Dominica – Sehenswertes und Reisetipps

Normalerweise sind es die atemberaubenden Strände, die Urlauber in die Karibik locken. Dominica bietet stattdessen mit üppiger Natur eine geniale Mischung aus Relax- und Aktivurlaub, um die Tier- und Pflanzenwelt einer karibischen Insel zu erleben – absolut unvergesslich! 

Saftig bewachsene Berghänge, natürliche Thermalquellen, Wasserfälle und dichte Regenwälder machen Dominica zum Inbegriff eines tropischen Paradieses. Vielleicht gibt es gerade aufgrund der wunderschönen Natur und dem entspannten Lebensstil besonders viele über 100jährige Menschen auf Dominica.

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Bekannt für ihren unglaublichen Artenreichtum gilt es Dominica vor allem die Flora und Fauna zu erforschen, denn Sandstrände fehlen bis auf wenige Ausnahmen nahezu zur Gänze! Taucher freuen sich an den felsigen Küsten dafür umso mehr über das kristallklare Wasser, das die farbenprächtigen Korallenriffe und deren schillernde Bewohner offenbart.

Die über 1.200 verschiedene Pflanzen locken auch über Wasser in erster Linie Naturliebhaber auf den Plan. Auf dem Land und unter Wasser zeigt sich die faszinierende Tierwelt der Karibik mit Walen, Delfinen, tropischen Fischen, Meeresschildkröten, Kolibris, Papageien, Opossums, Würgeschlangen und einem Riesenfrosch namens Berghuhn.

Wie kommt man am besten nach Dominica?

Dominica gehört zu den Kleinen Antillen und liegt in der Karibik exakt zwischen Guadeloupe und Martinique. „Nature Island“ kann am besten mit dem Flugzeug oder dem Kreuzfahrtschiff erreicht werden. Direktflüge von Europa aus gibt es keine, meist fungieren Antigua, Barbados oder Guadeloupe als Zwischenstop, bevor es mit dem Regionalflieger oder dem Schiff weitergeht.

Beste Reisezeit für Dominica

Der europäische Winter bzw. Frühling von Dezember bis Mai gilt als beste Reisezeit für Dominica. Dann herrscht Trockenzeit und die Temperaturen halten sich in Grenzen. Warm ist es auf Dominica das ganze Jahr über mit Tageshöchstwerte um 28°C und Nachttemperaturen um 22°C. Tropische Schauer können auch in der Trockenzeit auftreten. Da diese jedoch meist zur gleichen Uhrzeit auftauchen, stellen sie für die meisten Urlaubsaktivitäten kein Hindernis dar.

Dominica gilt als feuchteste Insel der Karibik, nicht umsonst ist sie so grün. Von Juni bis November herrscht zwar ein niedrigeres Preisniveau, dafür aber auch unangenehm feuchte Hitze dank verlässlicher Nachmittagsschauer, die überwiegend im Osten der Insel auftreten. Vor allem von August bis Oktober ist es in den Wäldern von Dominica hauptsächlich unerträglich schwül. Von Juni bis November besteht außerdem ein gesteigertes Risiko für Hurrikans.

Nationalpark Morne Trois Pitons

Nur 15min vom Eingang des Morne-Trois-Pitons-Nationalparks entfernt liegt der märchenhafte Emerald Pool, Dominica - © Sorin Colac / Shutterstock
© Sorin Colac / Shutterstock

Der 1975 gegründete Nationalpark Morne Trois Pitons liegt etwa 13km nordöstlich von Dominicas Hauptstadt Roseau und zählt seit 1997 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der älteste Nationalpark Dominicas erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 7.000 Hektar um seinen namensgebenden Vulkan Morne Trois Pitons. Der imposante Berg erreicht eine Höhe von 1.342 Meter, der zweithöchste Berg im Nationalpark ist der Morne Macaque mit einer Höhe von 1.121 Meter.

Die Landschaft im Nationalpark ist geprägt durch tropischen Regenwald, vulkanische Felsformationen, zerklüftete Bergwände und tiefe Schluchten. An die 5.000 verschiedenen Pflanzenarten gedeihen in den verschiedenen Vegetationszonen des Morne Trois Pitons Nationalparks.

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Über 900 Meter findet man den mystischen Nebelwald, der kalt und feucht zum Großteil aus Moosen, Farnen und flechtenüberzogenen verkrüppelten Bäumen besteht. Talwärts geht es weiter durch subalpines Gesträuch mit dürren Nadelbäumen, bis man zum subalpinen Regenwald vorgestoßen ist. Über 600 Metern wachsen hier eigentlich typische Regenwaldpflanzen, die aber lang nicht die Ausmaße eines richtigen Regenwaldes erreichen – der beginnt erst ab einer Seehöhe von 460 Metern.

Durch die üppige Vegetation streifen sieben Säugetierarten, 135 verschiedene Vögel und jeweils 12 Reptilien-, Amphibien- und Krustentierspezies. Dazu gehören die farbenprächtigen Amazonas-Papageien, der Zuckervogel und die bis zu 4m lange Boa Constrictor.

Emerald Pool

Nur 15min zu Fuß vom Eingang des Nationalparks entfernt liegt der märchenhafte Emerald Pool. Man erreicht ihn über einen idyllischen Dschungelpfad durch moosbewachsene Bäume mit verkrüppeltem Wurzelwerk über mehrere Holzbrücken. Ein 13 Meter hoher Wasserfall ergießt sich in den smaragdgrünen Emerald Pool, der farblich perfekt mit den Lianen und Moosen der Felswand abgestimmt ist – es würde nicht wundern, wenn plötzlich eine Elfe ihren Kopf hinter einem der Felsen hervor streckt.

Valley of Desolation

Im "Valley of Desolation" im Morne-Trois-Pitons-Nationalpark fauchen und gurgeln 50 Dampflöcher, Dominica - © Paskee / Shutterstock
© Paskee / Shutterstock

Das Kontrastprogramm dazu ist das Valley of Desolation („Tal der Hoffnungslosigkeit“). In diesem unwirtlichen Tal fauchen und gurgeln an die 50 Fumarolen („Dampflöchern“), heiße Quellen, blubbernde Schlammlöchern und Schwefelquellen. Überall gluckert, raucht und zischt es, steigen Wasserdampf und teilweise auch vulkanische Gase in den Himmel.

Im Valley of Desolation befindet sich mit dem zweitgrößten kochenden See der Welt ein spektakulärer Anblick vor einer Steilklippen-Kulisse – wenn der See nicht gerade wie die meiste Zeit von dichten Dampfwolken verhüllt ist. Wer den anstrengenden Tagesmarsch zum Tal auf sich nimmt, wird also reichlich mit imposanten landschaftlichen Eindrücken belohnt. Aus dem Valley of Desolation fließt der Pointe Mulatre River, der in den Atlantik mündet.

Boeri Lake und Freshwater Lake

Ebenfalls sehenswert sind der Boeri Lake und der Freshwater Lake, welche sich an zwei Seiten an die Flanken des Morne Macaque schmiegen. Der Boeri Lake befindet sich in einem erloschenen Vulkankrater auf einer Höhe von 870 Metern und ist damit der höchstgelegene und der zweitgrößte See Dominicas. Neben dem Grand Etang Lake auf Grenada ist er der einzige Kratersee der Karibik.

Der Freshwater Lake ist der größte und zweittiefste See Dominicas, er ist die Quelle des Rio Roseau. Wie der Boeri Lake ist auch er vulkanischen Ursprungs und wurde durch einen Damm noch künstlich erweitert.

Morne Diablotin Nationalpark

Neben dem Kapuzenwaldsänger finden noch 17 weitere gefährdete Vogelarten im Morne-Diablotin-Nationalpark auf der karibischen Insel Dominica Zuflucht - © drsuth48 / Shutterstock
© drsuth48 / Shutterstock

Auch der Morne Diablotin Nationalpark in der nördlichen Bergkette der karibischen Insel erstreckt sich um einen Berg, diesmal den höchsten Gipfel Dominicas. Der knapp 1.450 Meter hohe Morne Diablotin ist nach dem Vulkan Soufrière auf Guadeloupe der zweithöchste Berg der Niederen Antillen und vor allem aufgrund seiner artenreichen Vogelwelt bekannt.

Der Morne Diablotin Nationalpark umfasst eine Fläche von 3.300 Hektar und wurde im Jahr 2000 in erster Linie zum Schutz des Nationalvogels Dominicas, dem Sisserou Papagei, gegründet. 17 andere teilweise gefährdete Vogelarten haben im Morne Diablotin Nationalpark Zuflucht gefunden, wie zum Beispiel der Zwergfalke, der gelbgefiederte Kapuzenwaldsänger oder der blau schimmernde Blaurücken-Waldsänger, sowie der Blaureiher oder der wunderschön gezeichnete Krabbenreiher.

Um einiges spektakulärer anzusehen und durch ihr prächtig gefärbtes Gefieder leicht zu entdecken sind die bunten Amazonas-Papageien oder der tiefrot schillernde Granatkolibri.

Tipp: Wer die Tier- und Pflanzenwelt Dominicas nicht ganz so live erleben möchte, sollte dem Botanischen Garten in der Hauptstadt Roseau einen Besuch abstatten.

Unterwegs im Morne Diablotin Nationalpark

Der Morne Diablotin Nationalpark beeindruckt durch seinen dichten Regenwald mit imposanten Baumriesen auf Pfahlwurzeln und natürlich seine atemberaubende Vielfalt an exotischen Vögeln und beeindruckenden Pflanzenarten. Betritt man diese Welt aus fantastischem Blättergewirr und bizarren Wurzelskulpturen fühlt man sich wie auf einem anderen Planeten.

In den nördlichen, nordwestlichen und südwestlichen Grenzgebieten des Morne Diablotin Nationalparks befinden sich einige private Ländereien, diese dürfen jedoch ausschließlich für die Landwirtschaft genutzt werden. Die nächsten menschlichen Siedlungen sind mehr als 10km vom Nationalpark entfernt.

Rund um den Morne Diablotin Nationalpark erstreckt sich noch das Naturschutzgebiet Northern Forest Reserve, welches 1977 zum Naturschutzgebiet deklariert wurde und Fläche von knapp 9.000 Hektar umfasst. Wer glaubt, im Nationalpark selbst noch nicht genug der fantastischen Pflanzen- und Vogelwelt Dominicas gesehen zu haben, kann auf dieses Gebiet ausweichen und seinen Horizont noch einmal erweitern.

Trafalgar Falls

Die Trafalgar-Fälle auf der karibischen Insel Dominica bestehen aus zwei Wasserfällen, hier der "Mutter-Wasserfall" - © Kendra Nielsen / Shutterstock
© Kendra Nielsen / Shutterstock

Die spektakulären Zwillings-Wasserfälle „Mutter und Vater“ liegen direkt an der Straße nur 20 Autominuten von Dominicas Hauptstadt Roseau entfernt. Vom Visitor Center aus führt ein ca. zehnminütiger idyllischer Spaziergang durch Dominicas Regenwälder mit riesenhaften saftig grünen Bäumen und dichtem Unterholz bis zu den Trafalgar Falls.

Das Wasser beider Fälle wird in Dominica zur Stromgewinnung genutzt. Die dicken Stahlrohre, die auf dem Weg zu den Fällen sichtbar sind, leiten das Wasser direkt zum Kraftwerk in Trafalgar, welches für 70% von Dominicas Stromversorgung verantwortlich ist.

Von einer Plattform aus hat man einen herrlichen Überblick über die atemberaubende Kulisse der majestätischen Trafalgar Falls und ihre kleinen Pools, die märchenhaft in der Sonne glitzern.

Tipp: Der ideale Zeitpunkt für einen Besuch der Trafalgar Falls ist der Nachmittag, da es zu dieser Zeit kein Gegenlicht mehr gibt und somit perfekte Erinnerungsfotos geschossen werden können.

Der Pool des kleineren, nur 20 Meter hohen Wasserfalls, der so genannten Mutter, ermöglicht ein erfrischendes Bad nach der Dschungelwanderung. Das Wasser ist überraschend warm, da der „Mutter-Wasserfall“ vom Breakfast River gespeist wird, der durch den Boling Lake im Morne Trois Pitons Nationalpark fließt.

Der große „Vater-Wasserfall“ ergießt sich aus etwa 40 Metern Höhe in ein Becken, das von einer heißen Quelle gespeist wird – ebenfalls perfekt für einen Sprung ins (mehr oder weniger) kühle Nass.

Achtung: Der Weg zum Badevergnügen kann glitschig und heimtückisch sein – Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall angemessen! Für jene, die nicht gut zu Fuß sind, ist ein Verbleiben auf der Aussichtsplattform empfehlenswert, wer stolpert oder ausrutscht wird schnell von der starken Strömung der Fälle mitgerissen!

Old Mill Cultural Center in Canefield

Errichtet im Jahr 1773 war die alte Mühle Dominicas erste Stätte zur Zuckerrohrverarbeitung und Rum-Destillerie - © dogi / Shutterstock
© dogi / Shutterstock

Nach so viel Natur ist das „Old Mill Cultural Center“ eine der wenigen historischen Sehenswürdigkeiten von Dominica. Errichtet im Jahr 1773 war die alte Mühle die erste Stätte zur Zuckerrohrverarbeitung und Rum-Destillerie. Sie ist eine der ältesten und am längsten in Betrieb gewesenen Plantagen von Dominica.

Ihren Dienst verrichtete die Old Mill bis zum Jahr 1908 auf traditionelle Weise, in ihren frühen Jahren wurde sie von Sklaven bewirtschaftet. Dann wurde sie von einem US-amerikanischen Millionär aufgekauft und mit dampfbetriebenen Maschinen modernisiert. Nach der Verarbeitung von Zucker wurde die Mühle mit vereinter Wasser- und Dampfkraft auf Kalkproduktion umgerüstet, bis sie schließlich in den 1970er Jahren an die Dominicanische Kunstversammlung gespendet und zum Kunstzentrum der Insel wurde.

Heute fungiert die alte Mühle als Kulturzentrum und Volkskundemuseum von Dominica, in dem man über die Traditionen der karibischen Insel lernen kann und immer wieder Ausstellungen mit Werken lokaler Künstler abgehalten werden. Vor allem im Zuge des Karnevals finden viele Veranstaltungen und Feierlichkeiten in der Old Mill statt. Sogar eine Freiluftbühne ist vorhanden.

Um das Gebäude herum ist ein idyllischer Garten angelegt, der einen kleinen Zoo beinhaltet, in dem unter anderem der selten gewordene Jaco-Papagei heimisch ist. Das verwitterte Mühlenrad hinter moosbewachsenen Ziegelmauern kann immer noch besichtigt werden – noch hat es sich der Dschungel nicht ganz zurückgeholt.

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