Plaza de Mayo in Buenos Aires, Argentinien

Der geschichtsträchtige Plaza de Mayo im Zentrum von Buenos Aires ist der älteste und bedeutendste Platz der Stadt. 

Am parkähnlichen Plaza de Mayo, dem Hauptplatz von Buenos Aires, fanden bereits zahlreiche Großereignisse in Argentiniens Geschichte statt. Er ist mit der U-Bahn erreichbar, eignet sich ideal als Ausgangspunkt für einen Rundgang durch Buenos Aires und beherbergt selbst bereits einige interessante Sehenswürdigkeiten.

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Historisches Zentrum von Buenos Aires

Am heuten Platz des Casa Rosada stand einst eine Verteidigungsanlage von Buenos Aires, Argentinien - © Stefano Ember / Shutterstock
© Stefano Ember / Shutterstock

Der Plaza de Mayo ist der älteste Platz der Stadt, hier wurde Buenos Aires gegründet. 1580 entstand am Standort des heutigen Casa Rosada die erste Festung einer Barackensiedlung, aus der in den darauffolgenden Jahrhunderten (nicht zuletzt dank des Schmuggels) die Hauptstadt Argentiniens entstand. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Buenos Aires eines der größten Handelszentren Südamerikas.

Mit der Catedral Metropolitano und dem Präsidentenpalast befinden sich hier zwei unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires. Dem heutigen Regierungspalast gegenüber steht mit dem „Cabildo“ das Rathaus aus der Kolonialzeit. Dieses stammt aus dem Jahr 1725 und ist neben der Kathedrale das einzige koloniale Gebäude am Plaza de Mayo, welches zumindest zum Teil noch erhalten ist.

Bombardement von 1955

Dass am Plaza Mayo aus seiner Vergangenheit kaum noch Gebäude vorhanden sind, ist nicht zuletzt der Bombardierung aus dem Jahre 1955 zu verdanken. Am 16. Oktober demonstrierten die Anhänger des geflohenen Präsidenten auf dem Plaza Mayo gegen die Machtergreifung des Militärs. Der Aufstand wurde sogar unter dem Einsatz von Kampfflugzeugen brutal zurückschlagen. Über 300 Demonstranten kamen damals ums Leben.

Mütter der Plaza de Mayo

Ebenfalls gegen die Militärdiktatur demonstrierend hielten am 30. April 1977 zahlreiche Mütter und Großmütter zum ersten Mal einen Schweigemarsch ab. Damit protestierten sie ab sofort jede Woche gegen das spurlose Verschwinden ihrer Söhne, Töchter und Enkelkinder. Sowohl die wöchentliche Demonstration als auch die Aufklärung der Verbrechen der Militärdiktatur dauern bis heute an.

Casa Rosada (Präsidentenpalast)

Im Casa Rosada am Plaza Mayo in Buenos Aires sind die Amtsräumlichkeiten des Präsidenten von Argentinien zu besichtigen - © Eduardo Rivero / Shutterstock
© Eduardo Rivero / Shutterstock

Mit seiner bonbonfarbenen Fassade macht er seinem Beinamen „Casa Rosada“ („Rosa Haus“) alle Ehre. Hier sind die Wirkungsstätte des amtierenden Präsidenten von Argentinien und ein kleines Museum zu besichtigen.

BILDER: Präsidentenpalast (Casa Rosada) in Buenos Aires

Fotogalerie: Präsidentenpalast (Casa Rosada) in Buenos Aires

Früher stand an seinem Platz eine mächtige Befestigungsanlage, Ausgrabungen förderten Reste der früheren Festung zutage. Heute befinden sich hier die Amts- und Repräsentationsräumlichkeiten des amtierenden Präsidenten von Argentinien.

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Sein Wohnsitz ist übrigens nicht im Casa Rosada, sondern in Olivos, einem ruhigen Vorort im Norden von Buenos Aires. Dass der Präsident gerade im Casa Rosada zugegen ist, zeigt eine kleine Flagge an, die bei seiner Anwesenheit unter der argentinischen Flagge flattert.

Warum Rosa Haus?

Warum der Präsidentenpalast in Buenos Aires, Argentinien, "Rosa Haus" heißt, wird in der Nacht besonders deutlich - © Brendan van Son / Shutterstock
© Brendan van Son / Shutterstock

Der Grund für die rosarote Farbe des Präsidentenpalastes ist nicht restlos überliefert. Einer Theorie zufolge war er einst rot, bis Präsident Sarmiento im Jahr 1873 die Farbe der Föderalisten mit dem Weiß der Unitaristen mischte, um Einigkeit zwischen den beiden verfeindeten Parteien zu symbolisieren.

Eine zweite Theorie ist, dass die Mauern im 19. Jahrhundert mit Kalk und Rinderblut gefärbt wurden – ein damals nicht unüblicher Brauch, denn die Mischung behielt ihr Aussehen über einen langen Zeitraum ohne zu verblassen.

Festung und Museum – Besuch des Casa Rosada

Eine Flagge unter der argentinischen Nationalflagge vor dem Präsidentenpalast zeigt an, ob der Präsident gerade im Casa Rosada zugegen ist, Argentinien - © Anton_Ivanov / Shutterstock
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Die prunkvollen Empfangssäle und einige Büroräumlichkeiten des argentinischen Präsidenten und der Regierung können im Zuge von Führungen besichtigt werden. Die kostenlose Tour durch den Palast dauert etwa eine halbe Stunde.

Auch die Ruinen des einstigen Fuerte Viejo aus dem 18. Jahrhundert sind für Besichtigungen zugänglich. Ein kleines Museum, das Museo del Bicentenario, welches über die Calle Hipólito Yrigoyen zu betreten ist, zeigt persönliche Gegenstände von Argentiniens Präsidenten.

Catedral Metropolitana

Die prachtvolle Catedral Metropolitana in Buenos Aires erhielt im Lauf der Zeit architektonische und dekorative Kunst-Zeugnisse diverserer Stilrichtungen, Argentinien - © Anibal Trejo / Shutterstock
© Anibal Trejo / Shutterstock

Die Catedral Metropolitana ist die katholische Hauptkirche und Sitz des Erzbistums von Buenos Aires. Gemeinsam mit dem Präsidentenpalast dominiert das der Hl. Dreifaltigkeit geweihte Gotteshaus den Plaza Mayo.

Mit dem dreieckigen Giebel und der Front aus 12 Säulen erinnert die Kathedrale eher an einen antiken Tempel, denn ein römisch-katholisches Gotteshaus. Die beiden Türme, die nachträglich noch geplant wurden, wurden nie realisiert.

Ihr Erzbischof, Jorge Mario Bergoglio, wurde am 13. März 2013 zum Papst gewählt und war danach als Papst Franziskus Oberhaupt des Vatikan und der römisch-katholischen Kirche.

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Entstehung der Catedral Metropolitana

Der reich verzierte Innenraum der Catedral Metropolitana von Buenos Aires, Argentinien, vereint dekorative Elemente aus Neorenaissance und Neobarock - © Anibal Trejo / Shutterstock
© Anibal Trejo / Shutterstock

Der Ursprungsbau der Hauptkirche von Argentiniens Hauptstadt geht auf das 16. Jahrhundert zurück und bestand damals noch aus Holz und Lehm. Als Buenos Aires im Jahr 1580 gegründet wurde, war ihr Platz bereits festgelegt.

Seither wurde das eindrucksvolle Gotteshaus, das bereits 1620 in den Status der Kathedrale aufstieg, mehrmals von Grund auf erneuert. Aus diesem Grund präsentiert sich die Catedral Metropolitana Santísima Trinidad de Buenos Aires, wie sie mit vollem Namen heißt, auch in unterschiedlichen Architekturstilen.

Das großräumige Kirchenschiff, die Kuppel, die Altarrentabel und die beiden Kanzeln gehen auf das 18. Jahrhundert zurück und stammen zum Teil noch aus der Kolonialzeit. Die Wand- und Decken-Fresken und die vom Pariser Palais Bourbon inspirierte neoklassische Fassade stammen aus dem 19. und der kunstvolle Mosaikfußboden im venezianischen Stil aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Das Giebelrelief zeigt als Symbol für die argentinische Einheit die biblische Wiedervereinigung des verlorenen Sohnes Josef mit seinen Brüdern und seinem Vater Jakob. Der reich verzierte Innenraum besteht aus einem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen und vereint dekorative Elemente aus Neorenaissance und Neobarock.

Die gesamte Entstehungsgeschichte der Catedral Metropolitana mit ihren zahllosen Um- und Neubauten kann in einem kleinen Kirchenmuseum nachvollzogen werden.

Tipp: Um die ganze architektonische, künstlerische, religiöse und historisch wertvolle Pracht der Catedral Metropolitana zu erleben, empfiehlt sich, eine Führung durch die Kathedrale zu buchen.

Sehenswertes in der Hauptkirche von Buenos Aires

Die Fresken, Kanzeln, Bodenmosaike und Figuren der Catedral Metropolitana von Buenos Aires entstanden im 18. bis 20. Jahrhundert, Argentinien - © Anibal Trejo / Shutterstock
© Anibal Trejo / Shutterstock

Besonders bemerkenswert sind die Rentabel hinter dem Rokoko-Altar mit der Jungfrau Maria und der Heiligen Dreifaltigkeit aus dem Jahr 1785 und die Skulptur des Santo Cristo de Buenos Aires aus dem Jahr 1671, die älteste Figur der Kathedrale.

Auch die unscheinbare, aber historisch äußerst wertvolle Orgel, die bis heute in Betrieb ist, geht auf die Kolonialzeit zurück. Die beiden Kanzeln entstanden um 1790 und wurden vom Direktor der ersten Kunstschule von Buenos Aires gefertigt.

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Mausoleum von José de San Martín

Ebenfalls sehenswert ist die letzte Ruhestätte des südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfers José de San Martín. Die Überreste des im Exil in Frankreich verstorbenen Generals wurden 1880 wieder zurück nach Argentinien gebracht.

Argentiniens meist gefeierter Volksheld wurde in einem eigenen Mausoleum beigesetzt, das von einem französischen Bildhauer aus unterschiedlichem Marmor geschaffen wurde. Die Frauenstatuen, die den glänzend schwarzen Sarkophag bewachen, stehen für die Länder, für die er gekämpft hat: Argentinien, Chile und Peru. Neben José de San Martín liegen in diesem Mausoleum auch noch die beiden Generäle Juan Gregorio de las Heras und Tomás Guido begraben.

Das Grab der unbekannten Soldaten und eine ewige Flamme erinnern an die Kämpfe gegen die Unterdrückung durch die spanische Krone und bewahren Argentiniens Geist der Unabhängigkeit bis heute.

Weiterführende Links:

Offizielle Website der Kathedrale von Buenos Aires

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