Cité du Design in der Manufacture des Armes, Saint-Étienne, Frankreich

Die königliche Waffenfabrik von Saint-Étienne brachte der Stadt einst ihren Beinamen „Waffenschmiede der Nation“ ein. Ihre Umwandlung zur Cité du Design war der erste Schritt, die schönen Künste in die industriell geprägte Stadt einzuführen.

Die Cité du Design, die Design-Stadt von Saint-Étienne, ist im Norden der Stadt in der eindrucksvollen historischen Waffenfabrik untergebracht. Die umfangreiche Produktion von Kriegswaffen machte die Stadt einst zur „Waffenschmiede der Nation“ und brachte ihren Bürgern Wohlstand und Reichtum.

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Waffenschmiede Frankreichs

Der 1764 gegründeten „Manufacture Royale des Armes“ war es erlaubt, Waffen nach ganz Frankreich zu liefern und sogar über die Landesgrenzen zu exportieren - © Daniel VILLAFRUELA CC BY-SA4.0/Wiki
© Daniel VILLAFRUELA CC BY-SA4.0/Wiki

Ebenso wie die Kohleförderung, nachvollziehbar im Musée de la Mine westlich des Stadtzentrums, trug auch die Waffenindustrie ihren Teil zur einstigen Blüte der Industriestadt Saint-Étienne bei.

Die 1764 gegründete „Manufacture Royale des Armes“, die „königliche Waffenschmiede“, erlaubte mit der Zustimmung von König Ludwig XV., Waffen nach ganz Frankreich zu liefern und sogar über die Landesgrenzen zu exportieren.

Schon als sich die Französische Revolution anbahnte, wurden jährlich 12.000 Waffen hergestellt – sowohl Kriegs- als auch Zivilwaffen. Sogar stillgelegte Kirchen wurden damals zur Waffenfabrik umfunktioniert.

Mit neuen Technologien wurden die Produktionszahlen immer weiter gesteigert und gipfelten schließlich nach dem Bau einer neuen Anlage bei 200.000 Waffen pro Jahr. 10.000 Arbeiter produzierten auf 9.000 Maschinen jeden Tag rund 1.600 Pistolen, Revolver, Gewehre, Flinten und Bajonetten.

Die Waffenindustrie hatte jedoch auch ihre Schattenseiten. So wurde Saint-Étienne am 26. Mai 1944 zum Hauptziel eines heftigen Bombardements durch die Amerikaner, die in nur wenigen Minuten an die 1100 Gebäude zerstörten. Damit war auch der Niedergang von Saint-Étienne als Waffenstadt besiedelt und 2001 wurde die Fabrik schließlich endgültig geschlossen.

Wiederauferstehung als Museum

Trotz heftigen Bombardements von Saint-Étienne im Zweiten Weltkrieg durch die Amerikaner blieb die Manufacture des Armes bestehen, Frankreich - © Daniel Villafruela CC BY-SA3.0 FR/Wiki
© Daniel Villafruela CC BY-SA3.0 FR/Wiki

Dennoch blieb die Manufacture des Armes bestehen. Die heutigen Gebäude stammen zum Großteil vom Neubau der Fabrik in den Jahren 1864 und 1866 und beherbergen Wohnungen, ein Forschungszentrum, eine Design-Hochschule, ein Media-Center und die Cité du Design. Auf einem Gelände von rund 12 Hektar trifft heute moderne Glas-Architektur auf Backsteinbauten des mittleren 19. Jahrhunderts.

Besuch der Cité du Design

In der Cité du Design in einer ehemaligen Waffenfabrik in Saint-Étienne, Frankreich, trifft moderne Glas-Architektur auf Backsteinbauten des 19. Jahrhunderts - © Touam (Hervé Agnoux) CC BY-SA3.0/Wiki
© Touam (Hervé Agnoux) CC BY-SA3.0/Wiki

Aus rotem Backstein und weiß getünchten Ziegeln gefertigt ist die ehemalige Waffenfabrik bis heute ein industriell-militärischer Palast. Die zentralen Gebäude wurden 2009 als das Kunstmuseum „Cité du Design“ für Touristen eröffnet.

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Zusätzlich zu den historischen Backsteinbauten wurden ein 32m hoher Aussichtsturm aus Metall mit herrlichem Blick über Saint-Étienne, sowie der moderne Stahl- und Glas-Komplex „Platinum“ errichtet. Letzteres ist ein eindrucksvoller, 5m hoher Kubus aus gut 1m großen dreieckigen Tafeln.

Auf der Gesamtfläche von 193 mal 31 Metern schaffen diese Dreiecke Transparenz, Opazität, Photosynthese oder Photovoltaik. Das technische Kunstwerk beherbergt ein Gewächshaus, ein Auditorium, zwei Ausstellungs- und drei Seminarräume. Eine Bibliothek und ein Restaurant runden das touristische Angebot ab.

Weiterführende Links:

Offizielle Website der Cité du Design in Saint-Étienne

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