Golden Gate Bridge in San Francisco, USA

Die Golden Gate Bridge ist das Wahrzeichen der Stadt San Francisco und war bis 1964 die längste Hängebrücke der Welt. Die Brücke wurde 1937 eröffnet und ist durch die Mautpflicht seit Jahrzehnten rentabel.

Die Golden Gate Bridge ist eine Hängebrücke am Golden Gate, dem Eingang zur Bucht von San Francisco, Kalifornien. Sie verbindet mit ihren über 2.700 Metern Länge (inkl. Zufahrtsrampen) die Halbinsel von San Francisco mit dem nördlich gelegenen Marin County. Als Wahrzeichen der Stadt San Francisco zählt sie auch zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten der USA.

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Bis 1964 war die Golden Gate Bridge die längste Hängebrücke der Welt, dann wurde sie von der Verrazano-Narrows-Brücke in New York abgelöst. Heute zählt sie immer noch zu den Top Ten und ist für viele die schönste Brücke der Welt.

BILDER: Golden Gate Bridge

Fotogalerie: Golden Gate Bridge

Golden Gate Bridge: Ein umstrittenes Projekt

Ihre weltweite Berühmtheit verdankt die Golden Gate Bridge dem Umstand, dass damals die Möglichkeit, eine derartig lange Hängebrücke zu errichten, sehr umstritten war. Erste Ideen für einen Brückenbau gab es ja schon Ende des 19. Jahrhunderts. Erst 1920 als ein Ende der Fährkapazitäten abzusehen war, wurde das Thema wieder brisant. Doch durch den Schiffsverkehr in der Bucht war ein Stützpfeiler in der Mitte nicht anzudenken und somit eine Hauptstützweite von 1.280m nötig.

Bautechnische Herausforderungen

Die Golden Gate Bridge ist das Wahrzeichen der Stadt San Francisco und gilt für viele als schönste Brücke der Welt, USA - © kropic1 / Shutterstock
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Erschwerend kamen die große Meerestiefe von knapp 100m, die starken Gezeitenströme des Pazifiks und der dauernde Wind in der Bucht dazu. Zu den bautechnischen Herausforderungen kamen noch politische. Die Fährgesellschaften, die den Personentransport zwischen San Francisco und Marin County überhatten, stiegen auf die Barrikaden und reichten sogar Klage ein, wurden von der Bevölkerung durch Boykott jedoch relativ schnell zum Schweigen gebracht.

Der Konstrukteur Joseph B. Strauss ließ sich durch die herrschenden Schwierigkeiten nicht beirren. Nach der Fertigstellung der George Washington Bridge in New York 1931 lagen erste Erfahrungen mit einer ähnlich dimensionierten Brücke vor. Im Jänner 1933 wurde mit dem Bau gestartet.

Die Strömung in der Bucht war so stark, dass nur viermal am Tag eine Stunde an den Fundamenten der Golden Gate Bridge gearbeitet werden konnte. Standen die Pfeiler wurde aus Balancegründen auf beiden Seiten gleichzeitig die Brücke weiter errichtet.

Der charakteristische orange-rote Anstrich

Blick auf einen Pfeiler der Golden Gate Bridge, der rund 100 Meter unter die Meeresoberfläche reicht, San Francisco, USA - © Tyler Olson / Shutterstock
© Tyler Olson / Shutterstock

Für die Entstehung des charakteristischen orange-roten Anstrichs der Brücke gibt es mehrere Vermutungen. Ursprünglich war dies einfach nur die Rostschutzfarbe und die Brücke hätte laut Joseph B. Strauss grau angestrichen werden sollen.

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Manche sagen, den umliegenden Einwohnern hätte die Farbe so gut gefallen. Andere sagen, die Entscheidung fiel gegen Grau, weil sich das Rot am besten aus dem dichten Nebel abhebt, der die Bucht so oft heimsucht. Warum auch immer, das Erscheinungsbild der Golden Gate Bridge fügt sich perfekt in die umliegende Landschaft ein und wäre in Grau tatsächlich nicht so einzigartig.

Der „Half-Way-to-Hell-Club“

Die Golden Gate Bridge in San Francisco, USA, war mit über 2.700m Länge bis 1964 die längste Hängebrücke der Welt - © Radoslaw Lecyk / Shutterstock
© Radoslaw Lecyk / Shutterstock

Zum Schutz der Arbeiter war während der Konstruktion unterhalb der Brücke ein Sicherheitsnetz gespannt worden, das 19 Abstürzenden das Leben rettete. Diese Überlebenden wurden als „Half-Way-to-Hell-Club“ bezeichnet. Bis Anfang des Jahres 1937 kam nur ein Arbeiter ums Leben.

Am 10. Februar passierte dann das Unglück. Ein Gerüstteil mit 12 Personen „an Bord“ stürzte in das Netz, das der enormen Belastung nicht mehr standhalten konnte und 10 Arbeitern das Leben kostete. Immer noch wenig, wenn man bedenkt, dass mit dem Verlust von 35 Personen gerechnet wurde (eine pro Million Dollar Baukosten).

Nach vier Jahren Bauzeit wurde sie im Mai 1937 zuerst für Fußgänger und am nächsten Tag auch für den Verkehr geöffnet. Die Brücke ist für Autos und LKWs in Nord-Süd-Richtung mautpflichtig und seit Jahrzehnten rentabel.

Selbstmörder auf der Golden Gate Bridge

San Francisco's Golden Gate Bridge vor Sonnenaufgang, Kalifornien, USA - © sfmthd / Fotolia
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So schön die Brücke auch ist, sie hat auch ihre dunklen Seiten. Die Golden Gate Bridge ist ein beliebtes Absprungziel für Selbstmörder. Offiziell sprangen bereits 1.100 Lebensmüde in die Tiefe, nur eine Handvoll von ihnen überlebte. Die Dunkelziffer beträgt wahrscheinlich über 2.000 Opfer.

Der Errichtung einer Barriere auf der Golden Gate Bridge stehen die enormen Kosten von 50 Millionen US Dollar und die Veränderung des Erscheinungsbildes der Brücke sowie die größere Angriffsfläche für Winde gegenüber.

Als halbherzige Lösung wurde ein Telefon installiert, über das Suizid-gefährdete Personen Kontakt zu professioneller Hilfe aufnehmen können. Ob dies genutzt wird und ob bei Verkehrslärm und Windgeräuschen ein derart zukunftsträchtiges Gespräch hilfreich geführt werden kann, sei dahingestellt.

Weiterführende Links:

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Offizielle Website der Golden Gate Bridge
Fotos und Detailbericht von der Errichtung

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