Als Ausgangspunkt zu faszinierenden Stätten vergangener Kulturen und selbst eindrucksvolle Kolonialstadt ist Trujillo sowohl wirtschaftlich als auch touristisch die zweitwichtigste Stadt Perus.
Trujillo an der nördlichen Küste von Peru ist nach der Hauptstadt Lima und Callao die drittgrößte Stadt des Landes und die wichtigste Stadt in Perus Norden. Die Nähe zum Pazifik verschafft Trujillo ein warmes, frühlingshaftes Klima. Deswegen und auch aufgrund der zahlreichen präkolumbianischen und kolonialen Baudenkmäler ist Trujillo eine von Perus sehenswertesten Städten und steht auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Peru.
Die gesamte Altstadt ist mit eindrucksvollen Kirchen und imposanten Herrenhäusern aus der Kolonialzeit gespickt, leicht zu erkennen an den pompösen Fassaden, den malerischen Innenhöfen und den schmiedeeisernen Fenstergittern.
Auch den Einkaufsstraßen der „Stadt des Frühlings“ sollte ein Besuch abgestattet werden. Lederwaren, Schuhe und Keramikwaren können hier in hervorragender Qualität zu günstigen Preisen erstanden werden.
Inhaltsverzeichnis
Plaza de Armas
Wie in jeder großen peruanischen Stadt beginnt auch der Rundgang durch Trujillo am besten am zentralen Plaza de Armas. Hier erinnert eine Freiheitsstatue an die Unabhängigkeitserklärung Perus, die in Trujillo bereits 1820 verkündet wurde.
Der berühmte Freiheitskämpfer Simón Bolivar hatte hier eine Zeit lang sein Hauptquartier. In der unmittelbaren Umgebung des Plaza de Armas spielt sich mit Cafés, Restaurants und Bars sowohl tagsüber als auch nachts das Leben in Trujillo ab.
Kathedrale von Trujillo
Die Basilika Santa Maria in leuchtendem Ockergelb wurde im Jahr 1666 vollendet und ist die Hauptkirche von Trujillo. Seit 1972 zählt die schlicht gestaltete Kathedrale zum nationalen Kulturgut von Peru. Das Altarbild stammt noch aus der Malschule von Cuzco – gemeinsam mit dem Altarbild in der Kathedrale von Cusco das letzte seiner Art. Das Museum der Kathedrale zeigt weitere Gemälde, Messgewänder und Heiligenstatuen.
Casa de la Emancipación
Das „Haus der Unabhängigkeit“ liegt rund 100 Meter von Plaza de Armas entfernt und zählt zu den historischen Denkmälern von Trujillo. Es wurde 1645 errichtet und wurde 1820 von Marquis José Bernardo de Torre Tagle erworben. Dieser plante hier nach dem Vorbild des Freiheitskämpfers General José de San Martin die politische Unabhängigkeit der Stadt.
Am 29. Dezember 1820 war es soweit – Trujillo wurde offiziell als eigene Stadt erklärt. Torre Tagle wurde Bürgermeister und das Casa de la Emancipación zum ersten Regierungspalast von Trujillo.
Regierungspalast von Trujillo
Der heutige Regierungspalast von Trujillo ist in einem wunderschönen blau-weißen Kolonialgebäude untergebracht, welches sich ebenfalls am Plaza de Armas befindet.
Casa Urquiaga (Casa Calonge)
Genauso geschichtsträchtig ist das leuchtend blaue Casa Urquiaga. Das geräumige Herrenhaus mit den drei Innenhöfen wurde im frühen 17. Jahrhundert errichtet und zeigt noch die Einrichtung einer typischen Kolonialvilla.
Kunsthandwerk der Chimu und Moche können hier ebenfalls besichtigt werden. Das interessanteste Ausstellungsstück ist aber wohl der Schreibtisch von Simón Bolivar. Der legendäre Freiheitskämpfer soll um 1820 für ein paar Monate hier sein Quartier gehabt haben.
Universität von Trujillo – längstes Mosaik der Welt
Ebenfalls einen Abstecher wert ist die städtische Universität. Sie wurde 1824 von Simón Bolívar und José Faustino Sanchéz gegründet und ist die wichtigste Universität in Perus Norden. Auf der Mauer rund um den Campus ist das längste Mosaik der Welt zu bewundern.
BILDER: Universitätsmauer von Trujillo
Fotogalerie: Universitätsmauer von Trujillo
Lehmstadt Chan Chan
Die Lehmstadt Chan Chan liegt ebenfalls etwas außerhalb von Trujillo. Sie wurde um 1300 errichtet und war einst die Hauptstadt des Chimú-Volkes. Die knapp 30 Quadratkilometer große Stadt mit ihren gewaltigen Bauten aus Lehm wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Huacas de Moche
Ebenso faszinierend sin die Huacas de Moche, die gewaltigen Sonnen- und Mondpyramiden der Moche-Kultur. Hier ist unter anderem das größte präkolumbianische Lehmziegel-Bauwerk Südamerikas zu finden. Im Gegensatz zu Chan Chan sind hier sogar die farbenprächtigen Malereien noch erhalten.
Huaco el Dragon (Drachentempel)
Der Tempel des Drachen liegt etwas außerhalb von Trujillo. Er entstammt ebenfalls der Moche-Kultur, ist aber nicht so bekannt, wie die Sonnen- und Mondtempel. Auch hier gibt es erstaunlich gut erhaltene Malereien von Drachen, Teufelsgesichtern und anderen Fabel- bzw. Tierwesen zu bewundern.
Huanchaco
Auch der beliebte Bade- und Surf-Ort Huanchaco direkt am Pazifik liegt nur 20 Autominuten von Trujillo entfernt. Hier sind auch die typischen Caballitos de Totora zu finden, die traditionellen Boote aus Schilf.
Mit der malerischen Strandpromenade, dem Kunsthandwerksmarkt, der kolonialen Barockkirche und netten Cafés und Restaurants mit Fischspezialitäten der regionalen Küche zahlt sich der Ausflug an den Strand in jedem Fall aus!
Geschichte von Trujillo
Die schillernde Geschichte von Trujillo und seiner Umgebung kann noch bis heute anhand von zahlreichen historischen Bauten verschiedenster Kulturen nachvollzogen werden. Einst war das Tal vom Chimu-Volk bewohnt, deren mächtige Hauptstadt Chan Chan besichtigt werden kann, danach war es Teil des gewaltigen Inka-Reiches.
1535 wurde die Stadt von spanischen Eroberern gegründet und nach dem Geburtsort des Eroberers und Lima-Gründers Francisco Pizarro in Spanien benannt.
Unmittelbar nach der Stadtgründung zog es zahlreiche wohlhabende Spanier in die Neue Welt, die prächtige Kolonialpaläste errichten ließen. Seinen damaligen Reichtum erhielt die Stadt durch die Mais- und Getreideexporte, die durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem ermöglicht wurden.
Trujillo – Perus Kulturhauptstadt
Heute gilt Trujillo als Kulturhauptstadt von Peru, der zahlreiche Philosophen und Schriftsteller entstammen. Tradition und Brauchtum wird in Trujillo nach wie vor groß geschrieben, unter anderem durch den Tanz „Marinera“, die „peruanischen Paso-Pferde“ und die „Caballito de Totora“, für die Region typische Boote aus Schilf.
Für letztere werden jedes Jahr Wettbewerbe abgehalten, die gemeinsam mit dem Frühlingsfest „Marinera“ zu den wichtigsten Festivitäten in Trujillo zählen. Der Tanzwettbewerb „Marinera“ findet in der letzten Januarwoche statt und lockt sowohl zahlreiche Paare aus dem ganzen Land, als auch tausende Touristen nach Trujillo.
BILDER: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Trujillo, Peru
