Mit Work & Travel günstig um die Welt reisen – das gilt es zu beachten

Das Fernweh ist nicht auszuhalten aber das Reisebudget reicht nur für den Badeteich ums Eck? Work & Travel eröffnet neue Reiseziele für wenig Geld – denn das notwendige Kleingeld um weiterzukommen, verdient ihr unterwegs!

Rucksack packen, ins Flugzeug steigen und ab in die Freiheit! Es gibt viele Möglichkeiten, die Welt zu bereisen, aber keine davon ist so facettenreich wie Work & Travel. Die Seele des Landes, die Gastfreundlichkeit seiner Einwohner, die  Freuden und Tücken des täglichen Lebens im Anderswo – all das bietet Work & Travel in einer Intensität, von der Pauschalurlauber nur träumen können.

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Was ist Work & Travel?

  • Work & Travel ist arbeiten, wenn es sich ergibt, nebenbei neue Freundschaften finden – und zu sich selbst.
  • Work & Travel ist die perfekte Lösung für alle Reiselustigen mit geringem Startbudget und vor allem bei jungen Leuten als Alternative zu Au-Pair beliebt.
  • Work & Travel bedeutet, mit dem Rucksack herumzureisen und herumzujobben, um sich vor Ort das nötige Kleingeld für die Weiterreise zu verdienen oder für Kost und Logie auszuhelfen.

Wie sinnvoll ist Work & Travel? Alle Vor- und Nachteile

Blick vom Tijuca Mirim Peak über den üppig grünen Urwald des Tijuca Nationalparks in Rio de Janeiro, Brasilien - © vitormarigo / Shutterstock
© vitormarigo / Shutterstock

Für Work & Travel muss man gemacht sein. Manchen Menschen stellen sich bei der Vorstellung ohne Geld, fixen Job und Wohnsitz in einem fremden Land zu herumzugondeln die Haare auf. Andere bekommen beim Gedanken, ihr Traumland nur mit dem Rucksack in voller Unabhängigkeit zu bereisen, leuchtende Augen. Denn wie immer gibt es zwei Seiten der Medaille:

Vorteile von Work & Travel

Die Welt sehen, Abenteuer erleben, neue Freunde finden – natürlich! Doch Work & Travel bietet sogar noch mehr Vorteile:

  • Man lernt Land und Kultur besonders intensiv kennen, denn die landestypischen Eigenheiten offenbaren sich erst durch die vollständige Integration ins tägliche Leben
    Sprachkenntnisse werden perfektioniert
  • Die monatelange Rundreise ermöglicht den Besuch vieler verschiedener Orte innerhalb eines Landes
  • Ein Work & Travel Jahr im Lebenslauf zeugt von Flexibilität, Mut, Selbstständigkeit, Organisationstalent und internationaler Kompetenz, womit man auch am heimischen Arbeitsmarkt punktet

Nachteile von Work & Travel

Wer sich Work & Travel in den schillerndsten Farben ausmalt, wird jetzt vielleicht etwas auf den Boden der Realität zurückgeholt, denn Work & Travel hat natürlich auch seine Nachteile:

  • Ein Work & Travel Aufenthalt kostet Zeit, die eventuell in der Karriereplanung fehlt
  • Auch wenn die Aufenthaltserlaubnis Working Holiday Visum heißt, eine Work & Travel Tour ist kein Urlaub! Sie erfordert hohen Organisationsaufwand für den nächsten Job, die nächste Unterkunft, die nächste Mahlzeit und ist oft mit anstrengenden Arbeiten verbunden.
  • Bis nach der Ankunft der erste Job gefunden und die Reise auf Schiene ist, vergehen oft Wochen. Das erfordert Geduld, Durchhaltevermögen und gute Nerven im Umgang mit fehlender Planungssicherheit.
  • Die Initial-Kosten für einen Work & Travel Aufenthalt sind höher als für eine herkömmliche Urlaubsreise. Man nächtigt und speist vielleicht nicht im teuersten Hotel, dafür müssen Mobiltelefon mit guter Netzabdeckung (z.B. auch im Outback), Kreditkarte, Kontogebühren, Postadresse, Transport (ev. ein eigenes Auto), Versicherung, etc. zusätzlich bezahlt werden. Die laufenden Kosten für Work & Travel pendeln sich meist bei rund 25 Euro pro Tag ein.

Welche sind die beliebtesten Länder für Work & Travel?

Das Mount John Observatory auf Neuseelands Südinsel zählt zu den besten Sternwarten der Welt und bietet einen herrlichen Blick auf den Lake Tekapo - © FRASHO / franks-travelbox
© FRASHO / franks-travelbox

Die besten Work & Travel Länder sind kulturell und landschaftlich sehenswert und bieten ein so genanntes Working Holiday Visum (WHV) an, das leicht zu beantragen ist.

Australien, Neuseeland, Kanada und die USA sind die klassischen Work & Travel Länder. Hier sind die meisten Backpacker unterwegs, was Vor- und Nachteile hat. Diese Länder und ihre Job-Agenturen sind hervorragend auf das Work & Travel Konzept eingestellt, dafür gibt es am Arbeitsmarkt auch die meiste Konkurrenz.

Auch Japan, Südafrika, Frankreich, Norwegen, China, Spanien, Chile – kurz, die ganze Welt bietet sich für eine Job-Reise an. Wer sich im Klaren darüber ist, welche Art von Job und welche Art von Land in Frage kommt, findet ganz schnell sein Traumziel für Work & Travel.

  • Highlife in den USA? Barkeeper in New York City!
  • Kraftsport in frischer Waldluft? Holzarbeiter in Argentinien!
  • Menschen im Luxushotel unterhalten? Animateur am Strand in Australien!
  • Leben auf einer Farm mitten in der Natur? Erntehelfer in Neuseeland!
  • Unterwegs in freier Wildbahn? Park-Ranger in Kanada!

Die Möglichkeiten für „die beste Zeit des Lebens“ sind nahezu grenzenlos!

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Work & Travel auf eigene Faust oder mit Reise-Anbieter?

Camping in der Natur ist ein immer beliebterer Trend bei Urlaubsreisen - © ZoneCreative / stock.adobe.com
© ZoneCreative / stock.adobe.com

Work & Travel auf eigene Faust ist natürlich Hardcore. Die meisten Backpacker, die sich mit Gelegenheits-Jobs ihre Reise finanzieren, greifen auf die Sicherheit einer Work & Travel Organisation zurück.

Diese kostet zwar mehr, reduziert aber den Planungsaufwand enorm. Derartige Agenturen arbeiten über meist langjährige Kooperationen mit Job-Agenturen im Ausland. Sie haben dadurch Erfahrung mit dem ausländischen Arbeitsmarkt und seinen Tücken.

Eine Work & Travel Organisation bietet wertvolle Unterstützung bei der Reiseplanung und -Durchführung. Um vor Ort ein Konto zu eröffnen o.ä., stellt die Agentur in den ersten Tagen ihre Postadresse zur Verfügung, sie berät euch bei der Steuererklärung im Ausland und bringt euch mit Gleichgesinnten zusammen.

Falls etwas schief geht, falls es Probleme gibt, falls etwas Unvorhergesehenes passiert, ist der Work & Travel-Tour-Anbieter ein Fangnetz, auf das man im Notfall zurückgreifen kann. Die grundlegenden Planungs- und Organisationsschritte müssen allerdings von jedem Reisenden selbst getan werden.

Wann sollte man Work & Travel machen?

Den richtigen Zeitpunkt für Work & Travel kann man nicht pauschal benennen. Jeder sollte sich im Vorfeld intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und zu hundert Prozent überzeugt davon sein, dieses Abenteuer in Angriff nehmen zu wollen.

Am leichtesten, da mit Working Holiday Visum möglich, gestaltet sich die Work & Travel Erfahrung im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Ob gleich nach der Matura, als Auszeit vom Job oder mitten im Studium – wichtig ist, dass man sich für diese Herausforderung innerlich bereit fühlt. Damit man sie rückwirkend tatsächlich als die so oft beworbene „geilste Lücke im Lebenslauf“ bezeichnen kann.

Was sind die Voraussetzungen für Work & Travel?

Farbenfrohe Fischerboote warten in Reih und Glied am Strand von Santiago auf ihren Einsatz, Kap Verden - © Axel Lauer / Shutterstock
© Axel Lauer / Shutterstock

Egal, ob mit oder ohne Agentur, diese Dinge müssen für Work & Travel gegeben sein:

  • 1 Jahr lang gültiger Reisepass
  • Ausreichend finanzielle Rücklagen für den Start (wird mit 2.000 bis 3.000 Euro angegeben)
  • Kenntnisse der Sprache im Zielland: Oft starten die Agentur-organisierten Work & Travel-Touren mit einem Sprachkurs, um die etwaig zu wenig vorhandenen Sprachkenntnisse aufzubessern
  • Geeignetes Alter: Die meisten Organisationen geben 18 bis 30 Jahre (manche auch 35 Jahre) als mögliches Alter für Work & Travel an. Wer auf eigene Faust reist, kann dies natürlich immer tun. Voraussetzung ist das richtige Visum.
  • Working Holiday Visum: Es erlaubt, sich für bis zu 12 Monaten im Land zu bewegen und zu arbeiten. Kürzere Aufenthalte sind in manchen Ländern auch ohne Visum möglich. Die meisten Länder vergeben das WHV nur an Reisende im Alter von 18 bis 35 Jahren.
  • Versicherungen: Auslands-Krankenversicherung, idealerweise auch Haftpflicht- und Unfallversicherung
  • Impfungen, die im Zielland erforderlich sind

Was muss ich bei Work & Travel sonst noch beachten?

  • Visum rechtzeitig beantragen, denn viele Länder haben nur ein bestimmtes Jahreskontingent für Work & Travel Besucher
  • In den USA gibt es kein Working Holiday Visum, hier ist das J1-Visum zu beantragen
  • Nicht vergessen: Versicherung im Heimatland kündigen
  • Achtung vor Reise-Burnout! Ja, das gibt es tatsächlich! Über Monate dauernd auf Achse zu sein, ständig neue Leute und neue Orte kennen zu lernen, nicht zu wissen, wo man nächste Woche schläft und etwas zu essen findet, kann extrem viel Energie kosten. Dazu kommt noch der fehlende Rückzugsort, die Heimat, wo man sich sicher fühlt, ausruhen und neue Kraft tanken kann. Im Zweifel also lieber doch zwei Nächte ein Hotelzimmer leisten, Pizza bestellen und einfach zwischendurch mal Urlaub machen. Dann kann sie wieder kommen – die beste Zeit des Lebens!
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