Inka-Stätte Kenko, Peru

Die geheimnisvolle Kultstätte Kenko im Heiligen Tal der Inka fasziniert mit seiner mysteriösen Aura noch heute. Glatt geschliffene Wände und bizarr geformte Steinblöcke zeugen von den uralten Riten der Inka.

Die archäologische Stätte Kenko (auch Quenco oder Q’inqu geschrieben) liegt im Heiligen Tal der Inka in Peru und galt in der Inka-Mythologie als Eingang zur Unterwelt.

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Die bizarren Steinblöcke wurden für sichtbare Fortsetzungen der Elemente aus dem Erdinneren gehalten. Beim Anblick der zerklüfteten Felsen mit ihren verwinkelten Spalten, Gängen und Höhlen, kann man diesen Glauben heute noch gut nachvollziehen.

BILDER: Kenko

Fotogalerie: Kenko

Besuch von Kenko

Kenko liegt etwa 6km nordöstlich von Cusco und knapp 1km östlich von Sacsayhuamán. Die Stätte ist eine der größten „wak’as“ der Inka. An diesen Kultstätten wurden religiöse Zeremonien vorgenommen, Opfer dargebracht und die Toten auf die Reise ins andere Reich vorbereitet.

Die zerklüfteten Felsen in der Kultstätte Kenko waren für die Inka sichtbare Fortsetzungen der Elemente aus dem Erdinneren, Peru - © flog / franks-travelbox
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Noch heute ist die mysteriöse Aura der Kultstätte deutlich zu spüren, die aus der faszinierenden Kombination aus Stufen, Formen und ungewöhnlichen Symbolen hervorgeht. Viele der Felsblöcke wurden eigens behauen, um die Jahreszeiten zu bestimmen und kosmische Phänomene zu studieren.

Der auffällige, 6m hohe Steinblock stellte angeblich einen kauernden Puma dar, in dessen Nische vermutlich der mumifizierte Tote gesetzt wurde. Der Fels wurde jedoch durch die Spanier zerstört, in deren Augen es sich um eine heidnische Gottheit handelte. Die rätselhaften Gravuren im Fels konnten bis heute nicht entziffert werden.

Ebenfalls auffällig ist ein weiterer Steinblock auf einem runden Becken. Er stellte einst eine Kröte dar, die meist kurz vor der Regenzeit zu sehen war und so für die Verkünderin des lebensspendenden Regens gehalten wurde. Indem die Inka ihre Brunnen mit Kröten schmückten, erhofften sie, den Regen herbeizurufen.

Ein weiterer Brunnen ist mit einer Zick-Zack-Linie versehen und soll eine Kaulquappe formen („qenqo“, bedeutet auch „gewunden“ oder „zick-zack“). Zur Wintersonnenwende am 21. Juni scheint das Sonnenlicht direkt auf den Kopf der Kaulquappe und das Wasser formte ihren Körper. Manchmal wurde anstatt geheiligtem Wasser auch Chicha (ein zu rituellen Zwecken eigens hergestelltes Maisbier) oder sogar Blut verwendet. Dass in Kenko auch Menschenopfer dargebracht wurden, ist nicht ausgeschlossen.

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Opferstelle der Inka

Der Fels auf dem Brunnen in der Kultstätte Kenko im Heiligen Tal der Inka stellte einst eine Kröte dar, die den Regen herbeirufen soll, Peru - © flog / franks-travelbox
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Das eigentliche Herzstück der Inka-Stätte ist eine Höhle, deren Eingang von nahezu senkrechten Wänden begrenzt und durch Felsbrocken halb verborgen ist. Innerhalb der Höhle befand sich die Wirkstätte der Inka-Priester, wo sie ihre geheimnisvollen Riten im Verborgenen vollzogen.

Der eindrucksvolle, direkt aus dem Fels gehauene Altar ist heute noch zu sehen. Hier wurden Opfer dargebracht und Tote einbalsamiert. Durch die Kälte der Nacht, die trockene Luft und die Hitze das Tages wurden die Körper, die den Berggeistern geopfert wurden, lange haltbar gemacht.

Es wurden auch menschliche Überreste in der Opferkammer gefunden. Ob diese bereits tot waren und einbalsamiert wurden, oder selbst als Opfer dienten, ist nicht restlos geklärt.

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