Mont St. Michel, Frankreich

Das Kloster auf dem Mont St. Michel an der Küste der französischen Normandie gilt als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke. Neben der Abtei selbst sind auch die Restaurants, Shops und Museen auf der steilen Felseninsel einen Besuch wert.

Der berühmte Klosterberg Mont St. Michel ist Sitz eines der bedeutendsten mittelalterlichen Klöster der Welt und befindet sich auf einer steilen Felseninsel nahe der Küste der Normandie im Norden Frankreichs.

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Insgesamt war der Bau der Abtei St. Michel ein architektonischer Kraftakt und eines der teuersten Bauwerke des gesamten Mittelalters. Seit 1979 ist der Klosterberg mit seiner Bucht Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Außerdem zählt er zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Frankreich und unseren 10 sehenswertesten Klöstern der Welt.

BILDER: Mont St. Michel

Fotogalerie: Mont St. Michel

Geschichte des Klosters auf dem Mont St. Michel

Die monumentale Abtei am Mont St. Michel war schon vor 1000 Jahren das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Normandie, Frankreich - © VLADJ55 / Shutterstock
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In ihrer heutigen Pracht wurde die Abtei zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert erbaut, nachdem der Bischof Aubert von Avranches im Traum von Erzengel Michael aufgefordert wurde, eine Kapelle für ihn zu errichten. Vom himmlischen Auftraggeber zeugt heute die Statue des Erzengels, die an ihrer höchsten Stelle über der Pyramidenkonstruktion thront.

Aus dem kleinen Heiligtum wurde nach und nach die monumentale Abtei, die auch das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Normandie war. Bereits im Jahr 966 wurde es als „Wunder des Abendlandes“ bezeichnet und seitdem immer wieder verändert. Romanische und gotische Stile zeugen von den häufigen Erweiterungen.

Die mächtigen Befestigungsmauern wurden im 15. Jahrhundert im Zuge des „Hundertjährigen Krieges“ errichtet, die das Kloster zu einem uneinnehmbaren Bollwerk machten. Die Benediktiner-Mönche wurden erst zur Zeit der Französischen Revolution aus der Festung vertrieben, der Staat machte das Kloster zu einem Gefängnis.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die erste begehbare Verbindung zwischen dem Klosterberg und dem Festland geschaffen – eine knapp 2 Kilometer lange Deichstraße, die bei Flut jedoch nicht zu benutzen war. Seit Mitte der 1960er Jahre leben auch wieder Mönchen und Nonnen im Kloster.

Besuch des Mont St. Michel

Sehenswert ist am Mont St. Michel nicht nur das Kloster selbst, sondern der gesamte Klosterberg mit seinen Restaurants, Shops und Museen, Frankreich - © CristinaMuraca / Shutterstock
© CristinaMuraca / Shutterstock

Heute wird das seit 1.000 Jahren als Pilgerziel genutzte Kloster jährlich von 3,5 Millionen Menschen besucht. Sehenswert ist dabei nicht nur das Bauwerk selbst, sondern der gesamte Klosterberg mit seinen Restaurants, Shops und Museen, die sich hauptsächlich entlang der einzigen Straße, der Grand Rue, reihen.

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Von Ostern bis September herrscht Hochsaison am Mont St. Michel, dann sind die meisten Besucher auf dem Klosterberg unterwegs. Vor allem im August, wenn in ganz Frankreich Schulferien sind, kann es in den engen Gassen ziemlich voll werden. Dafür ist im Juli und August der Mont St. Michel auch in der Nacht zugänglich.

Anfahrt und Parken am Mont St. Michel

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die erste begehbare Verbindung zwischen dem Mont St. Michel und dem Festland geschaffen, Frankreich - © syaochka / Shutterstock
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Der Damm sammelte im Lauf der Zeit Sand und Schlick und trug zunehmend zur „Verlandung“ des Klosterbergs bei. In einem großzügig angelegten Renaturierungsprojekt wurde der Damm ab 2006 neu gebaut und die Parkplätze wurden vom Klosterberg aufs Festland verlegt. Besucher müssen daher eine Anreise von ca. einer dreiviertel Stunde zu Fuß und mit dem Shuttlebus einplanen.

Spektakulärer Schauplatz von Ebbe und Flut

Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist an der Küste des Mont St. Michel in Frankreich der höchste Europas - © Igor Plotnikov / Shutterstock
© Igor Plotnikov / Shutterstock

Richtet man seinen Blick vom Land auf das Wasser, erblickt man einen weiteren Rekord. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut, der an der normannischen Steilküste bei Champeaux im Nordosten erreicht wird, ist der höchste Europas. 

Bei Ebbe zieht sich das Meer bis zu 15 Kilometer zurück, bevor es „wie ein Pferd im Galopp“ wieder auf die Küste trifft. Die Flut kommt jeden Tag zweimal, einmal um die Mittagszeit und einmal kurz vor Mitternacht. Um das Phänomen der „ersten Welle“ am besten zu beobachten, solltet ihr jeweils 2 Stunden vor Tide-Höchststand an einem der Aussichtspunkte sein.

An mehreren Tagen im Jahr wird der gesamte Klosterberg wieder zur Insel und der Zugang zum Klosterberg ist dann über eine Stunde lang nicht möglich.

Weiterführende Links:

Offizielle Seite des Klosterbergs
Infos zu den Gezeiten am Mont St. Michel vom Tourismusverband der Normandie

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