Fort Amsterdam in Willemstad, Curaçao

Das Fort Amsterdam im Stadtviertel Punda bewacht die Hafeneinfahrt zu Curaçaos Hauptstadt Willemstad und enthält heute das Parlament der karibischen Insel, das Ministerium, eine Kirche und ein Museum.

Fort Amsterdam ist die größte und bedeutendste Festung auf der karibischen Insel Curaçao und die mächtigste Festung der ABC-Inseln. Das Fort Amsterdam ist nicht das einzige auf Curaçao und auch nicht das am besten erhaltene und doch die meistbesuchte Befestigungsanlage der Insel. Dementsprechend zählt sie zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Willemstad.

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Das Fort liegt im Stadtteil Punda direkt an der Sint Annabaai und bewacht gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Riffort die Hafeneinfahrt zu Curaçaos Hauptstadt Willemstad. Mit dem Hafen Schottegat und dem historischen Zentrum von Willemstad zählt es seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Errichtet im Jahr 1635 wurde es nach einer Abteilung der Netherlands West Indies Company benannt, der Chamber of Amsterdam, die für die Verwaltung von Curaçao verantwortlich war. Das mächtige Bollwerk bestand aus 5 Bastionen, hatte seine eigene Wasserversorgung und beherbergt eine Kirche innerhalb seinen Mauern.

Fortkerk

Die Fortkerk innerhalb der Mauern von Fort Amsterdam in Willemstad ist gleichzeitig mit der Festung das älteste Gebäude auf Curaçao - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Inmitten der Mauern von Fort Amsterdam liegt die „Festungskirche“. Sie wurde 1635 als hölzerne Garnisonskirche erbaut und 1707 durch einen Backsteinbau ersetzt. Die heute in leuchtendem Gelb getünchte Fortkirche stammt aus dem Jahr 1742. Die „Vereinigte Protestantische Kirche“ der Niederländischen Antillen, wurde im Jahr 1992 renoviert und ist erst seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich.

Auf den ersten Blick denkt man beim Anblick der Fortkerk nicht an eine Kirche, sondern ein weiteres Verwaltungsgebäude des Forts. Lediglich das Kreuz an ihrem höchsten Punkt verrät ihre Funktion. Zwei großzügige Freitreppen führen in den dezent ausgestatteten Kirchenraum, dessen auffälligsten Schmuck die Barockorgel linker Hand darstellt.

Seit die Kirche als Museum fungiert, kann sie nur noch gegen eine geringe Gebühr betreten werden (nachmittags geschlossen) und informiert über die Geschichte der Fortkerk und die protestantische Gemeinde auf Curaçao. Neben den religiösen Ausstellungsstücken werden in der Fortkerk auch historische Landkarten und die originale Kirchturmuhr aus dem Jahr 1766 präsentiert.

Besuch von Fort Amsterdam

Über dem Eingang von Fort Amsterdam in Willemstad wohnt heute der niederländische Gouverneur von Curaçao - © James Camel / franks-travelbox
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Die Festung kann über zwei Eingänge betreten werden. Einer liegt direkt an der Sint Annabaai und wird vom „Horn of Plenty“-Monument bewacht. Diese metallene Dame, die das Füllhorn symbolisch über die Stadt ergießt, wurde von den Niederlanden zum Dank für die Unterstützung im Zweiten Weltkrieg gespendet und 1953 von Prinz Bernhard eingeweiht.

Der zweite Eingang liegt im Westen und wird ebenfalls von einer Statue flankiert, diesmal vom venezolanischen Freiheitskämpfer Manuel Corel Piar, dessen Namen auch der Platz vor der Festung trägt, an den das nicht zu übersehende Val Plaza-Hotel und das Gelände des Waterforts grenzen.

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Über dem ersten Eingang des Forts lagen einst die Gemächer des Direktors der West Indies Company, heute wohnt dort der niederländische Gouverneur. Seine Anwesenheit wird durch eine gehisste Flagge auf der Festung signalisiert. Außerdem beherbergt das Fort Amsterdam einige Regierungsbüros und das Ministerium. Aus diesem Grund sind auch große Teile des Forts Amsterdam für Besucher nicht zugänglich.

Auf der anderen Seite des Innenhofs, gegenüber den Diensträumen des Gouverneurs thront die Fortkerk, der Rest des Gebäudes wird von Verwaltungsbüros eingenommen.

Vermächtnis von Kapitän Bligh

In den Mauern der Fortkerk in Willemstad steckt heute noch eine Kanonenkugel, die vom legendären Kapitän Bligh abgefeuert wurde, Curaçao - © James Camel / franks-travelbox
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In der Mauer über der linken Treppe der Fortkerk kann immer noch eine Kanonenkugel bewundert werden. Sie stammt aus dem 26 Tage lang dauernden Beschuss im Jahr 1804, als der legendären Kapitän Bligh, der vielen durch die Meuterei auf der Bounty ein Begriff ist, vergeblich versuchte, Willemstad einzunehmen.

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