Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Santo Domingo, Dominikanische Republik

Santo Domingo, die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, war die erste europäische Stadt in der Neuen Welt. Die historischen Bauten zeugen von der Zeit der spanischen Kolonialherren.

Santo Domingo liegt an der Südküste der Dominikanischen Republik an der Mündung des Río Omaza und ist mit 3 Millionen Einwohnern die größte Metropole und Hauptstadt des Landes. Zählt man die gesamte Agglomeration sind es sogar 4 Millionen. Die geschichtlich bedeutsame Stadt gehört zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten der Karibik und der Dominikanischen Republik – denn sie wurde noch von Christoph Kolumbus selbst gegründet. Ihre Altstadt zählt seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Ebenfalls in Santo Domingo befindet sich die älteste Universität Amerikas, ihre Eröffnung fand 1538 statt. Auch das erste Kloster Amerikas befindet sich in Santo Domingo, die Ruinen des Monasterio de San Francisco sind heute noch zu besichtigen. Und was bei so vielen monumentalen Bauten nicht fehlen darf, ist natürlich eine Festung. Das Fortaleza Ozama an der Mündung des gleichnamigen Flusses ist – Überraschung – die älteste Festung Amerikas.

Für einen Rundgang zu Fuß sollte man etwa 3-4 Stunden einplanen. Dies bietet genug Zeit, um die historische Stadt mit ihren geschichtsträchtigen Bauten, gemütlichen Cafés, Restaurants und Souvenir-Shops in vollen Zügen genießen zu können.

Tipp: Wer einen Stadtführer sucht, braucht nur ein paar Schritte in die Gässchen von Santo Domingo machen. Immer wieder wird man angesprochen, ob man einen Guide benötigt. Wer mit einem festen „No“ antwortet, wird auch nicht weiter belästigt.

Plaza de Colòn

Die Kathedrale von Santo Domingo liegt am Plaza de Colòn, in dessen Mitte Denkmal von Christoph Kolumbus thront, Dominikanische Republik - © hessbeck / Shutterstock
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1496 wurde Santo Domingo von Christoph Kolumbus ins Leben gerufen und zwei Jahre später von seinem Bruder Bartolomeo offiziell unter dem Namen La Nueva Isabela gegründet. Sie ist somit die erste Stadt, die von Europäern in der Neuen Welt gegründet wurde. Ihren heutigen Namen erhielt sie erst 1502.

Die Stadtarchitektur wurde erstmals nach dem laut Renaissance Idealgrundriss einer Stadt entworfen. Von einem zentralen Stadtplatz führen rechtwinklig angelegte Straßen in alle Himmelsrichtungen. Dieses Stadtbild war Vorbild für die folgenden Stadtpläne in ganz Lateinamerika.

Dementsprechend riecht Santo Domingo auch heute noch nach der Zeit der Eroberung und Kolonien, ein geschichtsträchtiges Bauwerk reiht sich an das nächste. Einen Stadtrundgang durch Santo Domingo in der Altstadt zu beginnen bietet sich an – hier begann schließlich Ende des 15. Jahrhunderts die Geschichte der Neuen Welt! Wer Santo Domingo besichtigen möchte, startet deshalb am besten am Plaza de Colòn. Im Zentrum des kleinen gepflasterten Platzes thront ein Denkmal von Christoph Kolumbus mit ausgestrecktem Arm.

Kathedrale Santa Maria la Menor

Die Kathedrale von Santo Domingo aus dem 16. Jahrhundert ist die älteste Kirche des amerikanischen Kontinents, Dominikanische Republik - © Cedric Weber / Shutterstock
© Cedric Weber / Shutterstock

Ebenfalls am Plaza de Colón liegt die geschichtsträchtige Kathedrale von Santo Domingo. Sie wurde von 1521 bis 1540 errichtet und ist damit die älteste Kathedrale des amerikanischen Kontinents.

Nach knapp 20 Jahren Bauzeit (Baubeginn war 1523) wurde sie 1540 im Jahr ihrer Fertigstellung feierlich eingeweiht. 6 Jahre später wurde sie vom damaligen Papst Paul III. offiziell zur ersten erzbischöflichen Kathedrale der Neuen Welt ernannt. Als erstes Gotteshaus der westindischen Inseln hatte sie über lange Zeit eine Vormachtstellung gegenüber anderen Kirchen inne.

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BILDER: Kathedrale von Santo Domingo

Fotogalerie: Kathedrale von Santo Domingo

Wenig Prunk, viel Geschichte

Die Kathedrale von Santo Domingo, Dominikanische Republik, wurde 1540 nach knapp 20 Jahren Bauzeit eingeweiht - © Zoran Karapancev / Shutterstock
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Die Kathedrale in seinem Rücken wirkt eher schlicht, ihrer Fassade aus ockerfarbenen Korallensteinen fehlt jeglicher Prunk oder Verzierungen. Dies ist sicherlich auf die wilden Zeiten zurückzuführen, als Santo Domingo noch unter der Herrschaft der Piraten zu leiden hatte. Ende des 16. Jahrhunderts beispielsweise forderte der berüchtigte Seeräuber Sir Francis Drake, die Bewohner von Santo Domingo mögen all ihre Wertgegenstände ausliefern, ansonsten würde er die Stadt weiterhin belagern. Gut möglich, dass im Zuge dessen auch die Kathedrale ihre Schätze lassen musste.

Dennoch sind einige Wertsachen vorhanden geblieben. Der Innenraum der Kathedrale ist mit Mobiliar aus hochwertigem Mahagoni-Holz bestückt und der Silberaltar ist ebenfalls ein Kleinod von unschätzbarem Wert. Die gotischen Gewölbe im Kirchenschiff lassen darauf schließen, dass die Kirche über mehrere Epochen hinweg erweitert wurde.

Ursprünglich bestand sie aus Lehmziegeln und hatte ein Dach aus Palmenblättern. Auch aufgrund von Erdbeben und mutwilligen Beschädigungen bei Angriffen auf Santo Domingo musste die Kathedrale immer wieder renoviert werden. Aufgrund des fehlenden Glockenturms gilt die Kathedrale als unvollendet.

Grab des Kolumbus?

Im Jahr 1877 wurde bei Renovierungsarbeiten in der Kathedrale eine Urne entdeckt, die mit Christoph Kolumbus‘ Namen beschriftet war. Diese ruht mittlerweile im Faro Colón, dem Leuchtturm des Kolumbus ebenfalls in Santo Domingo. Als Verbleib der echten Gebeine von Amerikas Entdecker wurde übrigens mittels DNA-Analyse die Kathedrale Santa Maria de la Sede in der spanischen Stadt Sevilla bestätigt.

Das Skelett in Sevilla ist allerdings nicht vollständig und so kann es durchaus sein, dass auch in Santo Domingo im wahrsten Sinne des Wortes ein Teil von Christoph Kolumbus zurückgeblieben ist. DNA-Analyse der Gebeine in der Dominikanischen Republik gab es keine.

Calle El Conde

Am Plaza Colón beginnt die Fußgängerzone Calle El Conde mit ihren gemütlichen Lokalen und Shopping-Möglichkeiten. Die Flaniermeile führt vom Parque Independencia bis an die Küste und verbindet damit zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Santo Domingo.

Faro Colón

Der Faro Colón (Leuchtturm des Kolumbus) ist das Wahrzeichen von Santo Domingo, Dominikanische Republik - © hessbeck / Fotolia
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Die vermeintlichen sterblichen Überreste von Kolumbus wurde im Zuge der 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas 1992 in das neu gebaute gigantische Mausoleum Faro Colón im Osten des Stadtzentrums überführt. Der „Leuchtturm des Kolumbus“ ist das monumentale Wahrzeichen von Santo Domingo und ehrt seinen Gründer Cristobal Colón.

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Der gigantische Betonbau in Form eines liegenden Kreuzes befindet sich im Osten des Stadtzentrums und ist 240 Meter lang, 34 Meter breit und 46 Meter hoch. Die Einweihung des Denkmals erfolgte im Jahr 1992 im Zuge der 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas mit einer Segnung von Papst Johannes Paul II.

Der Faro Colón beeindruckt dabei nicht so sehr durch seine Architektur, sondern eher durch seine gewaltige Erscheinung und die geschätzten Baukosten von bis zu 70 Millionen US-Dollar, die er verschlungen hat. Für die Errichtung des Prestigebaus wurden angeblich 5.000 Familien umgesiedelt, die dem Betonkoloss und seiner für Touristen aufgeputzten Umgebung weichen mussten.

Besuch des Faro Colón

Der Faro Colón (Leuchtturm des Kolumbus) ist ein gigantischer Betonbau in Form eines liegenden Kreuzes, Santo Domingo, Dominikanische Republik - © Daniel Alvarez / Shutterstock
© Daniel Alvarez / Shutterstock

Der Faro Colón beinhaltet ein Museum, in dem jeder Staat Amerikas seinen eigenen Bereich hat. Die ausgestellten Stücke lassen allerdings an Brisanz zu wünschen übrig. Da mutet das Mausoleum schon eher interessant an – neben dem Museum soll sich das Grab von Christoph Kolumbus befinden, gleich hinter dem Eingang ist ein Sarkophag ausgestellt.

Das Bauwerk wird rund um die Uhr militärisch bewacht, wer um Erlaubnis bittet, darf auf sein Dach steigen und von dort aus die Aussicht über Santo Domingo genießen.

In der Nacht von Freitagen und Samstagen projizieren 156 Scheinwerfer mit insgesamt 350.000 Watt das Kreuz des Faro de Colon vom Dach des Grabmals in den karibischen Himmel. Das Lichtspektakel sollte ursprünglich jede Nacht abgehalten werden, doch die etwas marode Stromversorgung Santo Domingos hielt dies nicht durch. Apagones (Stromausfälle) sind hier ohnehin beinahe an der Tagesordnung.

Alcázar de Colón

Der Alcázar de Colón, der Palast des ehemaligen Vizekönigs, Santo Domingo, Dominikanische Republik - © hessbeck / Fotolia
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Gleich gegenüber des Faro Colón mit Blick auf den Río Ozama liegt der Alcázar de Colón, der Palast des ehemaligen Vizekönigs. Der Bau wurde von Diego Colón, dem ersten Sohn von Christoph Kolumbus in Auftrage gegeben und 1514 fertiggestellt. Über 60 Jahre lang regierten die spanischen Königshäuser von hier aus die Neue Welt.

Nach dem Tod der Gemahlin von Diego Colón wurde der Palast verlassen und dem Verfall preisgegeben. Erst in den 1950er Jahren wurde er restauriert und beinhaltet nun das vizekönigliche Museum mit einer Menge an Schätzen aus der Kolonialzeit.

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Fortaleza Ozama

Die Festung Ozama in Santo Domingo, Dominikanische Republik - © hessbeck / Fotolia
© hessbeck / Fotolia

Auch die Festung von Santo Domingo an der Mündung des Flusses Ozama gehört als eine der ältesten Festungen des amerikanischen Kontinents zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Festung kann im Zuge von Touren besichtigt werden. Vom eindrucksvollen Wehrturm aus bietet sich ein sensationeller Rundumblick über die Altstadt von Santo Domingo.

Calle Las Damas

Direkt an der Ozama-Festung führt die Calle Las Damas vorbei, angeblich die erste Straße der neuen Welt. Noch immer wird ihr Kopfsteinpflaster in einer der schönsten Gegenden der Stadt von wunderbaren Häusern und Kirchen aus der Kolonialzeit gesäumt.

Ähnlich wie entlang der Calle El Conde laden auch hier Shops, Restaurants und Bars zum Flanieren und Verweilen ein. Die große Sonnenuhr am Ende der Straße stammt aus dem Jahr 1753 und war ebenfalls die erste des amerikanischen Kontinents.

Botanischer Garten

Der Botanische Garten in Santo Domingo ist die grüne Lunge der Stadt, Dominikanische Republik - © Daniel Alvarez / Shutterstock
© Daniel Alvarez / Shutterstock

Der Botanische Garten „Jardin Botanico Nacional Dr. Rafael M. Moscoso“ im nordwestlichen Stadtteil Stadtteil Altos de Galà ist so etwas wie die grüne Lunge der 4-Millionen-Einwohner-Stadt. Im größten Botanischen Garten der Karibik mit einer Fläche von 180 Hektar sorgt üppiges Grün aus aller Welt dafür, dass die Einwohner von Santo Domingo Luft zum Atmen haben.

Der Botanische Garten wurde 1976 mit dem Ziel eröffnet, die dominikanische Pflanzenwelt zu studieren und zu erhalten. Gewidmet wurde er dem ersten dominikanischen Botaniker, der die dominikanische Flora katalogisierte und das botanischen Institut der Universität von Santo Domingo gründete. Von diesem erhielt der Garten auch seinen Namen.

Der Garten beherbergt neben den heimischen auch zahlreiche Pflanzen anderer Regionen und ist in mehrere Bereiche gegliedert. Sie alle gruppieren sich um die 20m breite kreisrunde Blumenuhr in der Mitte des Botanischen Gartens. Mit einer Höhe von 3,5 und einer Zeigerlänge von 5 Meter gehört sie zu den größten Blumenuhren der Welt.

Spaziergang im Botanischen Garten von Santo Domingo

Gleich nach dem Eingang des Parks gelangt man auf den Plaza Central, ein wunderschön angelegter Platz mit Fischteichen und Wasserpflanzen. Hier startet ein kleiner Zug, der spazierunwillige bequem durch die ausgedehnten Gartenanlagen bringt.

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Im Japanischen Garten fühlt man sich von Bonsai, Bambus, Kirsche und Wacholder in den Orient versetzt. Idyllisch angelegt Seen, gemütliche Sitzgelegenheiten und schmucke Bogenbrücken laden zum Entspannen ein. In den hübschen Pavillons wird man in die jeweilige florale Welt der Orchideen, Farne oder Bromelien entführt.

Das Herbolario (Kräutergarten) beinhaltet Heilpflanzen, aus denen Arzneistoffe oder Aromen gewonnen werden. Viele der Pflanzen sind giftig oder mit gefährlich anmutenden Stacheln besetzt. Über ihre Bezeichnung, Verwendung und Herkunft informieren penibel aufgestellte Schildchen.

In den Gran Cañadas herrscht dank des Flusses, der durch das Gebiet fließt, ein Klima wie in den Tropen, was für Pflanzen, die man sonst nur in Regenwäldern findet, ideale Lebensbedingungen mit sich bringt.

Im Bereich der heimischen Pflanzen wird die Vegetation der Dominikanischen Republik präsentiert, viele der dort vorgestellten Pflanzen sind vom Aussterben bedroht. Im Baumgarten (Arboretum) befindet sich auf einem über 10.000m² großen Gebiet ein regelrechter Wald. Die Bäume werden zu Forschungszwecken genutzt.

Der Palmengarten ist ein eigens abgegrenzter Bereich und umfasst eine Fläche von 300.000m² mit einer großen Anzahl an Palmenarten aus aller Welt. Im Ökomuseum kann man sich auch in der Theorie über die Vegetation der Dominikanischen Republik informieren. An Cafés und Souvenir-Shops mangelt es natürlich auch nicht.

Der botanische Garten ist jedoch nicht nur der Pflanzenwelt gewidmet. Etwa 40% seiner Fläche fungieren als Tierreservat und Naturschutzgebiet, in dem einige wilde Tiere ein Rückzugsgebiet gefunden haben.

National Aquarium

Im National Aquarium von Santo Domingo sind Meeresschildkröten, Seekühe, Rochen, Haie und zahlreiche andere karibische Meeresbewohner zu sehen, Dominikanische Republik - © steve estvanik / Shutterstock
© steve estvanik / Shutterstock

Wer neben der karibischen Pflanzenwelt auch die Fauna bewundern möchte, sollte dem Aquarium von Santo Domingo einen Besuch abstatten. Es wurde im Jahr 1990 eröffnet und gibt mit etwa 3.000 Exemplaren von 250 verschiedenen Spezies einen netten Einblick in die Welt der heimischen Meeresbewohner.

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Die Lage des Aquariums ist auch nicht zu verachten. Direkt am Strand gelegen hat man einen wunderbaren Blick über Santo Domingo und seine Küste. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Aquarium leider nicht zu erreichen, am besten man fährt mit dem Taxi.

Eine große Anzahl an Meeresschildkröten und Seekühe lebt in dem Aquarium. Der heimliche Star des Aquariums ist die Seekuh Tamaury. Sie wurde als Baby an der Küste von Barahona gefunden und im Aquarium aufgezogen. Die Hauptattraktion des Aquariums ist ein Plexiglastunnel, der durch ein Becken durchführt, in dem sich Fischschwärme, Haie und Rochen tummeln. Die Besucher können die Meerestiere von unten beobachten und sie so aus einem ganz neuen Blickwinkel kennenlernen.

Das Aquarium ist groß genug, um einen ganzen Tag darin verbringen zu können. Man kann sogar selbst Snacks und etwas zu Trinken mitbringen und neben den Haien ein Picknick veranstalten.

Vor allem für Kinder ein Highlight ist der knapp 2.500m² große Themenpark, der neben interaktiven hautnahen Erlebnissen auch Informationen beinhaltet, warum es so wichtig ist, die fragile Flora und Fauna unserer Ozeane zu schützen.

Die Beschilderung und Information neben den Becken ist zwar auf Spanisch, es gibt jedoch auch englisch-sprachige Führungen, im Zuge derer man Wissenswertes über die karibischen Fische und das Aquarium selbst erfährt.

Parque Nacional Los Tres Ojos

Ein Nationalpark mitten in der Stadt? In Santo Domingo ist das der Fall! In der natürlich entstandenen Kalkstein-Grotte des „Der 3-Augen-Nationalpark“ bieten 4 kristallklare Lagunen eine absolut fantastische Kulisse für Spaziergänge und Bootsfahrten. Am frühen Vormittag sind die Höhlen meist noch menschenleer und bieten unvergessliche Eindrücke der blau und grün schimmernden Wunderwelt. Baden ist allerdings leider nicht erlaubt.

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