Lu Shan Nationalpark, China

Der Lu Shan ist aufgrund seiner strengen Schönheit, geologischen Besonderheiten und historischen Ereignisse einer der bekanntesten Berge Chinas. Als Sommer-Rückzugsort bekannt, war seine schroffe Landschaft immer wieder Sitz der Regierung und Schauplatz wichtiger politischer Konferenzen.

Der Lu Shan Nationalpark in der Provinz Jiangxi im Südosten Chinas wurde im Gebiet des Lu Shan Gebirges südlich des Jangtse gegründet und umfasst eine Fläche von 302 Quadratkilometern. Seit 1996 zählt er zu den UNESCO Weltkulturerbestätten und auch bei uns gehört zu den Top 10 Sehenswürdigkeiten von China.

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BILDER: Lu Shan Nationalpark

Fotogalerie: Lu Shan Nationalpark

Kühles Rückzugsgebiet

Da es dort mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von knapp 12°C auch im Hochsommer nicht heißer als 25°C wird, nutzen den Nationalpark viele hitzegeplagte Touristen und Einheimische bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts als angenehm kühlen Rückzugsort.

Aus demselben Grund verlagerte Chinas Regierung auch schon ihren Sitz nach Lu Shan, was ihm auch den Spitznamen „Sommerhauptstadt“ einbrachte. Durch die kühlen Temperaturen, die dichte Vegetation und die hohe Feuchtigkeit ist das Gebirge an durchschnittlich 200 Tagen im Jahr von Nebel verhüllt.

Religiöser Schlupfwinkel

Eine gewundene Brücke bahnt sich ihren Weg durch den allgegenwärtigen Nebel im Lu Shan Nationalpark, China - © chungking / Shutterstock
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Der Lu Shan ist überhaupt einer der berühmtesten Berge Chinas. Bereits im späten ersten Jahrtausend nach Christus in der Tang-Dynastie hatten viele Sekten dort ihren Sitz, was auch größere Religionsgemeinschaften, unter anderem auch Islam und Christentum inspirierte, sich dort niederzulassen. Archäologische Stätten, Inschriften und mehr als 200 historische Bauten zeugen heute noch davon.

Über 400 Gedichte wurden über den Lu Shan geschrieben, große spirituelle Führer und Philosophen, wie Lao Tse nutzten ihn zum Meditieren und politische Großereignisse, wie zum Beispiel 1937 die Kriegserklärung an Japan durch Chiang Kai Shek oder die entscheidenden Konferenzen des Mao Zedong 1959, 1961 und 1970, fanden hier statt.

Lu Shan ist nicht nur bei den Chinesen bekannt und beliebt. Seit 1895 erbauten auch die westlichen Staaten, wie Großbritannien, Frankreich und die USA ihre Villen im Lu Shan-Gebirge. Einige Bauten in westlichem Stil wurden später zur Stadt Guling.

Atemberaubende Landschaft

Der wunderschöne Sandiequan-Wasserfall im Lu Shan Nationalpark in China - © chungking / Shutterstock
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Die höchste Erhebung des Lu Shan Gebirges ist mit 1.474m der Hanyang-Gipfel. Das Gebirge entstand gleichzeitig mit dem Himalaya. Seine geologischen Charakteristika mit tiefen Schluchten und abgebrochenen Gipfel aus der Gletscher- und Quartärzeit haben ihm den Titel „Geopark“ eingebracht. Die geologischen Besonderheiten des Lu Shan Nationalparks werden dem interessierten Besucher in einem Museum in der ehemaligen Villa von Mao Zedong erläutert. Dies ist auch gleichzeitig das Zentrum für weitere Forschungsarbeiten.

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Berühmte Sehenswürdigkeiten des Lu Shan Nationalparks sind zum Beispiel der Sandiequan-Wasserfall, der künstliche angelegte Wasserspeichersee Lulin Hu auf über 1.000m Höhe, die uralten chinesischen Tulpenbäume oder der Botanische Garten, an dem fast 300 Institutionen aus über 60 Länder beteiligt sind. Über 2.000 Insekten- und 170 Vogelarten leben im Gebiet des Lu Shan.

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