Der Christoffelpark im Nordwesten von Curaçao hält eine exklusive Mischung aus tropischer Natur, spektakulären Ausblicken, einsamen Stränden, historischen Ruinen und faszinierenden Wanderungen bereit.
Der Christoffelpark ist mit einer Fläche von 1860 Hektar der größte Nationalpark von Curaçao und liegt gleich neben dem Shete Boka Nationalpark. Beide Nationalparks sind Teil unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Curaçao.
Das Naturschutzgebiet des Christoffelparks entstand in den 1970er-Jahren, als die Regierung die drei ehemaligen Plantagen Savonet, Zorgvlied und Zevenbergen aus dem 18. Jahrhundert kaufte und der STINAPA, der Naturschutzorganisation der Niederländischen Antillen, überschrieb.
In Zusammenarbeit mit den Niederlanden und dem WWF entstand innerhalb weniger Jahre ein sehenswerter Naturpark mit zahlreichen historischen und landschaftlichen Attraktionen.
Inhaltsverzeichnis
Flora und Fauna im Christoffelpark
Auch die Flora und Fauna des Christoffelparks kann sich sehen lassen. Neben drei verschiedenen Arten von Säulenkakteen und den Divi-Divi-Bäumen ist der Boden teilweise geradezu übersät mit Bromelien. Dazwischen wachsen seltene Orchideen und andere exotische Blütenpflanzen.
Hin und wieder lassen sich im Dickicht des Parks Weißwedelhirsche, Kolibris, Warawaras (ein Geierfalke), Falken und Schleiereulen blicken und im Unterholz rascheln ständig Eidechsen und Leguane.
Wie kommt man am besten zum Christoffelpark?
Der Zugang zum Christoffelpark liegt direkt an der Straße von Willemstad nach Westpunt. Im ehemaligen Landhaus Savonet ist die Touristeninformation untergebracht, wo Tickets und Straßenkarten des Christoffelparks erhältlich sind. Außerdem befindet sich hier das Savonet-Museum, welches anhand von archäologischen Funden im Christoffelpark die Geschichte der Insel dokumentiert.
Seit 2004 sind die Straßen im Christoffelpark asphaltiert. Sie sind zwar nach wie vor steil und eng, können jedoch mit dem normalen PKW befahren werden. Neben den drei farbig markierten Autorouten können durch den Christoffelpark auch geführte Touren unternommen werden, wie zum Beispiel die Pick-up-Safari, die Sunset-Tour, ein Full-Moon-Walk oder Bird-Watching-Hikes.
Sehenswertes auf der grünen Autoroute
Alle drei Autorouten führen im Einbahnsystem durch den Park und sind durch einen Schranken begrenzt, der mit einer Chip aus dem Info-Center geöffnet werden kann. Anhand der Karte erfolgt die Orientierung im Christoffelpark auf eigene Faust absolut problemlos.
Wanderung auf den Christoffelberg
Der Christoffelberg ist der höchste Berg von Curaçao, man begibt sich damit also auf das windige Dach der Insel. Die Besteigung des Christoffelbergs ist ein wahres Abenteuer, das durch üppige Natur führt und am Gipfel mit absolut traumhaftem Ausblick über den gesamten nördlichen Teil von Curaçao endet.
Um der ärgsten Hitze zu entgehen, empfiehlt sich ein möglichst früher Gipfelsturm und somit der erste Stopp beim Parkplatz des Christoffelbergs. Die Wanderung auf den 372 Meter hohen, dicht bewachsenen Berg führt zu Anfang noch über bequeme Pfade, wächst sich allerdings gegen Ende zu einer anstrengenden Kletterpartie durch unbefestigtes Gelände aus.
Im wahrsten Sinne des Wortes geht es über Stock und Stein, an steilen Abhängen entlang und durch enge Felsspalten hindurch. Auch die tropische Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machen dem Kreislauf Untrainierter zu schaffen. Obwohl der Großteil des Weges im Schatten von Bäumen erfolgt und an den Flanken des Berges meist Wolken hängen, kann es – vor allem für Europäer – nahezu unerträglich heiß werden! Beim Abstieg über die teilweise steilen Felspassagen ist wiederum Vorsicht geboten!
Tipp: Bei der Wanderung auf den Christoffelberg auf jeden Fall ausreichend Trinkwasser (mindestens ein Liter pro Person) und feste Schuhe mitnehmen!
BILDER: Christoffelpark – Wanderung auf den Christoffelberg
Fotogalerie: Wanderung auf den Christoffelberg
Ruinen von Zorgvlied
Bei den Ruinen des alten Plantagenhauses wird man von einer anfangs unspektakulären Terrasse begrüßt. Erst hinter den stacheligen Büschen und riesigen Kakteen tauchen die imposanten Überreste des einstigen Landhauses auf, die von einer geisterhaften Aura umgeben werden.
Um die steinernen Ruinen herum ist ein kurzer Spazierweg angelegt, der auch zum so genannten „Slave Post“ führt. An diesem steinernen Pfeiler wurden vermutlich früher Sklaven angebunden.
View Points
Über mehrere Aussichtspunkte auf die Boka Tabla an der zerklüfteten Nordküste und das Landhaus Knip, das sich Spielzeughäuschen gleich in die dichte Vegetation duckt, geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Sehenswertes auf der gelben Autoroute
Die gelbe Route ist um einiges kürzer als die grüne. Sie führt zum Parkplatz des Orchid-Trails mit seiner vielfältigen Pflanzen- und Vogelwelt, der vor allem Naturfreunde begeistern wird. Auch Weißwedelhirsche werden hier immer wieder gesichtet.
An seinem Ende führen zwei kurze Wanderwege zu weiteren Aussichtspunkten mit herrlichem Blick über Curaçaos Südwestküste und zu den Ruinen des Landhauses Zevenbergen. Vom ersten Stock aus sieht man tatsächlich die sieben Hügel, die der Plantage einst ihren Namen gaben.
Sehenswertes auf der blauen Autoroute
Für die Karte der blauen Route ist noch einmal ein Zwischenstopp beim Eingang nötig, da ein anderer Schranken hinter dem Landhaus Savonet geöffnet werden muss.
Boka Grandi
Nach einem Aussichtspunkt auf die „Große Bucht“ gelangt man auch direkt zu der malerischen Boka Grandi an der Nordwestküste von Curaçao. Über einen steilen Pfad vorbei an knorrigen Bäumen geht es hinab in die Bucht, die sich meist menschenleer präsentiert. Entlang des idyllischen Sandstreifen kann man kurz ins Wasser waten, schwimmen ist aufgrund der tosenden Brandung jedoch nicht zu empfehlen.
Ein Spaziergang bis zum anderen Ende der Bucht führt durch imposante Felsen, die eindeutig aus versteinerten Korallen bestehen. Die Klippen werden von Fledermäusen bevölkert, die sich in den dunklen Nischen verstecken, und sind übersät von Krabbenschalen, die die Seevögel aus der Luft auf die Felsen geworfen haben, um sie zu knacken.
Höhlen und Felszeichnungen
Der nächste Abstecher auf der blauen Route führt zu zwei Höhlen, von denen eine besichtigt werden kann. Es ist allerdings stockdunkel und wer ohne Taschenlampe unterwegs ist, sollte sich nicht weit in die Höhle hinein wagen.
Meist hält man sich jedoch in der feuchten Schwüle der von Fledermäusen und Wespen bewohnten Höhle ohnehin nicht lange auf. Von der Höhle führt ein weiterer Pfad zu einigen Felsmalereien der Arawak-Indianer, die zwischen 500 und 2.000 Jahre alt sind.
Remarkable Tree und Rock Formations
Die letzten Attraktionen auf der blauen Route sind der Mata Piská, auch „Remarkable Tree“ („Bemerkenswerter Baum “) genannt, der tatsächlich aus der umgebenden Vegetation heraussticht, und einige markante Felsformationen, die so genannten Piedra di Janchi und die Piedra Largu, die vom Straßenrand aus zu sehen sind. Auf letzteren halten oft zwei Warawaras nach Beute Ausschau.
BILDER: Nationalpark Christoffelpark
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