Die Schlammvulkane bei Berca im Osten Rumäniens sind Löcher oder Kegel im Boden, aus denen Erdgas Schlamm und Ton nach oben befördert und so eine spektakuläre Mondlandschaft geschaffen hat.
Die Schlammvulkane sind ein eindrucksvolles geologisches Phänomen in Rumänien, welches in der Nähe der rumänischen Gemeinde Berca im Kreis Buzău zu finden ist. Seit 1924 steht das wüstenartige Gebiet der Schlammvulkane auf einer Fläche von 30 Quadratkilometern unter Naturschutz.
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BILDER: Schlammvulkane bei Berca
Fotogalerie: Schlammvulkane bei Berca
Die Schlammvulkane von Berca könnt ihr euch als Mini-Vulkane vorstellen, deren Vulkankegel etwas über dem Erdboden aufragen und einige Meter breit sind. Die größten von ihnen erreichen einen Durchmesser von 8 Metern.
Entstehung der Schlammvulkane bei Berca
Bei seiner Entstehung war jeder Schlammvulkan ein Loch im Boden, durch das Gase aus dem Erdinneren tonhaltige Erde und Schlamm nach draußen spucken. Nach und nach bilden sich um das Loch Ablagerungen dieser „Grüße aus der Tiefe“, die sich über Jahrzehnte zu Vulkankegeln formen. Im inneren des Schlammvulkans blubbert es munter weiter und die Gase aus 3.000m Tiefe treten als riesige Blasen an die Oberfläche.
Tipp: Sind die Gase aus der Erde gerade besonders aktiv, kann es sein, dass das gesamte Plateau eine einzige Schlammpfütze ist. Schuhe gehen da schnell verloren oder werden völlig verdreckt. Am besten Gummistiefel mitnehmen, Plastiksäcke an den Schuhen erschweren nur das Gehen im Schlamm!
Der Schlamm aus dem Erdinneren enthält viele Salze und Schwefel, daher können sich nur wenige Pflanzen auf dem lebensfeindlichen vulkanischen Gebiet ansiedeln. Die Abwesenheit von Flora und Fauna machen das Gebiet der Schlammvulkane zu einer regelrechten Mondlandschaft.
Unterwegs zu den Schlammvulkanen bei Berca
Die Schlammvulkane um Berca sind kurz vor Buzău mit der Bezeichnung „Volcanii noroiosi“ ausgeschildert. Der Weg nach Berca führt über eine Asphaltstraße durch malerische Dörfer und wildromantische Landschaft, in der veraltete Bohrtürme auf die Reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen hinweisen.
Die blubbernden Schlammkegel konzentrieren sich auf zwei Regionen, die „Die kleinen Schlammvulkane“ und „Die großen Schlammvulkane“ genannt werden. Erstere sind mit „Paclele Mici“ angeschrieben und bieten viele kleine Schlammvulkane. Bei den „Paclele Mari“ findet man zwar wenige, dafür aber größere Exemplare.
Die Plateaus mit den Schlammvulkanen sollten am besten zu Fuß erkundet werden, denn selbst für einen Geländewagen kann die Strecke schon manchmal schwierig werden.
Kunst-Tipp für den Rückweg
Wer nach dem Besuch der Schlammvulkane noch Zeit für einen Abstecher hat, sollte sich auf dem Rückweg nach Buzău Richtung Magura und weiter nach Hales halten. Etwa auf halber Strecke liegt das Kloster Ciolanu, welches jedoch nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Umgebung ist. In den 1970er- und 1980er-Jahren fanden hier die Sommerlage des Rumänischen Künstlerverbandes statt. Die Werke, die im Zuge dessen entstanden sind, sind als Skulpturen über die malerische Landschaft verstreut.