Kreuzritterburg von Kerak, Jordanien

Die eindrucksvolle Kreuzritterburg von Kerak im Westen von Jordanien besiegelte einst Schicksale von Königen und deren Reiche. Ihre Ruine zeugt noch heute von der typischen Kreuzfahrerarchitektur und beherbergt ein archäologisches Museum.

Die Gebietshauptstadt Kerak im mittleren Westen von Jordanien liegt an der heutigen Königsstraße und war in ihrer Jahrtausende alten Geschichte bereits Sitz vieler Herrscher. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage inmitten fruchtbarer Hügel siedelten hier bereits im 9. Jahrhundert vor Christus die Moabiter, gefolgt von Assyrern, Nabatäern, Römern, Byzantinern und Arabern. Heute zählt sie zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Jordanien.

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BILDER: Kreuzritterburg von Kerak

Fotogalerie: Kreuzritterburg von Kerak

Entstehung der Festung von Kerak

In der Bibel wird Kerak unter der Bezeichnung Kir bzw. Kir-Moab erwähnt. Die Kreuzritterburg ist eine eindrucksvollste Demonstration der einstigen Mächte in Kerak. Im 12. Jahrhundert waren die trutzigen Mauern eine Basis der Kreuzfahrer im damaligen Königreich Jerusalem.

Die Festung von Kerak wurde von 1142 bis 1161 errichtet und befestigte damit eine reiche und damit steuerträchtige Region der Kreuzritter. Hier wohnte ab 1176 der Franzose Rainald von Chatillon, der als ebenso eidbrüchiger wie blutrünstiger Christenherrscher bekannt war. Er schreckte auch vor dem Überfall auf friedliche Karawanen oder grundlosen Plünderungen nicht zurück und soll einmal sogar auf Mekka marschiert sein und Pilgerzüge angegriffen haben.

Kampf von Kerak gegen Saladin

1173 wurde die Burg von Kerak, Jordanien, zum ersten Mal von Saladin belagert, erstem Sultan Ägyptens und Syriens und Erzfeind der Kreuzritter - © flog / franks-travelbox
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Bereits 12 Jahre nach der Fertigstellung wurde die Burg von Saladin belagert, erstem Sultan Ägyptens und Syriens und Erzfeind der Kreuzritter. Diese und auch die nächste Belagerung 11 Jahre später blieben jedoch erfolglos. Erst 1187, als die Kreuzritter im heutigen Israel von Saladins Truppen vernichtend geschlagen wurden, gaben die Christen Kerak nach neunmonatiger Belagerung auf.

Damit war auch das Ende der Kreuzritter eingeleitet. Adil, Saladins Bruder, zog in die Festung ein und verwandelte sie in einen luxuriösen Palast, der jedoch bald von den Osmanen erobert werden sollte.

Seit dem mittleren 13. Jahrhundert war die Kreuzritterburg bis 1918 fest in türkischer Hand und vorübergehend sogar Hauptstadt des Mamelucken-Reiches. Nach und nach entstand um die Festung die moderne Stadt Kerak. 2008 wurde die Kreuzritterburg renoviert und ist seither für Touristen zugänglich.

Besuch der Kreuzritterburg von Kerak

Die grob gearbeiteten Mauern der Kreuzritter sind in der Burg von Kerak leicht von den feiner behauenen Blöcken der Araber zu unterscheiden, Jordanien - © flog / franks-travelbox
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Die Festung von Kerak thront unübersehbar auf einem Felsvorsprung, an dessen drei Seiten der Hang steil nach unten abfällt. Die heutige Festung ist eine Mischung aus der Architektur der Kreuzfahrer, Byzantiner und Araber und hat mit 220 Metern Länge und 40 bis 125 Metern Breite immer noch gewaltige Ausmaße. Die grob gearbeiteten Mauern der Kreuzritter sind leicht von den feiner behauenen und helleren Blöcken der Araber zu unterscheiden.

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Eine Karte am Eingang gibt einen ersten Überblick über die Anlage. Die Kreuzritterburg hatte keine Tore, sondern konnte nur unterirdisch betreten werden. Einige dieser Steingewölbe sind noch bis heute erhalten. Die dicken Steinmauern, die Ruinen der Kapelle und des arabischen Palastes zeugen heute noch von der damaligen Pracht der Burg.

Auch die Bäckerei und die Speiseräume sowie der ehemalige Kerker der Kreuzritterburg sind für Besucher zugänglich. Vom höchsten Punkte der Burg bietet sich ein herrlicher Rundblick, der an klaren Tagen bis zum Ölberg nach Jerusalem reicht.

Vom höchsten Punkte der Kreuzritterburg von Kerak bietet sich ein herrlicher Rundblick, der an klaren Tagen bis zum Ölberg nach Jerusalem reicht, Jordanien - © flog / franks-travelbox
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Tipp: Durch das Fehlen von elektrischem Licht sind die meisten Gänge und Tunnel nicht oder durch das eindringende Tageslicht nur sehr spärlich beleuchtet. Wer eine Taschenlampe dabei hat, kann auch die finsteren Regionen der Kreuzritterburg erforschen.

Museum in der Kreuzritterburg

Im Westflügel der Kreuzritterburg ist ein archäologisches Museum zu besichtigen. Hier werden einige wenigen Ausgrabungsfunde verschiedener Epochen ausgestellt und die Geschichte von Kerak und seiner Burg erläutert.

Außerdem ist eine Kopie der berühmten Mescha-Stele aus dem Jahr 840 vor Christus zu sehen. Diese Steintafel wurde am Toten Meer gefunden und gilt als das älteste erhaltene Denkmal mit moabitischer Schrift. Das Original befindet sich im Louvre in Paris.

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