem aus man einen spektakulären Rundblick über die Insel hat.
  • Der Ridge and Lake Circle Trail führt Spaziergänger etwa 1-2 Stunden um den Grand Etang Lake herum. Der Pfad führt durch farbenprächtige Hibiskus- und Orchideen-Felder. Atemberaubende Eindrücke garantiert! In der Regenzeit von Mai bis November kann es sein, dass der Ridge and Lake Circle Trail nicht passierbar ist.
  • Der Mount Qua Qua Wanderweg führt logischerweise auf den Mount Qua Qua, mit einer Seehöhe von 720 Meter Grenadas zweithöchster Berg. Er führt auf mehreren Abstechern zu verschiedenen Aussichtsplattformen und zum Ufer des Grand Etang Lake. Auf dem Mount Qua Qua Wanderweg spaziert man meist am Rand des Vulkankraters entlang, dementsprechend schwindelfrei sollte man auf diesem Pfad sein, der an manchen Stellen rechts und links steil abfällt und bei Regen noch dazu rutschig werden kann. Breit genug für einen sicheren Tritt ist er jedoch immer.
  • Etwa einen halben Kilometer vor Ende des Mount Qua Qua Wanderwegs führt eine Abzweigung zu den beeindruckenden Concord-Wasserfällen. Doch bereits der Weg dorthin ist spektakulär, da er meist durch Wolken verhüllt ist und man auf ihm wie durch Watte watet.
  • Ein weiterer Wasserfall kann über den ebenso anspruchsvollen wie spektakulären Seven Sisters Trail erreicht werden.

Tipp: Lange Hosen sind hier sehr empfehlenswert, da das Gras, durch das man watet, teilweise sehr scharfe Kanten hat und kleine Schnitte auf der Haut hinterlassen kann.

Hillsborough auf Carriacou

Blick auf das malerische Städtchen Hillsborough auf der Insel Carriacou, Grenada - © Pawel Kazmierczak / Shutterstock
© Pawel Kazmierczak / Shutterstock

Das malerische Städtchen Hillsborough ist die größte Siedlung auf Grenadas Nachbar-Insel Carriacou. Hauptaufgabe der 1000-Einwohner-Stadt ist seine Funktion als Handels- und Verwaltungszentrum für die Insel Carriacou und die vorgelagerte Mini-Insel Petite Martinique. Gut zu wissen: In Hillsborough befindet sich die einzige Tankstelle auf ganz Carriacou!

Im Jahr 1796 war die idyllische Bucht von Hillsborough der Ausgangspunkt für den Angriff auf die Spanier, ausgeführt durch den Schotten Sir Ralph Abercromby. Heute ist Hillsborough die Hauptanlaufstelle für Schiffe auf Carriacou und wickelt den Fährverkehr zwischen Carricaou und Petite Martinique und anderen Inseln der Grenadinen ab. Auch der Flughafen Lauriston befindet sich in der Nähe von Hillsborough, etwa 1km südwestlich der Stadt.

Seine idyllische Lage in der Bucht von Hillsborough an der Westküste Carriacous und sein gemütliches, entspanntes Flair in tropischem Klima macht Hillsborough zu einer beliebten Urlaubsdestination. Hier ist es die meiste Zeit des Jahres ruhig und friedlich, es gibt weder große Einkaufsstraßen, noch Tennis- oder Golfplätze, Casinos oder Kinos.

Die farbenfrohen Holzhäuser gemischt mit den steinernen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert verleihen Hillsborough eine einzigartige pittoreske Atmosphäre. Vor allem die Küstenstraße lädt zum Flanieren und zum Schwelgen in alten Zeiten ein.

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In einer ehemaligen Mühle zur Baumwollverarbeitung auf der Paterson Street befindet sich heute das kleine Carriacou National Museum unter der Verantwortung der Carriacou Historical Society. Ausgestellt sind unter anderem Fundstücke aus der präkolumbianischen Zeit, Artefakte aus der Kolonialzeit und Werke lokaler Künstler.

Der Hospital Lookout ist bedeutend romantischer als seine Bezeichnung. Das Krankenhaus von Hillsborough wurde auf einem Hügel errichtet, von dem aus man eine fabelhafte Aussicht über die Stadt, den Strand und das Meer hat. Früher stand an dieser Stelle eine britische Befestigungsanlage, von der noch immer einige Kanonen „übrig“ sind. Vom Hospital Lookout werden die aus Reiseführern bekannten Panorama-Fotos von Hillsborough mit dem Kanonenlauf im Vordergrund aufgenommen. Neben dem Krankenhaus befindet sich eine weitere alte Mühle Hillboroughs, in der früher Zuckerrohr verarbeitet wurde.

Veranstaltungen in Hillsborough

Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, kann auch in einem ruhigen Städtchen wie Hillsborough etwas erleben. Zweimal im Jahr erwacht Hillsborough aus seinem Dornröschenschlaf. Am Wochenende vor dem Aschermittwoch ist bis Faschingsdienstag Karneval in Hillsborough angesagt. Am Sonntag finden Wettbewerbe statt, am Montag erlebt man farbenprächtige Umzüge mit ausgelassener Live-Musik. Dies geht meist durch bis zum Dienstag Morgen, der traditionell und einem kräftigen Schluck Rum begrüßt wird.

Im Sommer zeigt sich Hillsborough von seiner sportlichen Seite. Üblicherweise am ersten August-Wochenende findet die Carriacou Regatta statt. Diese wurde in den 1960ern als einfaches Bootsrennen ins Leben gerufen und mauserte sich über die Jahrzehnte zu einem ausgewachsenen karibischen Event inklusive Nebenshows wie Eselrennen, Trinkwettbewerbe, die Wahl der Miss Aquaval und vielem mehr. Für Unterhaltung ist zweifellos gesorgt!

Zahlen, Daten, Fakten von Grenada

Flagge
Amtssprache Englisch
Religion Katholiken (64%), Anglikaner (22%)
Fläche 344 km²
Einwohner 108.000
Bevölkerungsdichte 260,0 Einwohner pro km²
Hauptstadt St. George’s
Einwohnerzahl Hauptstadt 37.000
Währung Ostkaribischer Dollar
Währungskürzel EC$
Zeitzone UTC−4h – Atlantic Standard Time
Telefonvorwahl +1 (473)
Top-Level-Domain .gd
Netzspannung 230V
Internationaler Flughafen Point Salines (GND)
Offizielle Tourismusseite http://www.grenadagrenadines.com/
Durchschnittsalter 29,3 Jahre
Lebenserwartung 73,6 Jahre
Kindersterblichkeit 10,8 Tode pro von 1.000 Geburten

 

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